Michelle Obama als Präsidentschaftskandidatin: Sie könnte Trump ...

22 Jul 2024
Ex-First-Lady for President? Michelle Obama könnte Trump schlagen, aber sie wird es nicht tun

Von Hubertus Volmer 22.07.2024, 10:48 Uhr Artikel anhören

Michelle Obama - Figure 1
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Nur Michelle Obama würde laut einer Umfrage Donald Trump in einer Präsidentschaftswahl sicher schlagen. Die ehemalige First Lady macht bislang aber klar: Sie möchte nicht.

Auf den Rückzug von Joe Biden folgt die Frage, wer stattdessen Präsidentschaftskandidat der Demokraten wird. Vieles deutet darauf hin, dass seine Stellvertreterin Kamala Harris übernimmt, doch sicher ist ihre Kandidatur noch nicht. Fraglich ist zudem, ob die als Vize-Präsidentin eher blass gebliebene Harris reelle Chancen hat, den republikanischen Herausforderer Donald Trump zu schlagen.

Doch eine gibt es, die das könnte, sogar deutlich: Michelle Obama. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die ehemalige First Lady 50 Prozent der Amerikaner hinter sich hätte, wenn sie bei der Präsidentschaftswahl gegen Trump antreten würde. Auf den Republikaner würden in diesem Fall nur 39 Prozent der Stimmen entfallen.

Michelle Obama - Figure 2
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Ein weiteres Argument spricht für Michelle Obama: 55 Prozent der US-Bürger haben eine positive Meinung von ihr. Über Trump sagen dies in der zitierten Umfrage nur 42, über Biden 38 Prozent. Doch es gibt einen Haken: Sie wird, nach allem, was man weiß, nicht antreten. Auf keinen Fall. Keine Chance.

Sie macht es nicht

Demokraten rufen seit Jahren nach Michelle Obama, um das Land vor Trump zu retten. Ebenso lange wiederholt sie, dass sie als Präsidentschaftskandidatin nicht zur Verfügung steht - dass sie generell nicht in die Politik gehen will. Auf die Frage, ob sie mal ernsthaft auf eine Kandidatur angesprochen worden sei, sagte Michelle Obama 2018 in der Talkshow von Jimmy Kimmel: "Andauernd." Aber sie habe nie ernsthafte Gespräche darüber geführt, "weil es nichts ist, woran ich interessiert bin oder was ich jemals tun würde".

Michelle Obama - Figure 3
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Ein Jahr später sagte sie, es gebe "zero chance", also nicht die leiseste Aussicht, dass sie antritt. An anderer Stelle erläuterte Michelle Obama, dass Politik niemals "etwas war, das ich für mich selbst gewählt hätte". In ihrem Buch "Becoming" schreibt sie: "Ich sage es hier direkt: Ich habe nicht die Absicht, jemals für ein Amt zu kandidieren."

Die Fantasie von Medien und Öffentlichkeit hat Michelle Obama damit nicht stoppen können. Das liegt auch daran, dass es für die Demokraten so schwierig geworden ist, einen Kandidaten oder eine Kandidatin zu finden, hinter denen sich die ganze Partei versammeln kann. Das ist auch der Grund, warum Biden zunächst nochmal antreten wollte.

Michelle Obama spricht viele Wählergruppen an

Durch die Radikalisierung der Republikaner ist das politische Spektrum der Demokraten noch größer geworden, es reicht von linken Politikerinnen wie der Kongressabgeordneten Alexandria Ocasio-Cortez bis zu konservativen Politikern wie Senator Joe Manchin, der die Demokratische Partei gerade verlassen hat. Diese Breite gilt auch für die Wähler der Demokraten. Wer Präsident werden will, muss in der Lage sein, sehr unterschiedliche Wählergruppen anzusprechen. Das wird schwieriger, je diverser die Gesellschaft wird. Öffentliche Personen wie Michelle Obama, denen dies trotzdem gelingt, sind rar.

Michelle Obama - Figure 4
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Dennoch sieht es derzeit so aus, als würde niemand bei den Demokraten mit Harris um die Kandidatur buhlen wollen. Mögliche Mitbewerber kündigten bereits an, ihr den Vortritt zu lassen. Gewissheit bringen wird allerdings erst der Parteitag der Demokraten im August, auf dem der neue Präsidentschaftskandidat offiziell nominiert werden muss.

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