Erst ist zwar nicht die 1. Runde des DFB-Pokals, aber die im Berlin-Pokal ist doch auch was. Zumal, wenn es was Historisches zu feiern gibt. Regionalligist BFC Dynamo fegte das tapfere Kreisliga-A-Team des FC Karame vor knapp 300 Zuschauern mit einem 22:0 (9:0) aus dem Sportforum. Klub-Rekord! Bisher konnten sich nur ziemlich alte Fans noch an ein 18:1 im August 2000 im Pokal gegen den Post SV erinnern ... Ganz sicher: Am Mittwoch (19 Uhr) um Regionalliga-Punkte wird es bei Chemie Leipzig um einige Klassen schwerer.
Torjäger Dadashov sitzt 90 Minuten draußenWer es nicht glauben mag, kann es hier an offizieller Stelle nachlesen: Der BFC gewinnt 22:0 gegen den FC Karame. Patrick Skrzipek
Da wird Trainer Andreas Heraf (56) dann im Alfred-Kunze-Sportpark aber mit Sicherheit eine andere Startelf benennen. Der Österreicher hatte im Vorfeld des Pokalspiels zwar angekündigt, nicht den zweiten Anzug auf den Rasen schicken zu wollen. Doch endscheidend war sein Nachsatz: „Ich bringe die Spieler, die es sich verdient haben.“
Also geben beim Training alle ordentlich Gas, denn aus der ersten Elf vom 4:0 zuletzt gegen Meuselwitz bleibt gegen Karame nur Julian Wießmeier übrig. Torjäger Rufat Dadashov, Kapitän Chris Reher oder auch Flügel-Wirbler Tobias Stockinger blieben 90 Minuten auf der Bank, andere sind nur in Zivil dabei. Wie gesagt: Wichtig ist am Mittwoch!
Wießmeier und Dedidis sind in TorlauneVasileios Dedidis ist nach Fußverletzung zurück beim BFC Dynamo, erzielt hier eines seiner acht Tore gegen den FC Karame.Patrick Skrzipek
Auch wenn der Kick gegen Karame sportlich nicht den höchsten Wert hat, ein paar kleine Geschichten schriebt er trotzdem. Zum Beispiel, dass Wießmeier nach über einem Jahr endlich das erste Pflichtspiel-Tor für Dynamo gelingt (4:0, 29.). Und weil's einmal flutscht, packt er gleich noch eines drauf (8:0, 45.).
Oder dass Vasileios Dedidis nach Bänderriss im Fuß sein Saison-Debüt feiert. Der Stürmer meldet sich mit acht (!) Treffern an, hätte aber gut und gerne mindestens zwölf Buden machen müssen. Dedidis: „Wir haben den Gegner ernst genommen und haben das ordentlich gemacht.Jetzt hoffe ich, dass mich der Trainer am Mittwoch mitnimmt.“ Ebenfalls erstmals dabei ist auch Verteidiger John Liebelt nach langwierigen Knieproblemen.
Hüther bestätigt seine starke FormOder auch, dass der Mann der Stunde weiter einen Lauf hat. McMoordy Hüther, schon in Babelsberg (1:1) und gegen Meuselwitz auffallend gut, ersetzt in der zweiten Hälfte Wießmeier im Mittelfeld und steuert noch vier Tore zum Kantersieg bei.
Trainer Heraf: „Es war natürlich ein unterklassiger Gegner, der es uns nicht schwer gemacht hat. Aber 22 Tore zu schießen ist mir das erste Mal in meiner Karriere, so was hatte ich bisher nicht als Spieler und auch nicht als Trainer. Von der Warte gesehen, ist es schon etwas Außergewöhnliches. Aber man darf das natürlich nicht überbewerten.“ ■