Schwere Unwetter in der Schweiz: Vermisste und Zermatt ...
Naturgewalt
dpa
Sa, 22. Juni 2024, 14:38 Uhr Panorama
Schwere Unwetter im Kanton Graubünden und Hochwasser im Wallis haben in der Schweiz großen Schaden angerichtet. Drei Menschen werden noch vermisst. Der Wetterbericht verheißt nichts Gutes.
Touristendorf Zermatt abgeschnitten
Auch im rund 100 Kilometer Luftlinie weiter westlich gelegenen Touristenort Zermatt war die Lage angespannt. Das Dorf am Matterhorn war von der Außenwelt abgeschnitten, weil die Zugstrecke und eine Zufahrtsstraße gesperrt waren. Sämtliche Bewohner und Gäste seien aber in Sicherheit, betonte Gemeindepräsidentin Romy Biner-Hauser im Fernsehen.Erhebliche Regenmengen in Graubünden
Graubünden erlebte nach Angaben des Wetterdienstes Meteonews 125 Millimeter Regen innerhalb von 24 Stunden. Sonst seien durchschnittlich 154 Millimeter im ganzen Juni üblich. Dazu kamen im gleichen Zeitraum mehr als 7000 Blitze. Mancherorts traten Gewässer über die Ufer. 230 Menschen seien im Misoxtal vorsorglich in Sicherheit gebracht worden. Dort wurde eine Straße auf 200 Metern unterspült und stürzte ein. Die Straße ins Tal war nur für Rettungskräfte geöffnet. Dort lagen nach Angaben der Polizei meterhohe Felsbrocken.Die Polizei warnte davor, Keller oder Tiefgaragen zu betreten und rief die Bevölkerung auf, sich von Hochwasser führenden Gewässern fernzuhalten. Mehrere Ortschaften waren vom Strom abgeschnitten. Ein Autobahnstück an der Grenze zu Italien wurde wegen eines Erdrutsches gesperrt.
Touristen in Zermatt in Sicherheit - Geschäfte geöffnet
In Zermatt im Kanton Wallis waren der Triftbach und die Vispa am Freitag über die Ufer getreten. Sie rauschten teils über Straßen turbulent ins Tal. Die Uferwege waren gesperrt. Weil auch die Bahnstrecke Richtung Täsch und weiter entlang der Hochwasser führenden Vispa führt, wurde sie gesperrt, ebenso die Zufahrtsstraße von Täsch nach Zermatt. Die Matterhorn-Gotthard-Bahn wollte die Lage am Samstagmittag neu beurteilen. Auch im Val d"Anniviers im Kanton Wallis überschwemmten herabstürzende Bergbäche die Ufer und schwemmten Geröll Richtung Tal. Die Hauptgeschäftsstraße in Zermatt sei nicht betroffen, sagte eine Mitarbeiterin des Tourismusbüros der Deutschen Presse-Agentur. Restaurants und Geschäfte seien geöffnet. Gäste könnten auch die Bergbahnen benutzen, allerdings sei die Mehrheit der Wanderwege aus Sicherheitsgründen gesperrt. Am Samstagmorgen schien in Zermatt zunächst die Sonne. "Aber das Wetter wechselt ständig, später soll es wieder regnen", sagte die Mitarbeiterin. Zermatt hat in Hotels und Ferienwohnungen mehr als 14 000 Betten für Feriengäste.Auch am Bodensee im Norden des Landes galt wegen des Hochwasserrisikos Warnstufe 4 von 5. Menschen waren aufgerufen, sich von Ufern fernzuhalten. An der Rhone vor dem Eintritt in den Genfersee entspannte sich die Lage am Samstag.
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