64 eingeschlossene Bergarbeiter nach Erdbeben in Taiwan gerettet

4 Apr 2024
Taiwan

Stand: 04.04.2024 10:19 Uhr

Nach dem schweren Erdbeben in Taiwan konnten nach Angaben der Behörden 64 eingeschlossene Bergarbeiter befreit werden. Die Zahl der Verletzten stieg inzwischen auf mehr als 1.000, es gab neun Tote. Auch in Japan bebte die Erde.

Die Rettungs- und Aufräumarbeiten nach dem schweren Erdbeben mit mindestens neun Toten und Hunderten Verletzten in Taiwan laufen weiter. Eine große Gruppe Bergarbeiter, die nach dem schweren Erdbeben in Taiwan von der Außenwelt abgeschnittenen war, ist laut Behördenangaben befreit worden.

Wie die Feuerwehr mitteilte, konnten die 64 Arbeiter aus einem Steinbruch im Osten der Insel kurz nach Mittag (Ortszeit) in Sicherheit gebracht werden. Zuvor hatten Rettungskräfte bereits sechs Arbeiter, die in einem anderen Steinbruch festsaßen, per Hubschrauber aus dem Gebiet gebracht. Die Zahl der Verletzten stieg zuletzt um acht auf 1.058. Die Zahl der Toten blieb bei neun. 

Zu etwa 30 Menschen fehlt der Kontakt

Mittlerweile erreichten die Behörden weitere Informationen zu eingeschlossenen Menschen, die den Angaben zufolge jedoch alle in Sicherheit waren. Die Zahl erhöhte sich im jüngsten Bericht auf 646. In einer Wanderunterkunft im Kreis Hualien befanden sich demnach 615 Menschen. 24 Touristen säßen noch in einer Höhle fest. Zudem seien sechs Studenten und ein weiterer Mensch noch andernorts eingeschlossen.

Zu schätzungsweise weiteren 30 vermissten Menschen fehlte nach jüngsten Angaben noch der Kontakt. Wie die Behörden weiter mitteilten, befreiten die Helfer seit dem Erdbeben mehr als 960 Menschen. Viele waren nach den Erdstößen östlich der Inselrepublik in Gebäuden oder Tunneln eingeschlossen.

Mehr als 630 Menschen fanden den Angaben zufolge in etwa 30 Notunterkünften Unterschlupf.  

Beben der Stärke 7,2

Das Beben hatte Taiwan am Mittwochmorgen während des Berufsverkehrs getroffen und war auf der gesamten Insel mit mehr als 23 Millionen Bewohnern zu spüren. Es erreichte nach taiwanischen Angaben eine Stärke von 7,2 und gilt als das schwerste Erdbeben dort seit fast 25 Jahren. Die US-Erdbebenwarte zeichnete nach eigenen Angaben einen Wert von 7,4 auf, die japanischen Behörden gaben die Stärke mit 7,7 an. 

Das Zentrum des Bebens lag nur wenige Kilometer vor der Ostküste nahe Hualien, das besonders schwer getroffen wurde - auch wegen der relativ geringen Tiefe des Zentrums nur 15,5 Kilometer unter der Erdoberfläche. Bis Donnerstagmorgen wurden in Taiwan mehr als 300 weniger starke Nachbeben gemessen. 

Auch Deutsche betroffen

In Taiwans Städten stürzten Gebäude zum Teil ein oder gerieten in gefährliche Schieflage. Verkehrsbrücken wackelten bedrohlich und an vielen Straßen entstanden Schäden. Augenzeugen berichteten, so etwas noch nie erlebt zu haben. 

Viele Menschen waren um Hualien etwa in Verkehrstunneln oder Höhlen eingeschlossen. Unter ihnen auch zwei Deutsche, die in einem Tunnel in einem bei Wanderern beliebten Nationalpark festsaßen. Nach einigen Stunden wurden sie befreit, wie die Behörden und das Auswärtige Amt mitteilten. Einem Sprecher in Berlin zufolge hat das Auswärtige Amt außerdem Kontakt zu einer Reisegruppe aus 18 Deutschen, die ursprünglich als vermisst galten. Ihnen geht es den Angaben zufolge den Umständen entsprechend gut.

Beben im japanischen Fukushima

Ein weiteres Erdbeben erschütterte heute wiederum den Nordosten Japans. Laut japanischer Wetterbehörde hatte es die Stärke 6,0 und ereignete sich in der Region Fukushima - eine Tsunami-Warnung wurde nicht herausgegeben. Unmittelbar nach dem Beben, das auch in der Hauptstadt Tokio zu spüren war, gibt es keine Berichte über Schäden oder Verletzte.

Japan liegt in einem der tektonisch aktivsten Gebiete der Welt und verfügt über strenge Baunormen, die sicherstellen sollen, dass die Gebäude auch starken Beben standhalten. Die Inselgruppe ist jedes Jahr von etwa 1.500 Erschütterungen betroffen.

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