Sturmtief wütet im Norden: Was "Telse" im Land angerichtet hat
Stand: 28.11.2024 19:07 Uhr
Das Sturmtief "Telse" hat in der Nacht zum Donnerstag für Hunderte Feuerwehreinsätze gesorgt. Vor allem Niedersachsen war betroffen. Zum Wochenende beruhigt sich die Wetterlage.
Das Tief "Telse" ist am Donnerstag in Richtung Polen abgezogen. Mit der Norddrehung des Windes kommt nun kühlere Luft nach Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Durch die kalte Luft, die ihren Ursprung in der Polarregion hat, steige in der Nacht zu Freitag auch wieder die Frostgefahr in Niedersachsen und Schleswig-Holstein, sagte Michael Bauditz, Meteorologe vom Seewetteramt Hamburg, dem NDR Niedersachsen. Am Freitag kühlt es sich im Norden auf 4 bis 7 Grad ab, bleibt aber trocken. In der Nacht zu Samstag könne es dann auch in Mecklenburg-Vorpommern Frost geben. Am Wochenende ziehe dann ein Hochdruckgebiet über den Norden. Sofern es nicht neblig sei, könne sich dann auch mal die Sonne zeigen, so Bauditz.
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Vor allem in Niedersachsen sorgten die Folgen des Sturms am Donnerstag für erhebliche Einschränkungen im Bahnverkehr: Im Landkreis Uelzen fuhr in der Nacht ein Metronom-Zug gegen einen umgestürzten Baum. Verletzt wurde niemand, allerdings wurde die Oberleitung so stark beschädigt, dass die Strecke Hannover–Uelzen bis zum Donnerstagnachmittag gesperrt war. Außerdem kollidierten bei Wahrenholz im Landkreis Gifhorn und kurz hinter Dahlenburg im Landkreis Lüneburg zwei Erixx-Züge jeweils mit einem Baum auf der Strecke.
Stadtbahn- und S-Bahn-Verkehr in Hannover beeinträchtigtAuch in der Region Hannover wirkten sich die Sturmfolgen auf den Bahnverkehr aus. Im Stadtteil Leinhausen stürzte ein Baum auf die Oberleitung des Üstra-Betriebshofs in Hannover. Die Stadtbahnen kamen daher am Donnerstagmorgen für mehrere Stunden weder rein noch raus und mussten durch Züge aus anderen Betriebshöfen ersetzt werden. Im gesamten S-Bahn-Netz kam es zu Verspätungen wegen Schäden an Oberleitungen. Am Flughafen Hannover mussten zudem zwei Maschinen umgeleitet werden, weil sie wegen des Sturms nicht landen konnten, wie eine Sprecherin dem NDR Niedersachsen sagte.
Hunderte Feuerwehreinsätze in NiedersachsenMehr als 100 Einsätze zählten die Polizeidirektionen unter anderem in Hannover, Oldenburg, Osnabrück und im Emsland. In Essen (Landkreis Cloppenburg), in Dinklage und Damme (beide Landkreis Vechta) fuhren Autos gegen umgefallene Bäume, wie die Polizei mitteilte. Auch im Landkreis Rotenburg, in Delmenhorst und in Ostfriesland gab es Einsätze wegen umgestürzter Bäume, Bauzäune oder Dixiklos. Laut Polizei gab es aber keine größeren Schäden und keine Verletzten. Auf der A2 wurde in der Nacht zu Donnerstag ein Lkw zwischen dem Dreieck Hannover-West und Langenhagen vom Sturm in die Leitplanke gedrückt, wie ein Polizeisprecher dem NDR Niedersachsen sagte. Die Strecke war bis zum Morgen in beide Richtungen gesperrt.
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In Schleswig-Holstein löste in der Nacht zu Donnerstag Starkregen zahlreiche Einsätze aus. Oft musste die Feuerwehr den Angaben zufolge umgestürzte Bäume beseitigen oder vollgelaufene Keller leerpumpen. In Lübeck trat am Nachmittag die Trave über die Ufer. Die Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel stellte wegen des stürmischen Wetters den Fährverkehr der Linie F1 vorübergehend ein. Die Linie verbindet den Bahnhof Kiel mit Laboe (Kreis Plön). In Mecklenburg-Vorpommern war die Lage hingegen entspannt. Das Landesumweltministerium warnte lediglich vor leichtem Sturmhochwasser an der Ostseeküste.
Dutzende Feuerwehreinsätze in HamburgEin umgestürzter Baum, vollgelaufene Keller und eine überschwemmte Unterführung beschäftigten die Einsatzkräfte in Hamburg. Die Feuerwehren seien in der Nacht rund 30 Mal gerufen worden. "Wir hatten ein leicht erhöhtes Aufkommen wetterbedingt", sagte ein Sprecher. "Von einem Ausnahmezustand waren wir weit entfernt." Verletzte habe es keine gegeben.
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Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Regional Hannover | 28.11.2024 | 19:00 UhrSchlagwörter zu diesem Artikel Sturm
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