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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan war wie angekündigt nach Berlin gereist, um nach dem Wolfsgruß-Eklat seinem Team den Rücken zu stärken. Im dunklen Anzug und mit roter Krawatte saß der 70-Jährige am Samstagabend zusammen mit Ehefrau Emine im Berliner Olympiastadion auf der Tribüne.
Erdogan war erst kurz vor Anpfiff in der Hauptstadt gelandet und sollte unmittelbar nach dem Spiel wieder zurückfliegen. Für den Kurzbesuch hatte er extra seine geplante Reise nach Aserbaidschan abgesagt, wie die Deutsche Presse-Agentur aus informierten Kreisen erfahren hatte.
Laut Teammanager Hamit Altintop hat der Besuch allerdings nichts mit der Wolfsgruß-Debatte zu tun. „Das war schon vorher abgesprochen, dass unser Staatschef zu diesem Spiel kommen wollte. Das hat mit dem Vorfall oder der Entscheidung der Uefa gar nichts zu tun“, sagte der ehemalige Bundesligaprofi bei MagentaTV.
Erdogan hält Kritik für übertriebenDer türkische Nationalspieler Merih Demiral hatte am Dienstag beim 2:1 im Achtelfinale gegen Österreich nach seinem zweiten Tor in Leipzig den sogenannten Wolfsgruß gezeigt, der unter anderem einer rechtsextremistischen Bewegung zugeordnet wird. Die Uefa sperrte den 26-Jährigen daraufhin für zwei Spiele.
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Erdogan hält die Kritik an der Wolfsgruß-Geste des türkischen Nationalspielers offenbar für übertrieben. Der Spieler habe lediglich seine „Begeisterung“ gezeigt, sagte Erdogan laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.
Der Wolfsgruß drückt in der Regel die Zugehörigkeit oder das Sympathisieren mit der türkischen rechtsextremen Ülkücü-Bewegung und ihrer Ideologie aus. In der Türkei wird er etwa von der ultranationalistischen Partei MHP genutzt, die Partner der Regierung unter Erdogan ist.
Für Ärger sorgten die türkischen Fans. Während des Fanmarschs wurde laut Polizei massiv der sogenannte Wolfsgruß gezeigt. Einsatzkräfte beendeten den Zug deswegen. „Ein Fanwalk ist keine Plattform für politische Botschaften“, schrieb die Polizei auf der Plattform X.