Nvidia-Aktie +9%: Überflieger oder überbewertet? - sharedeals.de

22 Feb 2024

Nvidia (WKN: 918422) hat die Befürchtung einer deutlichen Kurskorrekturphase mit überraschend starken Quartalszahlen zerstreut. Die Nasdaq-Aktie legt am Mittwoch nach Börsenschluss wieder fast zweistellig zu. Der neue Bericht gibt in den Details jedoch auch Anlass zur Skepsis.

Nvidia-Aktie - Figure 1
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ℹ️ Nvidia vorgestellt Die Nvidia Corporation ist einer der weltweit größten Entwickler von Grafikprozessoren und Chipsätzen. Die Chips und Prozessoren des Konzerns kommen in Personal Computern, Spielekonsolen und Rechenzentren zum Einsatz. Das in Santa Clara im US-Bundesstaat Kalifornien beheimatete Unternehmen ist Marktführer im Bereich Hochleistungschips für Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz. Nvidia ist Mitglied in den US-Leitindizes Nasdaq 100 und S&P 500 und mit einem Börsenwert von 1,81 Billionen US$ das aktuell viertwertvollste Unternehmen der Welt.
Nachbörslicher Sprung zurück Richtung Allzeithoch

Mit überraschend starken Quartalszahlen hat Nvidia Skeptiker einmal mehr Lügen gestraft und den globalen KI-Hype weiter angeheizt.

Die Aktie des Chip-Riesen ist am Mittwochabend nach US-Börsenschluss um über +9% auf knapp 736 US$ hochgesprungen, nachdem das Unternehmen Analystenschätzungen mit seinem Finanz-Update deutlich übertroffen hat.

Der späte Kurssprung ließ den Börsenwert des Tech-Konzerns um 130 Milliarden US$ ansteigen und trieb auch andere KI-Spezialisten in die Höhe wie den Chip-Designer Arm.

Sämtliche Wall-Street-Schätzungen pulverisiert

Die scharfe Kurskorrektur zum Wochenbeginn hatte eigentlich angedeutet, dass der Markt nach den Nvidia-Zahlen angesichts hoher Erwartungen und eines sich verschlechternden Makro-Umfelds für Gewinnmitnahmen bereit wäre.

Die neuen Quartalsergebnisse und Prognosen des KI-Powerhouses haben Investoren jedoch einmal mehr davon überzeugt, dass der Boom um die künstliche Intelligenz kein Börsenmärchen ist, sondern die wichtigste Wette der Unternehmen weltweit.

So meldete Nividia für das Schlussquartal einen etwa dreifachen Anstieg des Umsatzes auf 22,1 Milliarden US$ und übertraf damit die Erwartungen der Wall Street um über 7%. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag demnach bei 5,16 US$, also ebenfalls deutlich über dem Schätzungsschnitt von 4,64 US$.

Im denen Jahr wächst die ohnehin hohe Nachfrage nach Nvidias Chips für Rechenzentren und Grafikprozessoren offenbar rasant weiter: Für das laufende Vierteljahr prognostizierte das Management gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Umsatzwachstum von 233% auf 24 Milliarden US$, während Analysten im Schnitt 208% auf dem Zettel hatten.

Margen wachsen langsamer

Nvidia hat fraglos exzellente Quartalsergebnisse geliefert, die sämtliche Expertenschätzungen pulverisiert haben. Die Amerikaner sprechen dann von einem Blowout.

Anleger dürfen angesichts dieser Spitzenzahlen jedoch nicht in Euphorie verfallen, sondern sollten einen genaueren Blick auf die Zahlen und Multiplikatoren legen. So zeigt sich, dass das Wachstum größtenteils von der Geschäftsentwicklung der Rechenzentren getragen wird, während andere Segmente wie Gaming und Automobil bereits langsamere Raten verzeichnen.

Die neue Guidance deutet zudem auf eine Verlangsamung des Wachstumstempos hin, was übermäßig bullische Anleger enttäuschen dürfte. Unsicherheit hinsichtlich der hohen Bewertung der Nvidia-Aktie schafft auch die Tatsache, dass die Bruttomargen nicht so stark gestiegen sind. Der gemeldete Rekordgewinn je Aktie ist hauptsächlich auf das Umsatzplus zurückzuführen.

Fazit: Euphoriebremse voraus

Derzeit ist der US-Konzern im KI-Chip-Bereich führend mit einem geschätzten Marktanteil von 70%. Die Konkurrenz von AMD und Intel müssen Anleger jetzt jedoch genau im Auge behalten. Die neuen Produktserien der beiden Rivalen (MI300X und 5. Gen. Xeon) stellen eine Bedrohung für die dominante Position dar, ebenso wie die Partnerschaft von Intel mit Microsoft.

Angesichts dieser Aussichten bin ich, was die Bewertung der Nvidia-Aktie angeht, skeptisch. Das Vorwärts-KGV hat sich im Vergleich zur Gewinnbewertung der zurückliegenden 12 Monate bereits von 80 auf 56 reduziert, was darauf hindeutet, dass der Markt angefangen hat, geringeres zukünftiges Wachstum einzupreisen.

Der Titel des Tech-Giganten kommt daher aus meiner Sicht derzeit nicht über eine „Halten“-Empfehlung hinaus, auch wenn ich von der Dynamik der KI-Revolution und den Produkten des Unternehmens weiterhin überzeugt bin.

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