Zusätzlich zu Lufthansa-Bodenpersonal Verdi ruft am Frankfurter Flughafen auch Luftsicherheitskräfte zu Warnstreik auf

Aktualisiert am 05.03.24 um 15:51 Uhr

Audio 01:11 Min. | 04.03.24 |Roman Warschauer

Verdi kündigt Warnstreik bei Lufthansa an

„Auch der Boden ist Lufthansa“ steht auf einem Plakat, mit dem sich eine Frau am Streik beteiligt.

Verdi verschärft den geplanten Warnstreik im Luftverkehr. Parallel zum Ausstand des Lufthansa-Bodenpersonals ruft die Gewerkschaft für Donnerstag auch die Luftsicherheitskräfte in Frankfurt und Hamburg zur Arbeitsniederlegung auf.

Neben dem Lufthansa-Bodenpersonal sollen auch die Luftsicherheitskräfte in Frankfurt und Hamburg die Arbeit niederlegen, wie die Gewerkschaft am Dienstag in Berlin mitteilte. 

Damit können Passagiere diese Flughäfen voraussichtlich nicht von außen betreten. Die Beschäftigten sind bei Privatunternehmen angestellt, die im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich kontrollieren. Die Luftsicherheitskräfte sollen nur am Donnerstag streiken.

Bodenpersonal streikt am Donnerstag und Freitag

Zuvor hatte die Gewerkschaft Verdi bereits das gesamte Bodenpersonal der Lufthansa für Donnerstag und Freitag zu einem Ausstand aufgerufen. Er soll in den "passagiernahen Bereichen" am Donnerstag um 4.00 Uhr beginnen und am Samstag um 7.10 Uhr enden. In den Technikbereichen soll schon ab Mittwochabend gestreikt werden.

Nach Angaben des Unternehmens sind mehr als 200.000 Passagiere überwiegend an den Flughäfen in Frankfurt und München betroffen. Sie müssen sich auf Verspätungen und Ausfälle gefasst machen.

Die Lufthansa sprach von einer "nächsten Eskalation innerhalb weniger Tage". Am Donnerstag und am Freitag werden nach Einschätzung der Airline vom Dienstag bundesweit jeweils rund 1.000 Flüge ausfallen. Die Airline bemühe sich, 10 bis 20 Prozent des üblichen Flugangebots aufrechtzuerhalten.

Letzter Streik ohne Flugausfälle

Im laufenden Tarifkonflikt für rund 25.000 Bodenbeschäftigte hatte es bereits zwei Warnstreikwellen gegeben, die den Passagierverkehr jeweils für rund einen Tag lahmlegten.

In der vergangenen Woche hatte Verdi Lufthansa-Betriebsteile in der Technik und Frachtabfertigung bestreikt, um ein verbessertes Angebot des Unternehmens zu erzwingen. Reisende blieben von dem Ausstand verschont.

Gewerkschaft bedauert Auswirkungen für Passagiere

Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky bedauerte nun in einer Mitteilung die Auswirkungen auf Passagiere. "In den vergangenen Tagen haben wir bewusst den Passagierverkehr mit unseren Streiks ausgelassen. Lufthansa vermittelt uns mit dem Ignorieren unserer Verhandlungsaufforderung jedoch, dass sie sich erst bewegen wird, wenn der Druck weiter steigt." Für die Passagiere brauche es "dringend Lösungen und Zuverlässigkeit".

Verdi hatte 12,5 Prozent mehr Geld und eine Inflationsausgleichsprämie bei einem Jahr Laufzeit gefordert. Die Lufthansa hat bislang bei 28 Monaten Laufzeit 10 Prozent höhere Gehälter angeboten. Die nächste Runde ist für den 13. und 14. März angesetzt. Für frühere Gespräche ist Verdi nur bei einem erhöhten Angebot bereit.

Die Airline hatte sich zuletzt über die fortgesetzten Warnstreiks empört gezeigt und besonders die Vorbedingungen von Verdi kritisiert, um an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Der Konzern stellte deswegen die Tarifverhandlungen insgesamt infrage.

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Sendung: hr-iNFO, 04.03.2024, 10 Uhr

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