Nach Hamas-Überfall: Verschleppte Shani Louk laut Mutter tot

30 Okt 2023
Shani Louk

Die von der islamistischen Hamas verschleppte Shani Louk ist laut ihrer Mutter tot. Seit Wochen wurde die Deutsche vermisst, jetzt bekam die Mutter die Nachricht vom israelischen Militär.

Die seit dem Hamas-Terrorüberfall auf Israel vermisste Deutsche Shani Louk ist nach Angaben ihrer Mutter tot. Auch das israelische Außenministerium teilte am Montag im Onlinedienst X (vormals Twitter) mit, der Leichnam der 22-Jährigen sei gefunden und identifiziert worden. Die Mutter geht davon aus, dass ihre Tochter bereits seit dem 7. Oktober tot ist - möglicherweise sei sie bei dem Terrorüberfall durch einen Schuss in den Schädel getötet worden.

Familie aus Baden-Württemberg von Regierung enttäuscht

In einem Brief drückt die Familie aus Baden-Württemberg ihre Trauer aus und bedankt sich bei allen Menschen, die sie in den vergangenen Wochen unterstützt haben. "Sehr viele Freunde, Bekannte, aber auch fremde Menschen waren an unserer Seite. Das hat gut getan. Gut getan hat auch die Unterstützung der Medien, die durchweg fair gehandelt haben." Enttäuscht sei die Familie jedoch über das Engagement der Regierung. "Leider bleibt das Gefühl, dass die deutsche Außenministerin, der Botschafter und auch der Kanzler uns und alle Familien wirklich nicht unterstützt haben und die betroffenen Familien nur für ihre egoistischen Medienauftritte benutzt haben", schreibt die Familie in dem Brief weiter. Die Familie hoffe weiter, dass dieser sinnlose Krieg in Israel und alle anderen Kriege bald aufhören.

Baerbock: Außenamt arbeitet non-stop an Befreiung deutscher Geiseln

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte in den ARD-Tagesthemen versichert, dass ihr Amt rund um die Uhr an der Befreiung der von Hamas-Terroristen aus Israel entführten Deutschen arbeitet. Sie selbst sei "non-stop im Austausch mit Kollegen aus der Region, Akteuren vor Ort, die direkte Gesprächskanäle zur Hamas haben", so Baerbock. "Aber mit einer Terroristenorganisation wie der Hamas ist das natürlich alles andere als einfach." Die Geiseln würden als menschliche Schutzschilde genutzt, "genauso wie die Zivilbevölkerung vor Ort".

Israel informierte 239 Familien

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben 239 Familien informiert. Nach Militärangaben gelten 40 Menschen seit dem Terroranschlag der Hamas weiter als vermisst. Wegen des schlimmen Zustands vieler Leichen ist auch die Identifikation noch nicht abgeschlossen. Die Nachricht sei zwar schrecklich. Es sei aber gut, nun Gewissheit zu haben. "Wenigstens hat sie nicht gelitten", sagte Ricarda Louk.

22-Jährige vermutlich bei Musikfestival als Geisel genommen

Die 22 Jahre alte Shani Louk wurde nach Angaben ihrer Familie bei einem Musikfestival in der israelischen Negev-Wüste von der islamistischen Hamas getötet. Bilder und Videos, die im Internet kursierten, zeigten demnach den Körper der jungen Frau auf einem Pick-up. Zunächst ging Shani Louks Familie, von der ein Teil in Baden-Württemberg lebt, davon aus, dass die junge Frau schwer verletzt wurde, aber am Leben war und sich im Gazastreifen befand. Die Familie hatte sich seit dem Überfall für die Freilassung aller Geiseln eingesetzt.

Shani Louks Familie in Baden-Württemberg hatte bereits seit Wochen auf Nachrichten um die vermisste 22-Jährige gewartet. Ihre Mutter stammt aus Ravensburg, dort leben auch ihre Großeltern. Auch die Tante der jungen Frau, Orly Louk aus Sulz am Neckar (Kreis Rottweil), hatte sich an die Öffentlichkeit gewandt.

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