Neu auf Amazon Prime Video: Diesen Action-Blockbuster von 2008 ...

14 Stunden vor
Prime Video

Nachdem „Iron Man“ auf viel Gegenliebe gestoßen ist, musste der im gleichen Jahr erschienene „Der unglaubliche Hulk“ viel Schelte einstecken. Zu Unrecht, findet FILMSTARTS-Redakteur Pascal Reis. Bei Prime Video könnt ihr den Film ab sofort nachholen.

Wenn man sich heutzutage zurück zu den Anfängen des Marvel Cinematic Universe begibt, dann kommt das einer außerordentlichen Zeitreise gleich. „Iron Man“ von 2008, der Startschuss der Reihe, ist im Vergleich zu den heutigen Einträgen ins MCU ein stringenter, klassischer Action-Film. Es gibt noch keine wirklichen Querverweise, die konsequent auf sequentielles Erzählen setzen. Die Post-Credit-Szene war damals ein nettes Gimmick, das noch ein paar im Kinosaal Verbliebene so mitnahmen, jedoch noch längst keine feste Marvel-Instituion, die das gesamte Publikum zum Sitzenbleiben nötigt. Eine Ära, weit vor dem heutigen Multiversum.

Nachdem „Iron Man“ von der Kritik und dem Publikum gleichermaßen gefeiert wurde, sollte der im selben Jahr erschienene „Der unglaubliche Hulk“ hingegen zu einer reinrassigen Enttäuschung avancieren. Nicht nur am Box Office blieb der erhoffte Erfolg aus, auch die Presse und das Publikum waren alles andere als begeistert von dem ersten MCU-Auftritt des damals noch von Edward Norton („American History X“) verkörperten grünen Wüterichs.

Nach inzwischen mehr als 30 (!) MCU-Filmen und über 10 Streaming-Serien bin ich der Meinung: Gebt „Der unglaubliche Hulk“ noch einmal eine Chance! Der Action-Blockbuster von „Fast X“-Macher Louis Leterrier ist mit Sicherheit kein Meisterwerk. Als ziemlich simples Hau-Drauf-Spektakel aber macht mir der Film überraschend viel Freude. Vor allem, weil er im Gegensatz zu heutigen Marvel-Spektakeln so herrlich anti-verklausuliert ist. „Der unglaubliche Hulk“ steht ab sofort im Abo von Amazon Prime Video zur Verfügung.

"Der unglaubliche Hulk" bei Amazon Prime Video*

Darum geht's in "Der unglaubliche Hulk"

Wenn bei Bruce Banner (Edward Norton) der Puls auf die Marke 200 Schläge pro Minute steigt, verwandelt er sich in das grüne Monster Hulk. Weil General Ross (William Hurt) Hulks Kräfte für militärische Zweck ausschlachten wollte, hat sich Banner nach Brasilien abgesetzt. Dort arbeitet er seitdem an Entspannungstechniken und ist in einer Limonaden-Fabrik tätig. Ein unglücklicher Zufall sorgt jedoch dafür, dass das US-Militär auf den Flüchtigen stößt.

Banner muss erneut entkommen und schleicht sich zurück in die USA, wo er mit der Unterstützung von Ross' Tochter Betty (Liv Tyler) nach einer Kur für seinen Zustand forschen will. Dabei wird er erneut von Ross gestört, der die US-Kriegsmaschinerie in Bewegung setzt, um den Wüterich zu schnappen. Als auch das nicht hilft, Hulk zu stoppen, setzt sich der verbissene Marine Emil Blonsky (Tim Roth) freiwillig Experimenten aus, um dem Hulk als würdiger Gegner gegenüberzutreten...

08/15 im besten Sinne

Der größte Kritikpunkt, dem sich „Der unglaubliche Hulk“ ausgesetzt sah, war, dass der Film einfach zu ereignisarm gewesen ist. Während sich heutige MCU-Kracher von Anfang bis Ende überschlagen und mit überladenen CGI-Orgien auffahren (bzw. ermüden), erweist sich Louis Leterriers erster und bislang letzter Marvel-Actioner als angenehm unaufgeregt und wenig verkrampft dahingehend, ein gigantisches Universum ausbauen zu müssen.

Keine Frage, „Der unglaubliche Hulk“ ist aus dramaturgischer Sicht absolutes 08/15-Kino und kann zu keiner Zeit wirklich überraschen oder überwältigen. Stattdessen weht durch den Film eher der schlichte Geist des 1980er-Jahre-Kinos, weil Leterrier wirklich ausschließlich daran interessiert ist, einfach gehaltenes Genre-Kino abzuliefern, welches immer mal wieder in Sachen Effekt-Bombast auf den Putz haut. Im großen Finale dürfen zwei Giganten jedenfalls dafür sorgen, dass im Herzen von New York so einiges in Schutt und Asche gelegt wird.

Ein wunderbar deplatzierter Hauptdarsteller

Dass „Der unglaubliche Hulk“ für mich ein durchaus sehenswerter Film ist, liegt aber nicht nur daran, dass er sich auf so altmodische Art dem Action-Genre verschrieben hat. Er kann zudem auch mit einigen durchaus eindrucksvollen Bildern (die brasilianischen Favelas!) auffahren und hat dazu einen Cast zu bieten, der so wunderbar verbissen ist, dass man sich fragt, ob den Beteiligten überhaupt klar gewesen ist, in was für einem Film sie da denn gerade mitwirken.

Während Liv Tyler (leider gewohntermaßen) völlig blass bleibt und vor allem damit zu tun hat, sich um Bruce Banner zu sorgen, ist Edward Norton nach „Zwielicht“, „American History X“ und „Fight Club“ wohl erneut der Auffassung gewesen, der Welt beweisen zu müssen, was für ein intensiver Charakterdarsteller ist – und erweist sich damit wunderbar deplatziert. Tim Roth bildet da mit seiner grimmigen Unbedingt-böse-sein-Attitüde ein wunderbar eisernes Gegengewicht. Das macht Laune, wenn auch auf unfreiwilliger Basis. Aber so war es auch schon in den 1980er-Jahren.

Schon gewusst? Edward Norton hat gegen seinen Willen in einem Actionfilm mitgespielt, in dem auch Charlize Theron zu sehen war. Um welchen Film es sich handelt, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:

"Meine wirklichen Fans sollten ihn auslassen": In diesem Actionfilm mit Charlize Theron hat Edward Norton gegen seinen Willen mitgespielt

Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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