Auf dem Mannheimer Marktplatz haben sich am Montagnachmittag gut 8.000 Menschen versammelt, um eines getöteten Polizisten zu gedenken. Der 29-jährige Polizist war im Einsatz bei einer Messerattacke am Freitag auf dem Mannheimer Marktplatz schwer verletzt worden und später im Krankenhaus gestorben.
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Hunderte von Polizisten und hochrangige Politiker bei Mahnwache dabeiBei der Kundgebung am Montag waren auch Hunderte von Polizistinnen und Polizisten in Uniform und Zivil, Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) und der Mannheimer Oberbürgermeister Christian Specht (CDU). Zu der Veranstaltung hatten die Stadt, die Gemeinderatsfraktionen sowie alle Religionsgemeinschaften unter dem Motto "Mannheim hält zusammen" aufgerufen. Die Initiatoren wollten ein Zeichen für den "Frieden" in Mannheim und dem "gemeinsam getragenen Wunsch nach Zusammenhalt" setzen.
Mannheim lasse sich nicht spalten, sagte der Mannheimer Oberbürgermeister Christian Specht (CDU). Er wünsche sich, dass der Täter "hart und angemessen" bestraft werde.
Auch wenn das Motiv des Täters noch unklar ist - das war ein Mord an einem Polizisten.
Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl sagte, der Polizist habe sein Leben "im Dienst für uns alle verloren". Er sei dankbar, dass Bundesinnenministerin Nancy Faeser und viele weitere politische Vertreter nach Mannheim gekommen seien und "natürlich die vielen Menschen".
Vetreter der Mannheimer Religionsgemeinschaften, darunter der beiden christlichen Kirchen, der jüdischen Gemeinde und verschiedener muslimischer Gemeinden sprachen nacheinander kurze Gebete. Im Anschluss bildete die Menschenmenge eine Gasse. Vertreter aus Politik und Religion legten Blumen nieder.
Andächtige, friedliche und sehr bewegte Stimmung
Rund eine Stunde lang standen die Menschen andächtig, friedlich und sehr bewegt zusammen. Hinterher lobten viele insbesondere die Rede von Oberbürgermeister Christian Specht. Er habe die Stimmung in der Stadt gut zusammengefasst. Ihm sei es gelungen, das Problem des Islamismus beim Namen zu nennen, ohne Menschen muslimischen Glaubens zu stigmatisieren. Er hatte dazu aufgerufen, Muslime nicht vorzuverurteilen. Und er betonte, dass es darum gehe, sich den jahrzehntelang erarbeiteten Zusammenhalt in der Stadt nicht nehmen zu lassen.
Mannheim ist der Beleg, dass es möglich ist, in Frieden zusammenzuleben, auch wenn man nicht dieselbe Religion oder dieselbe Nationalität teilt.
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Bewegender Applaus für die Polizistinnen und Polizisten
Besonders bewegend waren die Szenen, in denen die vielen Menschen, die gekommen waren, den Polizistinnen und Polizisten Applaus spendeten. In unterschiedlichen Formationen liefen die Beamten in Uniform über den Platz. Man konnte ihnen ihre Betroffenheit ansehen. Interviews wollte die Polizei am Montag keine geben. Man wolle in Stille des Kollegen gedenken.
Am Freitag hatte ein 25-jähriger Mann auf dem Marktplatz in der Mannheimer Innenstadt im Zuge einer Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) sechs Männer mit einem Messer angegriffen und verletzt, darunter den Polizisten. Der 29-Jährige erlag am Sonntagnachmittag seinen Verletzungen.
Bundesanwaltschaft übernimmt ErmittlungenDie Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen nach dem Attentat in Mannheim übernommen. Das bestätigte eine Sprecherin der Behörde dem SWR auf Nachfrage. Grund für die Übernahme sei die besondere Bedeutung des Falles und der Eindruck der Ermittler, dass der mutmaßliche Täter den Angriff auf den Stand von Pax Europa und die Tötung eines Polizisten aus "religiösen Gründen" begangen habe. Wie der SWR weiter aus Ermittlungskreisen erfuhr, liegt der mutmaßliche Täter weiterhin im Krankenhaus und konnte noch nicht vernommen werden.
Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg bittet Zeugen, Video- oder Bildaufnahmen, die sie am Freitagvormittag auf dem Mannheimer Marktplatz und in der Umgebung gemacht haben, zur Verfügung zu stellen.