Hochwasserlage: Olaf Scholz stellt Flutgebieten Bundeshilfen in ...

31 Dez 2023
Olaf Scholz

Bundeskanzler Olaf Scholz hat bei einem Besuch in den niedersächsischen Überschwemmungsgebieten den Einsatzhelfern gedankt und Hilfen des Bundes in Aussicht gestellt. Angesichts der Naturkatastrophe sei es "wichtig, dass wir zusammenhalten – und überall geschieht das auch", sagte Scholz am Sonntag in der Stadt Verden an der Aller.

Konkrete Zusagen des Bundes etwa für Finanzhilfen an die betroffenen Gebiete brachte der Kanzler bei seinem Besuch nicht mit. Er versicherte aber, "dass der Bund mit seinen Möglichkeiten den Ländern, den Landkreisen, den Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen, allen, die vor Ort tätig sind, zur Verfügung steht".

Niedersachsens Ministerpräsident Stefan Weil (SPD), der den Kanzler bei dem Besuch begleitete, formulierte keine Unterstützungsforderungen an den Bund. "Im Moment sind wir dabei, eine akute Krise zu bekämpfen", sagte Weil. "Danach werden wir uns sicherlich mit den anderen Fragen auseinandersetzen: Welche Schäden sind entstanden? Welche Möglichkeiten der Hilfe bestehen?" 

Die Hochwasserlage in Niedersachsen sei weiter angespannt, sagte der SPD-Politiker weiter. "Wir sehen, dass in den nördlicheren Landesteilen Niedersachsens nach wie vor der Druck der Wassermassen ungeheuer groß ist." Man sei froh, dass die Sicherungssysteme bisher hielten. "Aber wir wissen ganz genau, je länger der Druck des Wassers auf den Deichen liegt, desto größer ist das Risiko, dass doch noch diese Dämme dann brechen können."

Mögliche Evakuierung in Teilen Oldenburgs

Derweil müssen sich im niedersächsischen Oldenburg rund 600 weitere Menschen wegen des Hochwassers auf eine Evakuierung vorbereiten. Im Bereich der Sandkruger Straße könne ein Bruch der stark belasteten Deiche nicht ausgeschlossen werden, teilte die Stadt mit. Falls notwendig, werde die Feuerwehr mit Lautsprecherdurchsagen auf die Evakuierung hinweisen.

Bei Tagesanbruch soll zum weiteren Schutz ein mobiler Deich errichtet werden. Die Deutsche Flugsicherung hat ein Überflugverbot bis 300 Meter Höhe für Oldenburg und angrenzende Gebiete erlassen, um Einsatz- und Erkundungsflüge zu ermöglichen.

Auch Faeser plant Besuch im Flutgebiet

Am Neujahrstag wird Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) im Hochwassergebiet erwartet. Faeser will sich in Hatten-Sandkrug bei Oldenburg über die Lage informieren und mit Einsatzkräften sprechen, teilte das Bundesinnenministerium mit. Begleitet wird sie demnach von Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD), THW-Präsidentin Sabine Lackner und dem Präsidenten der Bundespolizei, Dieter Romann.

Die Hochwasserlage ist derzeit vor allem im Norden Deutschlands angespannt. Vielerorts wird weiterhin ein Brechen der stark aufgeweichten Deiche befürchtet. In Verden stehen weiterhin große Teile der Altstadt unter Wasser. Der Deutsche Wetterdienst sagte für die Silvesternacht neue Schauer im Nordwesten Deutschlands voraus, die auch die niedersächsischen Überschwemmungsgebiete treffen dürften.

Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten