In der Verlängerung: Mainz 05 wirft SVWW aus dem DFB-Pokal
In einem spannenden Pokal-Fight setzt sich Bundesligist Mainz 05 gegen Drittligist SV Wehen Wiesbaden durch. Zwei späte Treffer entscheiden die Partie.
16. August 2024 – 20:37 Uhr
Wiesbaden. Mit zwei Toren in der Verlängerung hat der FSV Mainz 05 den SV Wehen Wiesbaden in der ersten Runde des DFB-Pokals bezwungen. Nachdem der Drittligist in der regulären Spielzeit durch Tarik Gözüsirin in Führung gegangen war (14.), glich Dominik Kohr für die 05er aus (59.). In der Verlängerung entschieden Jonathan Burkardt (113.) und Nadiem Amiri (120.) die Partie für den Bundesligisten.
05-Coach Bo Henriksen vertraute größtenteils auf die Elf, welche die Generalprobe gegen Montpellier (3:1) erfolgreich bestritten hatte. Einzige Ausnahme: Armindo Sieb rückte für den nach Brighton abgewanderten Brajan Gruda in die Startformation. Die Wiesbadener traten mit derselben Aufstellung wie beim 1:0-Erfolg gegen Hansa Rostock an.
Den besseren Start in der mit 12.500 Zuschauern ausverkaufen Brita-Arena erwischten die Gäste aus Mainz. Sieb und Jae-sung Lee in den offensiven Halbräumen liefen sich immer wieder clever frei und wurden von ihren Mitspielern in Szene gesetzt. So kamen die 05er schon früh zu vielversprechenden Aktionen, die sie allerdings nicht konsequent genug zu Ende spielten. Sieb (1.) und Kaishu Sano (7.) scheiterten mit ihren Schussversuchen. Phillipp Mwene ließ sich die Kugel im Wiesbadener Strafraum vom heranfliegenden Thijmen Goppel abluchsen (22.).
SV Wehen Wiesbaden verteidigt leidenschaftlich
Eine Monstergrätsche – und Sinnbild der leidenschaftlichen Defensivarbeit des Außenseiters aus der Dritten Liga. Insbesondere die Fünfer-Abwehrkette überzeugte mit beherzter Zweikampfführung und reibungslosen Abläufen. Und nach vorne? Trat der SVWW zwar so gut wie gar nicht in Erscheinung. Wenn der Underdog dann aber mal in die Nähe des Mainzer Tors kam, wurde es brandgefährlich. Nachdem die 05er eine Flanke von Goppel nicht sauber geklärt hatten, landete der Ball vor den Füßen von Gözüsirin, der zum 1:0 für die Hausherren einschob (14.). Chancenverwertung zu diesem Zeitpunkt: 100 Prozent. Ein Treffer aus dem Nichts. Die Mainzer hatten oft den Ball, aber zu wenig Durchschlagskraft. Zu hektisch suchte das Henriksen-Team immer wieder die Tiefe. Ein gefundenes Fressen für das Abwehrbollwerk der Wiesbadener, die kurz vor dem Halbzeitpfiff sogar beinahe auf 2:0 erhöht hätten. Moritz Flothos Kopfball aus kurzer Distanz parierte 05-Torwart Robin Zentner mit einem beeindruckenden Reflex (45.+2).
Stefan Bell köpft an den Pfosten
Die Gäste aus Mainz sortierten sich in der Halbzeitpause neu - und kamen stärker zurück. Lee legte auf den aufgerückten Kohr ab, welcher seine starke Leistung mit einem strammen Schuss ins lange Eck krönte - 1:1 (59.). Nur vier Minuten später hätte Mwene die Partie drehen können, scheiterte aber am SVWW-Schlussmann Florian Stritzel. Nach dem hochverdienten Ausgleich erzeugten die 05er zwar durchgehend Druck und schnürten die Hausherren in deren Hälfte ein. Torchancen sprangen dabei aber zu wenige heraus. Die Wiesbadener Konter führten auch nicht zum Erfolg. Somit ging die Partie beim Stand von 1:1 in die Verlängerung.
In dieser köpfte der eingewechselte Mainzer Stefan Bell an den Pfosten (101.), dann wurde Wiesbadens Ole Wohlers in letzter Sekunde von 05-Innenverteidiger Hanche-Olsen abgegrätscht (109). Die benötigte Kaltschnäuzigkeit bewies schließlich Burkardt, der von einem Fehler von SVWW-Innenverteidiger Florian Carstens profitierte und eiskalt zum 2:1 einschob (113.). Amiri setzte nach Vorlage von Paul Nebel sogar noch einen drauf und traf in der Nachspielzeit zum 3:1.
