Polizist stirbt bei Orbán-Besuch: Flaggen auf halbmast

Kondolenz aus Ungarn

Orban - Figure 1
Foto BNN - Badische Neueste Nachrichten

Es ist der zweite Trauerfall für Baden-Württembergs Polizei in wenigen Wochen: Nach dem tödlichen Messerangriff in Mannheim stirbt ein Beamter bei einem Unfall während des Besuchs von Viktor Orbán. Flaggen auf halbmast erinnern an ihn.

Bei dem Unfall im Stuttgarter Stadtteil Degerloch starb ein Motorradpolizist, der Viktor Orbán zum Flughafen eskortieren wollte. Foto: Andreas Werner/7aktuell.de

Nach dem Unfalltod eines 61 Jahre alten Motorradpolizisten in Stuttgart zeigt die Polizei landesweit ihr Mitgefühl. Am Tag nach dem Zwischenfall bei der Begleitung des ungarischen Regierungschefs Viktor Orbán in Stuttgart ordnete Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) an, landesweit die Flaggen aller Dienstgebäude der Polizei auf halbmast zu setzen.

Orban - Figure 2
Foto BNN - Badische Neueste Nachrichten

Ihre Fahrzeuge sollten zudem Trauerflor anbringen, teilte das Innenministerium mit. Trauerflor an der Flagge trägt auch das Ministerium. 

Der Polizist hatte am Montag mit der Motorradstaffel der Verkehrspolizei Stuttgart den ungarischen Ministerpräsidenten nach einem EM-Spiel der Nationalmannschaft seines Landes zum Stuttgarter Flughafen eskortiert.

Bei dieser Fahrt stieß eine 69-jährige Autofahrerin im Stadtteil Degerloch mit dem Motorrad des 61 Jahre alten Beamten zusammen. Das Motorrad des Polizisten wurde durch die Wucht des Aufpralls gegen das Motorrad eines 27-jährigen Kollegen geschleudert, der den Kreuzungsbereich abgesperrt hatte.

Während der Eskorte für Viktor Orbán stieß die 69-jährige Autofahrerin im Stuttgarter Stadtteil Degerloch mit dem Motorrad des 61 Jahre alten Beamten zusammen. Foto: Andreas Werner/7aktuell.de

Orban - Figure 3
Foto BNN - Badische Neueste Nachrichten

Der 61-Jährige starb, sein 27-jähriger Kollege wurde schwer verletzt und kam ins Krankenhaus. Die Straße blieb mehrere Stunden lang gesperrt.

Aus Ungarn sandte Orbán Kondolenzschreiben an Bundeskanzler Olaf Scholz und an den Stuttgarter Polizeipräsidenten. Darin drückte er seine „Bestürzung und sein Mitgefühl über den tragischen Unfall“ aus, wie sein Sprecher Bertalan Havasi der ungarischen Tageszeitung „Blikk“ auf deren Nachfrage sagte.

Blumen liegen am Tag nach dem tödlichen Zwischenfall am Unfallort. Foto: Marijan Murat/dpa

Polizist stirbt bei Orbán-Besuch: zweiter Trauerfall in Baden-Württemberg

Es ist der zweite Trauerfall für die Polizei innerhalb weniger Wochen. Am 31. Mai hatte ein 25-jähriger Afghane auf dem Mannheimer Marktplatz fünf Teilnehmer einer Kundgebung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) sowie einen Polizisten mit einem Messer verletzt.

Orban - Figure 4
Foto BNN - Badische Neueste Nachrichten

Der 29 Jahre alte Polizist Rouven Laur erlag später seinen Verletzungen. Ein anderer Beamter schoss den Angreifer nieder. Der wurde anschließend operiert und konnte zunächst nicht vernommen werden.

Mittlerweile wurde ein Haftbefehl wegen Mordes gegen den 25-Jährigen eröffnet.

Mehr zum Thema

Die Tat hatte auch eine intensive Debatte über striktere Abschiebungen ausländischer Straftäter ausgelöst. Als Konsequenz aus der tödlichen Messerattacke will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Abschiebung von Schwerstkriminellen nach Afghanistan und Syrien wieder ermöglichen.

„Solche Straftäter gehören abgeschoben – auch wenn sie aus Syrien und Afghanistan stammen“, sagte der SPD-Politiker im Bundestag. „Schwerstkriminelle und terroristische Gefährder haben hier nichts verloren.“

Bei der Innenministerkonferenz vergangene Woche sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), sie sei dazu bereits mit mehreren Staaten im Gespräch. 

Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten
Die beliebtesten Nachrichten der Woche