Shirin David provoziert mit 'Bauch Beine Po': Bodyshaming oder ...

4 Aug 2024

Siebter Nummer-eins-Hit

Bildunterschrift anzeigenBildunterschrift anzeigen

Die Rapperin Shirin David hat ihren siebten Nummer-eins-Hit veröffentlicht. (Archivbild)

Shirin David - Figure 1
Foto RND

Quelle: Universal Music

Ganz oben landet der Song von Rapperin Shirin David in den Charts, doch sorgt „Bauch Beine Po“ auch für Diskussionen. Wie hat die Rapperin den Text gemeint? Wird Dünnsein in dem siebten Nummer-eins-Hit der Rapperin propagiert? Ganz so einfach scheint es nicht.

Share-Optionen öffnen

Share-Optionen schließen

Mehr Share-Optionen zeigen

Mehr Share-Optionen zeigen

Berlin. „Geh ins Gymmie, werde skinny“: Der neue Hit von Shirin David – „Bauch Beine Po“ – irritiert mit seiner scheinbar ungebrochenen Verherrlichung eines trainierten schlanken Körpers. Doch er könnte auch einfach nur besonders kluge Ironie sein.

Weiterlesen nach der

Anzeige

Weiterlesen nach der

Anzeige

Die 29-Jährige ist in Sachen Nummer-eins-Hits die erfolgreichste Sängerin in Deutschland. Keine Solo-Sängerin hat bislang mehr Songs auf Platz eins gehoben als sie – weder Madonna, Beyoncé, noch Britney Spears, Adele, Taylor Swift oder Helene Fischer. Im Gegenteil: Helene Fischer hatte erst durch eine Kooperation mit der gebürtigen Hamburgerin Shirin David und der „Atemlos“-Neufassung letztes Jahr eine Nummer eins in den Single-Charts.

Bei „Bauch Beine Po“ gab es jetzt für Shirin David schon vor der Veröffentlichung Kritik und enttäuschte Stimmen von Fans, als Textzeilen in Social Media bekannt wurden. Propagiert sie hier problematisch ein dünnes Körperbild? Betreibt sie Bodyshaming?

Weiterlesen nach der

Anzeige

Weiterlesen nach der

Anzeige

„Ich bin schlau, aber blond und supermegahot“

Der Text scheint jedoch so drüber zu sein, dass es eigentlich nur bissige Scharfzüngigkeit sein kann. Doch wird Ironie in Zeiten des ernsten Eins-zu-eins-Verständnisses überhaupt noch verstanden? Es fallen in dem Lied etwa Sätze wie: „Geh ins Gymmie, werde skinny, mach daraus eine Show. Wir sind pretty im Bikini. Das ist Bauch, Beine, Po.“ Außerdem: „Ich bin schlau, aber blond und supermegahot.“

Shirin David - Figure 2
Foto RND

Vielen fehlt in dem Text und dem lasziven Videoclip die doppelte Ebene. Und begleitende Events belegen offenbar, dass es David wirklich um Schlankheit und Fitness geht. So postete sie ein „Iced Matcha Latte Rezept“ und veranstaltete gemeinsam mit einer Fitnessstudiokette einen Bauch-Beine-Po-Kurs für Ausgewählte – den Bildern nach schlanke bewegliche Fans.

Doch Shirin David weiß wohl ganz genau, was sie tut. Sie wurde als Youtuberin bekannt und ist ein Medienprofi neuer Dimension. Sie schafft es problemlos, eine Grenzgängerin zu sein, die einerseits Schönheitstrends mitmacht und andererseits Selbstermächtigung feiert.

Botschaft: Als Feministin gut aussehen und klug sein

Was es mit dieser angeblich anderen Art Feminismus auf sich hat, die jenseits aller Klischees in manchen Köpfen liegen mag, erklärte sie etwa auch dem damals 73-jährigen Thomas Gottschalk in dessen letzter „Wetten, dass..?“-Ausgabe vergangenen November. Er habe ihr die Feministin gar nicht angesehen, sagte Gottschalk. „Warum denn nicht?“, fragte David vor dem ZDF-Millionenpublikum. „Weil ich gut aussehe? Als Feministin können wir gut aussehen, und wir können klug sein und eloquent und wunderschön zugleich. Das eine schließt das andere nicht aus.“

Weiterlesen nach der

Anzeige

Weiterlesen nach der

Anzeige

Das Stream-Team

Die besten Serien- und Filmtipps für Netflix und Co. – jeden Monat neu.

Mit dem selbstbewussten und aufgesetzt provokanten Auftritt versuchte David, Gottschalk („Ich bin ja aus der Generation Alice Schwarzer“) ordentlich einen einzuschenken. Sie erinnerte dann auch daran, dass er mal gesagt habe, dass Influencer eigentlich nicht auf seine Couch gehörten, sie es da aber sehr gemütlich finde.

David pflegt das Image, sich in einem jahrelangen Kampf in der männerdominierten Musikbranche durchgesetzt zu haben. Vermeintlich geht es ihr um den sogenannten You-Go-Girl-Feminismus – Motto: Hauptsache, du gefällst dir selbst und hast ein paar Leute, die dich unterstützen.

Und so dankt David am Abend der Verkündung ihres siebten Nummer-eins-Hits bei Instagram ihrem Manager Taban, ihrer Schwester Pati und ihrer Mutter. Und zu einem Foto von sich im Pool mit nassem T-Shirt postet sie zudem: „Ich weiß genau, wie es ist, nicht willkommen zu sein, nicht eingeladen zu werden und ignoriert zu werden. Ich habe von dieser Industrie und diesen Menschen absolut nichts geschenkt bekommen...“

Weiterlesen nach der

Anzeige

Weiterlesen nach der

Anzeige

RND/dpa

Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten