AmazonSmile: Amazon stellt Spendenprogramm ein - DER SPIEGEL

19 Jan 2023
Sparmaßnahme Amazon stellt Spendenprogramm ein

Mit AmazonSmile konnten Kunden des Versandhändlers einen kleinen Teil ihrer Einkaufssumme an wohltätige Organisationen weiterreichen. Diese Ausgaben spart sich der Konzern nun.

19.01.2023, 18.02 Uhr

Ein stilisiertes Lächeln gehört zu den Markenzeichen von Amazon: Das Spendenprogramm AmazonSmile wird dennoch eingestellt

Ein stilisiertes Lächeln gehört zu den Markenzeichen von Amazon: Das Spendenprogramm AmazonSmile wird dennoch eingestellt

Foto: Sebastian Kahnert/ dpa

Beim Einkaufen Gutes tun – mit diesem Service hatte Amazon seinen Kundinnen und Kunden seit 2013 ein attraktives Angebot gemacht: Man musste sich nur einmal für eine Wohltätigkeitsorganisation entscheiden und der Konzern spendete fortan bei jedem Einkauf in der Regel ein halbes Prozent der Einkaufssumme an diese Organisation. Damit ist es ab Februar vorbei. Wie Amazon am Donnerstag mitteilte, wird das Programm AmazonSmile endgültig eingestellt.

Obwohl der Anteil an der Einkaufssumme gering war, kamen beträchtliche Beträge zusammen. Im Jahr 2018 etwa warb das Unternehmen damit, bereits 100 Millionen Dollar an Spendengeldern verteilt zu haben. Immer wieder bot der Konzern bei Werbeaktionen an, einen weitaus höheren Anteil zu spenden. Allerdings wurden nicht alle Umsätze dazu herangezogen: Bei Spar-Abo-Käufen zahlte der Handelskonzern keine Spenden aus.

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Die Entscheidung fällt in eine Zeit, in der das Unternehmen mit Sitz in Seattle Mitarbeiter entlässt und Geschäftsbereiche zusammenstreicht, um die Kosten zu senken. Amazon-CEO Andy Jassy sagte Anfang des Monats, dass die Entlassungen in seinem Unternehmen etwa 18.000 Mitarbeiter betreffen werden.

Das Unternehmen betonte, dass die betroffenen Wohltätigkeitsorganisationen zum Abschluss eine einmalige Spende erhalten werden, die einem Viertel der Vorjahresauszahlungen entsprechen soll. Darüber hinaus können sie bis zur offiziellen Schließung des Programms weitere Spenden sammeln. In Zukunft könnten die Organisationen bei Amazon öffentliche Wunschlisten platzieren und so an die Kunden appellieren.

Amazon hat in einem Blogbeitrag  darauf hingewiesen, dass es weiterhin andere wohltätige Programme unterstützen wird. Angesichts der hohen Zahl von mehr als einer Million auszahlungsberechtigten Organisationen, habe AmazonSmile keine wesentlichen Veränderungen bewirken können.

Krisen wie das Hochwasser 2021 und der Ausbruch des Ukrainekriegs hätten gezeigt, »wo Amazon seine Stärken am besten einbringen kann: wir spenden Produkte, stellen Hilfsgüter bereit und liefern sie über unser Logistiknetzwerk schnell dorthin, wo sie in Notlagen und Katastrophenfällen benötigt werden«, heißt es seitens des Konzerns. Zudem wolle man sich weiterhin für ukrainische Geflüchtete einsetzen.

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