P2 für Oscar Piastri in Spa: Max Verstappen zu schnell
Oscar Piastri konnte in Spa sein erstes Top-3 Ergebnis in der F1 sammeln. Bis zum Restart führte er das Rennen sogar an. Max Verstappen war trotzdem zu schnell.
von Louis Budweg29.07.2023, 20:16 Uhr
Oscar Piastri jubelt mit seinem Team nach dem Sprint, Foto: LAT ImagesDer Sprint in Spa war für Oscar Piastri ein historisches Formel-1-Rennen. Die erste Top-3-Platzierung und die ersten Führungsrunden in der Königsklasse konnte der Australier sammeln. In Runde zwei übernahm der McLaren-Pilot den Platz an der Sonne von Max Verstappen, musste sich aber schon kurz nach dem Restart in Runde sechs wieder geschlagen geben. Der Top-Speed-Vorteil des Red Bull RB19 gegenüber des McLaren MCL60 war immens. Teamkollege Lando Norris betreibt Schadensbegrenzung.
Piastri gewinnt Führung durch McLaren-StrategieDer schnellere der beiden McLaren-Piloten hieß heute Oscar Piastri. Schon im Sprint-Shootout schlug der Australier Teamkollege Lando Norris. Das brachte den Formel-1-Rookie in eine gute Ausgangslage. Zum Start des Sprints in Belgien mussten die Piloten aufgrund eines Regenschauers kurz vor dem Beginn der Einführungsrunde Regenreifen aufziehen - die Strecke bot aber nach ein paar Runden hinter dem Safety Car schon Intermediate-Bedingungen.
Nach fünf Runden hinter Bernd Mayländer gab die Rennleitung den verkürzten Sprint frei. Max Verstappen blieb draußen, aber Piastri wechselte direkt auf einen Satz Intermediates und schaffte den Undercut gegen den amtierenden Weltmeister. "Es war ziemlich offensichtlich für uns, direkt an die Box zu gehen. Natürlich hatten wir dasselbe Risiko wie Max, in der Box Zeit zu verlieren. Aber es hat sehr gut funktioniert", erinnert sich der 22-Jährige an die Strategie.
Erst nach dem Safety-Car Restart in Runde sechs musste der McLaren-Pilot die Führung wieder hergeben - das allerdings unerwartet früh. "Ich wusste, dass es schwierig wird, Max hinten zu halten. Aber ich habe nicht erwartet, dass er mich schon direkt nach Eau Rouge einholt", so Piastri. Schon direkt nach dem Restart hing der Niederländer dem Australier im Getriebe, der Top-Speed Vorteil des Red Bull tat sein Übriges.
"lch konnte ein paar Runden anführen, das war cool. Ich habe mich einfach darauf fokussiert, das Maximum herauszuholen, wissend, dass es eine Frage der Zeit sein würde, bis Max mich überholt. P2 war das Maximum", sagt Piastri. Der Kampf mit dem amtierenden Weltmeister zeigt die enorme Entwicklung des Teams und des Rookies selbst über die Saison.
Während die Papayas zu Beginn der Saison noch gegen Williams und Haas kämpften, ist es mittlerweile Red Bull. Auf den nächsten Konkurrenten, in diesem Fall Pierre Gasly, hatte der 22-Jährige einen komfortablen Vorsprung von rund vier Sekunden.
"Als die Saison losging, war das ein weit entfernter Traum", so der McLaren-Pilot. "Ich fühle mich, als ob ich mich gut entwickle. Ich würde aber nicht sagen, dass die Lernkurve linear ist. Silverstone war das beste Wochenende bis jetzt, in Budapest gab es ein paar Dinge, an denen ich arbeiten musste, und hier war es heute stark", beschreibt Piastri seine eigene Entwicklung. Nach sieben gewonnenen Punkten im Sprint sortiert sich der Australier mittlerweile auf Platz zehn in der Fahrer-Weltmeisterschaft ein.
Norris betreibt mit Platz 6 SchadensbegrenzungLando Norris hingegen fuhr ein unauffälligeres Rennen. Mit Platz fünf im Sprint-Shootout befand sich der Brite zum Zeitpunkt der Wechsel auf Intermediates hinter Teamkollege Piastri. Um nicht unnötig Zeit in der Box hinter dem Australier zu verlieren, musste die Nummer vier genau wie Max Verstappen eine Runde länger auf den Regenreifen drehen - und fiel durch den Undercut der Konkurrenz zwischenzeitlich auf Platz acht zurück.
Die Boxengasse war in Runde 1 gefüllt, Foto: LAT Images"Ich würde sagen, P6 war das Maximum, ich bin glücklich mit dem Sprint heute, wir hätten nicht viel mehr tun können. Mit dem Qualifying bin ich nicht zufrieden. Wir konnten nicht in der ersten Runde nicht an die Box kommen, sonst hätten wir vielleicht noch mehr Zeit verloren, ich denke das war die richtige Entscheidung", weiß Norris. Durch einen angeschlagenen Red Bull-Boliden von Sergio Perez gewann Norris noch einen Platz, nach Rennende rückte er vor den bestraften Lewis Hamilton.
Den morgigen Grand Prix startet der Brite ebenfalls hinter seinem Teamkollegen. Ursprünglich qualifizierten sich die beiden McLaren auf den Plätzen sechs und sieben. Durch die Startplatzstrafe von Max Verstappen rückt Piastri auf Platz fünf nach vorne. Norris bleibt auf Startplatz sieben.
"Es wird ein schwieriges Rennen für uns, wir haben auf den Geraden Schwierigkeiten, dafür sind wir in Sektor 2 gut. Aber wir haben wieder die Chance, gute Punkte zu holen. Das muss unser Ziel sein", weiß Norris.
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