Gruda ist die Symbolfigur der Auferstehung von Mainz 05

18 Feb 2024

Trotz eines schweren Trainingsunfalls am Vortag steht Brajan Gruda beim 1:0 von Mainz gegen Augsburg in der Startelf. Danach gibt es Lob von allen Seiten.

Mainz 05 - Figure 1
Foto kicker

Gezeichnet vom Trainingsunfall: Brajan Gruda mit Trainer Bo Henriksen. Getty Images

"Er spielt zehn Wochen keinen Fußball mehr", hatte Mainz-Vorstand Christian Heidel nach der schweren Trainingsverletzung von Brajan Gruda befürchtet. Am Tag vor der Partie gegen den FC Augsburg hatte der Youngster im Spiel Sechs-gegen-zwei beim Zusammenstoß mit Silvan Widmer die Stollen des Schweizers im Gesicht abbekommen und sich eine lange Risswunde zugezogen. Im Krankenhaus wurde er genäht.

"Danach hat er einfach gesagt, dass er morgen spielen will", stellte Bo Henriksen anerkennend fest. Dieser Mut muss belohnt werden, dachte sich der neue FSV-Trainer und bot Gruda in der Startelf auf. "Nach ein paar Minuten warf er seine Maske weg - das ist für mich ein Zeichen im Abstiegskampf", betonte Heidel. Der Sportvorstand bezeichnete die Art und Weise, wie das 1:0 gegen den FCA zustande gekommen ist, als "Auftakt für den richtigen Abstiegskampf". "Ich habe großen Respekt vor Brajan, dass er heute gespielt hat und bin sehr stolz auf ihn", meinte Sepp van den Berg.

"Der Trainer ist wirklich so emotional wie auf den Pressekonferenzen"

Ausgelöst wird die sportliche Trendwende durch den dritten Chefcoach in der laufenden Saison. "Der Trainer ist wirklich so emotional wie auf den Pressekonferenzen, er bringt viel Energie rein", registrierte auch van den Berg, der Mainz zum Sieg köpfte. "Er hat uns Selbstvertrauen eingeimpft und uns gesagt, dass wir eine geile Mannschaft sind, die kicken kann. Das hat er immer wieder wiederholt", ergänzte Phillipp Mwene. Der Däne Henriksen, der bis vor einer Woche den FC Zürich betreute, hat in der Schweiz und in seiner Heimat als Top-Motivator von sich reden gemacht.

Inhaltlich hat Henriksen das Mainzer Spieler nach drei Trainingseinheiten noch nicht groß verändert. Zum Auftakt vertraute er auf die gewohnte Dreier-/Fünferkette in der Abwehr und formierte vorne drei Offensivspieler. Der Ansatz war erneut hoch zu pressen. Personell hat Henriksen ohnehin laum Alternativen. Jonathan Burkardt und Tom Krauß fielen wegen eines Infekts aus, Edimilson Fernandes plagten Sprunggelenksprobleme und Maxim Leitsch eine Adduktorenverletzung. Stefan Bell und Nelson Weiper fehlen längerfristig. Im Hinblick auf die Partie beim Spitzenreiter Bayer Leverkusen am kommenden Freitag bangt Mainz außerdem um Andreas Hanche-Olsen, der gegen Augsburg wegen einer Oberschenkelverletzung vorzeitig ausgewechselt wurde.

Michael Ebert

Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten