Wieso Apples Datenbrille 3500 Euro kostet: iFixit hat Apples Vision ...

5 Feb 2024

Apples räumlicher Computer Vision Pro: Eine Herausforderung für die Expertinnen und Experten von iFixit

Apple Vision Pro - Figure 1
Foto DER SPIEGEL
Foto: iFixit

Sie haben es wieder getan. Ohne Rücksicht darauf, dass sie gerade ein 3500-Dollar-Gadget unbrauchbar machen, haben die Expertinnen und Experten von iFixit eine Apple Vision Pro zerlegt , kaum dass die ersten Exemplare im Handel erhältlich waren.

Dabei stellten sie etwa fest: Anders als vermutet ist das Stromkabel, das die Computerbrille mit dem externen Akku verbindet, weder fest montiert, noch benötigt man Spezialwerkzeug zur Demontage. Vielmehr reicht ein einfaches SIM-Karten-Werkzeug, wie es fast jedem Smartphone beiliegt, um den Stecker zu lösen. Dasselbe gilt für die beiden Lautsprecher, an denen die Tragebänder der Brille befestigt werden. In beiden Fällen zeigte sich, dass Apple verbreiterte Varianten des über ein Jahrzehnt in iPhones und iPods genutzten Lightning-Steckers nutzt, um jene Zubehörteile mit der Brille zu verbinden.

Drei Stecker: Links der Lightning-Stecker eines iPhones, in der Mitte das Stromkabel der Vision Pro, rechts der Kopfhöreranschluss

Apple Vision Pro - Figure 2
Foto DER SPIEGEL
Foto: iFixit

Die Vision Pro selbst erweist sich als außerordentlich komplexe Konstruktion. Nachdem das Frontglas unter Zuhilfenahme eines Heißluftföns entfernt und die gepolsterte Innenverkleidung abgenommen war, zeigte sich das in mehreren Ebenen verschachtelte Innenleben. Jeweils von mehreren Schrauben arretiert und mit mehreren Kabeln miteinander verbunden, stecken darunter diverse Module, die etwa den M2-Chip, die beiden Micro-OLED-Displays, die Stereokameras sowie diverse Sensoren enthalten.

Je tiefer sie ins Innere vordrang, fand die iFixit-Expertin »mehr Klebeband, mehr Schrauben, mehr Halteklammern« vor. »Die Reparierbarkeit ist nicht besonders gut, aber dafür sind einige der Anschlüsse toll gemacht«, heißt es dazu im iFixit-Blog . Ein endgültiges Urteil über die Reparierbarkeit der teuren VR-Brille will sich das Reparaturportal aber noch nicht erlauben, dafür seien noch weitere Analysen nötig.

Empfohlener externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von X.com, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können Ihre Zustimmung jederzeit wieder zurücknehmen.

Apple Vision Pro - Figure 3
Foto DER SPIEGEL

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Sicher sind sich die Expertinnen und Experten unterdessen, den Grund dafür gefunden zu haben, weshalb die Darstellung der Augen der Brillenträgerin oder des Brillenträgers auf dem Außendisplay von vielen als »unheimlich« wahrgenommen wird. Laut Apple soll das EyeSight genannte Feature den Anwenderinnen und Anwendern helfen, »mit Menschen um sie herum in Kontakt zu bleiben«. Es soll den Eindruck erwecken, die Brille sei transparent, indem es die Augen nach außen sichtbar macht.

Der äußere Bildschirm bei iFixit: Ein OLED-Display, auf dem zwei optische Folien liegen

Foto: iFixit

US-Tester der Vision Pro kritisieren das so dargestellte Bild der Augen als »zu dunkel«, es sei »kaum sichtbar«. Laut iFixit liegt das an dem optisch komplexen Aufbau. Zum einen wird demnach nicht ein Video der Augen nach außen projiziert, sondern es werden gleich mehrere Perspektiven vereint.

Auf dem äußeren OLED-Display liegt eine sogenannte Lentikularfolie. Diese Technik kennt man sonst eher von Wackelbildern, die unterschiedliche Motive zeigen, je nachdem, von welcher Seite man sie anschaut. Darüber ist eine weitere Folie angebracht, die das Bild der Augen optisch verbreitern, ihm einen Eindruck von Tiefe geben soll.

Das Ergebnis sei ein stereoskopisches Bild der Augen, dessen Auflösung durch die Aufteilung in Teilbilder reduziert und dessen Helligkeit durch die Folien verringert werde.

Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten