Rafael Nadals Karriereende: Siege, Sand und Schmerzen

10 Okt 2024
1 / 14

»Du hast die Tenniswelt zu einem besseren Ort gemacht«, schrieb Boris Becker, Jannik Sinner nannte ihn einen »unglaublichen Menschen«: Die Tenniswelt verneigt sich vor Rafael Nadal, der 2001 als 15-Jähriger sein erstes Profi-Match bestritt.

Rafael Nadal - Figure 1
Foto DER SPIEGEL

Foto: Manuel Blondeau - Corbis / Corbis / Getty Images

2 / 14

Das erste große Highlight seiner Karriere fand, na klar, in Paris statt. Zwei Tage nach seinem 19. Geburtstag holte Nadal auf der Anlage in Roland Garros erstmals einen Grand-Slam-Titel. 13 weitere French-Open-Triumphe und der inoffizielle Titel des »Sandplatzkönigs« sollten folgen. Zwischen 2005 und 2007 gelangen ihm auf auf dem roten Belag 81 Siege in Serie.

Rafael Nadal - Figure 2
Foto DER SPIEGEL
3 / 14

Seinen ersten Titel in Paris nannte Nadal rückblickend »den wichtigsten Tag meiner Karriere«. In Dreiviertelhose und Tanktop stürmte Nadal in die Weltspitze. Neben seinem Erscheinungsbild besonders auffällig: sein Vorhand-Topspin. Das »Kind mit der donnernden Linken« nannte ihn die französische Sportzeitung »L’Équipe«. Sein Onkel Toni soll Nadal, der eigentlich Rechtshänder ist, zum Linkshänder auf dem Tennisplatz erzogen haben.

Rafael Nadal - Figure 3
Foto DER SPIEGEL

Foto: PanoramiC / IMAGO

4 / 14

Der Sandplatzspezialist kann es auch auf englischem Rasen: Nach vier French-Open-Titeln in Folge gewann Nadal 2008 erstmals auch in Wimbledon. Mit Roger Federer lieferte er sich auf dem Centre Court ein Duell für die Ewigkeit. Federer, der Gentlemen aus der Schweiz, und Nadal, der kämpfende Mallorquiner, waren nun endgültig auf Augenhöhe.

Rafael Nadal - Figure 4
Foto DER SPIEGEL

Foto: Simon Bruty / Sports Illustrated / Getty Images

5 / 14

2008 blieb ein außergewöhnlich erfolgreiches Jahr für Nadal. Bei den Olympischen Spielen in Peking holte er als Weltranglistenerster Gold. Acht Jahre später kam in Rio der Olympiasieg im Doppel dazu.

Foto: Clive Brunskill / Getty Images

6 / 14

Nadal gegen Federer wurde zum Klassiker in Grand-Slam-Finals. Bei den Australian Open 2009 trafen sie zum siebten Mal in einem Endspiel bei einem der vier wichtigsten Tennisturniere aufeinander. Federer verließ die Arena unter Tränen, Nadal tröstete seinen Rivalen, der immer mehr auch zum Freund wurde.

Rafael Nadal - Figure 5
Foto DER SPIEGEL

Foto: Scott Barbour / Getty Images

7 / 14

Novak Djokovic machte aus der Rivalität zwischen Nadal und Federer einen Dreikampf. Insgesamt 61 Mal trafen Nadal und der »Djoker« aufeinander, 28 Mal davon in Endspielen. Kein Duell gab es häufiger .

Foto: James D. Morgan / Getty Images

8 / 14

Krachende Schläge von der Grundlinie und unbändiger Kampfgeist: Nadal war für seine physische Spielweise bekannt. Doch sein Körper begann zu rebellieren. Knieprobleme machten Nadal zu schaffen, später waren es chronische Schmerzen im Fuß, den er zwischenzeitlich taub spritzen ließ, um spielen zu können. Wo? Natürlich in Paris.

Rafael Nadal - Figure 6
Foto DER SPIEGEL

Foto: Bob Martin / Sports Illustrated / Getty Images

9 / 14

»Die Realität ist, dass es einige schwierige Jahre waren, vor allem die letzten beiden. Ich glaube nicht, dass ich in der Lage gewesen bin, ohne Einschränkungen zu spielen«, sagte Nadal in dem Video, mit dem er nun sein Karriereende öffentlich machte. 2016 trat er trotz einer Handgelenksverletzung bei den French Open an, musste in der dritten Runde aber aufgeben.

Rafael Nadal - Figure 7
Foto DER SPIEGEL

Foto: Clive Brunskill / Getty Images

10 / 14

Glänzender Pokal, strahlende Freude: Nach fast fünfeinhalb Stunden bezwang Nadal den Russen Daniil Medwedew 2022 im Finale von Melbourne. Dabei machte er einen 0:2-Satzrückstand wett. Es war die Krönung eines bemerkenswerten Comebacks: Wenige Monate zuvor hatte Nadal noch ein Karriereende in Erwägung gezogen .

Rafael Nadal - Figure 8
Foto DER SPIEGEL

Foto: Clive Brunskill / Getty Images

11 / 14

Seinen letzten und 22. Grand-Slam-Titel holte Nadal – in Paris. Doch schon damals standen die Zeichen auf Abschied. »Es ist offensichtlich, dass ich so nicht weitermachen kann und auch nicht weitermachen will«, sagte er nach seinem Finalsieg.

Foto: Clive Brunskill / Getty Images

12 / 14

Es sollte noch zwei weitere Jahre dauern, bis sich Nadal schließlich dazu durchringen konnte, seine Karriere zu beenden. Federer dagegen machte beim Laver Cup 2022 sein letztes Spiel. Ein emotionaler Moment für den Schweizer – aber auch für seinen Freund Nadal. »Danke für die unvergesslichen Erinnerungen und all deine unglaublichen Errungenschaften in diesem Spiel, das wir so lieben. Es war eine absolute Ehre«, schrieb Federer zu Nadals Rücktritt.

Rafael Nadal - Figure 9
Foto DER SPIEGEL

Foto: Julian Finney / Laver Cup / Getty Images

13 / 14

Im Mai 2024 verlor Nadal in der ersten Runde von Roland Garros gegen Alexander Zverev. Der Deutsche wurde damit zu einem von drei Spielern (neben Djokovic und dem Schweden Robin Söderling), die Nadal bei den French Open besiegen konnten. Mit »Rafa, Rafa«-Rufen wurde Nadal verabschiedet.

Foto: Maya Vidon-White / UPI Photo / IMAGO

Rafael Nadal - Figure 10
Foto DER SPIEGEL
14 / 14

Sein letzter Auftritt auf Pariser Asche sollte das jedoch nicht gewesen sein. Bei den Olympischen Spielen 2024 musste sich Nadal im Einzel Djokovic geschlagen geben. Im Doppel trat er zusammen mit Landsmann Carlos Alcaraz an, der als Nadals Thronfolger auf Sand gilt. Die beiden schieden im Viertelfinale aus. »Wenn dieses Turnier vorbei ist, werde ich die notwendigen Entscheidungen treffen«, sagte Nadal danach. Jetzt ist sie gefallen: Nach der Finalrunde im Davis Cup Ende November ist Schluss.

Rafael Nadal - Figure 11
Foto DER SPIEGEL

Foto: Clive Brunskill / Getty Images

Dieser Artikel gehört zum Angebot von SPIEGEL+. Sie können ihn auch ohne Abonnement lesen, weil er Ihnen geschenkt wurde.

Rafael Nadal - Figure 12
Foto DER SPIEGEL
Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten