Francesco Bagnaia: Rätselraten nach MotoGP-Defekt in Le Mans

Francesco Bagnaia kam im MotoGP-Sprint von Le Mans nur drei Runden weit, ehe er seine Ducati abstellen musste. Das Team sucht fieberhaft nach der Ursache.

Markus Zörweg11.05.2024, 17:55 Uhr

Francesco Bagnaia war nach seinem Ausfall ratlos, Foto: LAT Images

Francesco Bagnaia hatte sich am Samstag im MotoGP-Qualifying von Le Mans mit Startplatz zwei in eine gute Ausgangsposition gebracht. Der Sprint wurde für den amtierenden Weltmeister dann aber zum Debakel. Schon am Start musste er gleich zwei massive Wheelys korrigieren und fiel in der ersten Runde bis auf Platz 15 zurück. Bagnaia konnte in der Folge keinen Boden gutmachen. In Runde drei kam er nach einem heftigen Wackler schließlich in Kurve sieben von der Strecke ab, kehrte anschließend mit seiner Ducati an die Box zurück und gab auf.

Wie Bagnaias Team bekanntgab, war er auf seinem Ersatzmotorrad in den Sprint gegangen. Das war nötig geworden, weil er seine Nummer-Eins-Maschine bei einem Sturz am Ende des Qualifyings beschädigt hatte. Ducati wollte kein Risiko eingehen und entschied sich deshalb für den Wechsel. Mit seinem exakt gleich abgestimmten Einsatz-Bike konnte Bagnaia dann aber von Beginn an überhaupt kein Gefühl aufbauen können, erklärte Team-Manager Davide Tardozzi noch während dem Sprint. Eine genau Ursache konnte er allerdings noch nicht nennen.

Auch als Bagnaia am späteren Nachmittag in Le Mans seine TV-Interviews und seine Medienrunde gab, konnte oder wollte er den Grund für seine Nullnummer nicht preisgeben. Lediglich einen Defekt am Ride-Height-Device dementierte er auf Nachfrage. "Das Motorrad hat nicht so funktioniert, wie es sein wollte und eigenartige Dinge gemacht", hielt sich Bagnaia vage. "Ich wollte den Sprint eigentlich beenden, um zumindest Informationen über den Reifenverschleiß für das Rennen am Sonntag zu sammeln. Ich habe dann aber beim Herausbeschleunigen aus Kurve sechs das Vorderrad verloren, was eigentlich unmöglich ist. Dann hat in Kurve sieben das Vorderrad blockiert. Da musste ich aufgeben."

Bagnaias Frust war nach dem Sprint offensichtlich, er sah sich um ein Spitzenresultat gebracht: "Platz eins oder zwei war definitiv möglich." Er richtet den Blick aber bereits nach vorne. Am Sonntag wird das bei seinem Sturz im Qualifying beschädigte Motorrad wieder einsatzfähig sein. "Unser Potenzial ist groß und meine Pace eine der besten im gesamten Feld. Wir werden am Sonntag versuchen, das zu holen, was uns heute zugestanden wäre", gibt er sich kämpferisch.

Bagnaia erlebte mit dem Sprint-Debakel von Le Mans einen Rückschlag in der Weltmeisterschaft. Weil Jorge Martin gewinnt, vergrößert sich sein Rückstand gegenüber dem WM-Leader auf 29 Punkte. Durch den vierten Platz von Enea Bastianini im Le-Mans-Sprint verliert Bagnaia auch den zweiten Rang in der Gesamtwertung an seinen Teamkollegen, der nun einen Punkt vor ihm liegt.

© Motorsport-Magazin

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