Gewitter und Starkregen Unwetter überflutet zahlreiche Straßen an der Ahr

Update | Bonn/Region · Für Bonn und die Region hatte der Deutsche Wetterdienst vor starken Gewittern und Starkregen gewarnt. Am Donnerstagabend wurden die A565 und A61 bei Meckenheim überflutet. In Bad Neuenahr-Ahrweiler sollten Anwohner Keller und Tiefgaragen verlassen.

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Foto: AHR-FOTO

Für Donnerstagabend hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor starken Gewittern der Stufen zwei bis drei (von insgesamt vier) in Bonn und der Region gewarnt. Der DWD hatte Hagel und Starkregen bis zu 25 Liter pro Quadratmeter innerhalb kurzer Zeit vorhergesagt. Es sollte zu Blitzschlag, umstürzenden Bäumen, Schäden an Gebäuden sowie Überflutungen von Straßen und Kellern kommen können. Vereinzelt warnte der DWD außerdem vor raschen Überflutungen von Straßen und Unterführungen. Für den Rhein-Sieg-Kreis, Bonn und den Kreis Ahrweiler gab die Warnapp Nina zu dem eine Warnung vor Hochwasser heraus.

Anwohner in Bad Neuenahr-Ahrweiler sollten Keller verlassen

Anwohner in Bad Neuenahr-Ahrweiler forderte die Stadt am Abend über die sozialen Medien auf, Kellerräume sowie Tiefgaragen zu verlassen. Zudem warnte sie die Bürger vor weiteren starken Regenfällen und bat darum, auch Nachbarn vor den Gefahren zu warnen. Zudem richtete die Stadt ein Bürgertelefon unter der Rufnummer 02641/87188 ein.

Gegen 20.30 Uhr übernahm die Kreisverwaltung Ahrweiler für die Städte Sinzig, Remagen, Bad Neuenahr-Ahrweiler und die Gemeinde Grafschaft die Einsatzleitung, wie der Kreis auf seiner Webseite mitteilte. Dort war es im Laufe des Abends zu etwa 300 wetterbedingten Einsätzen gekommen, bei denen allerdings niemand verletzt wurde.

Auch auf der Grafschaft wurden einige Straßen überflutet. Dort stand das Wasser teilweise auf den Fahrbahnen und konnte nicht mehr abfließen. In Vettelhoven und Eckendorf stieg die Swist stark an, sodass die Freiwillige Feuerwehr Grafschaft Schutzmauern errichtete. Anwohner wurden zudem gebeten, sich in den Obergeschossen ihrer Häuser aufzuhalten.

In den sozialen Medien kursierten am Abend Gerüchte, dass die Orte evakuiert werden sollten, diese dementierte die Kreisverwaltung Ahrweiler aber auf Facebook. Bis 21.30 Uhr gab es in der Gemeinde Grafschaft und der Ortsgemeinde Vettelhoven keine Evakuierungen.

Überflutete Straßen und Keller

In Bad Neuenahr-Ahrweiler wurden am Donnerstagabend ebenfalls einige Straßen überflutet. So lief das Wasser von der Heerstraße die Straße „Im Dellmich“ hinunter. Ebenfalls liefen mehrere Keller in Bad Neuenahr-Ahrweiler voll, die von Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr trocken gepumpt wurden. Gegen 19.20 Uhr sperrte die Polizei zudem die B266 zwischen dem Übergang von der A573 und Bad Neuenahr-Mitte. Dort hatten starke Regenfälle die Fahrstreifen überflutet. Dort war neben der Feuerwehr auch das Technische Hilfswerk (THW) im Einsatz. Gegen 21.45 Uhr teilte die Stadt über Facebook mit, dass im Stadtgebiet keine Personen verletzt worden seien und dass es keine Schäden an der Infrastruktur gegeben hätte.

Die Kreisverwaltung Ahrweiler teilte um 22.45 Uhr mit, dass mehr als 300 Einsatzkräfte im Einsatz waren. Die Pegelstände der Ahr sowie der Nebenflüsse seien zudem unbedenklich, würden aber engmaschig beobachtet. Anwohner der Ahr sollten weiterhin Warnapps und Mitteilungen beachten, da die Wetterlage dynamisch sei und keine Entwarnung gegeben werden könne.

Überschwemmungen bei Rheinbach

Für Rheinbach, Swisttal und Meckenheim warnte die Nina-App vor Hochwasser. Die Swist und ihre zulaufenden Bäche führten am Abend Hochwasser. Auch hier sollten Anwohner es vermeiden, sich in Kellern aufzuhalten, da dort Lebensgefahr drohen könnte.

Überflutete Autobahnen bei Meckenheim

Zuerst machte sich das Gewitter gegen 18 Uhr in Niederkassel-Ranzel bemerkbar. Dort fielen zum Teil handflächengroße Hagelkörner vom Himmel. Gegen 19 Uhr warnte die Polizei auf der A565 zwischen Bonn und Meckenheim vor Gefahren durch Hochwasser. Dort stand das Wasser etwa drei Zentimeter hoch, teilte die Autobahnpolizei auf Anfrage mit. Im Bereich zwischen Merl und dem Kreuz Meckenheim sollten Autofahrer vorsichtig unterwegs sein.

Auch auf der A61 bestand zwischen dem Kreuz Meckenheim und dem Dreieck Sinzig in beide Richtungen Gefahr durch Überflutungen.

In Ersdorf bildete sich durch die starken Regenfälle ein Teich direkt vor einem Neubaugebiet. Das Wasser drohte am Abend in das Neubaugebiet zu fließen. Die Feuerwehr rückte an und versuchte, das Wasser abzupumpen und größere Schäden zu verhindern.

Für den Rhein-Sieg-Kreis verzeichnete die Rettungsleitstelle bis 20.45 Uhr rund 35 wetterbedingte Einsätze. Dabei handelte es sich nach Angaben der Leitstelle vor allem um umgestürzte Schilder und vollgelaufene Keller. Verletzte gab es bei den Einsätzen nicht.

Sturmböen in Alfter

In Alfter warfen starke Sturmböen einen Maibaum, der auf dem Dorfplatz stand, um. Der Maibaum drohte auf die Straße zu rollen, wie Michael Hesse, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Alfter, mitteilte. Passanten hatten den umgefallenen Baum bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Die Einsatzkräfte sicherten den Baum und stellten ihn anschließend wieder auf dem Dorfplatz auf.

In Wachtberg verzeichnete die Feuerwehr insgesamt fünf Einsätze. Dort war Wasser in die Keller eingetreten. Nach rund einer Stunde hatten die 45 Einsatzkräfte das Wasser abgepumpt, teilte Wehrsprecher Michael Ruck mit.

Starke Regenfälle in Rheinland-Pfalz

Betroffen von dem Unwetter war am frühen Abend vor allem die Eifel. Nach Angaben der Polizei Trier gab es erste Berichte von Hagelschauern und überspülten Straßen nach Starkregen. Das Polizeipräsidium Koblenz berichtete von vereinzelten umgestürzten Bäumen. In Prüm standen einige Straßen teilweise unter Wasser.

Erste Schwerpunkte registrierte der DWD am Donnerstagnachmittag in der Eifel, im Bergischen Land sowie in Köln und Düsseldorf, hieß es beim DWD in Essen.