Warnstreik bei Lufthansa - bisher keine Flugausfälle

28 Feb 2024

Stand: 28.02.2024 12:29 Uhr

Der dreitägige Warnstreik des Bodenpersonals im Technik-Bereich der Lufthansa hat am Morgen begonnen. Er soll bis Freitagabend andauern. Passagierflüge sind bisher nicht betroffen.

Lufthansa Streik - Figure 1
Foto NDR.de

Der Ausstand habe wie geplant um 6 Uhr begonnen, sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft ver.di, Marvin Reschinsky. Aufgrund des Warnstreiks seien heute keine Flüge abgesagt worden, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Auch für die kommenden Tage würden keine Auswirkung erwartet. Passagiere sollten dennoch stets den Status ihres Fluges prüfen.

Technik-Personal zum Streik aufgerufen

Die Lufthansa kritisierte, mit einer Vorlaufzeit von nur zwölf Stunden sei der Aufruf für verschiedene Technik-Bereiche "kurzfristig" und bei einer Länge von drei Tagen "eine nicht nachvollziehbare und völlig unangemessene Eskalation". Nun will das Unternehmen so schnell wie möglich wieder verhandeln. "Ganz konkret möchten wir die Verhandlungen am 4. März, also am ersten Arbeitstag nach Streikende, fortsetzen." Bisher war die nächste Verhandlungsrunde für den 13. und 14. März angesetzt.

Hunderte Flugausfälle in der vergangenen Woche

Bislang hat ver.di in dem Tarifkonflikt bereits zwei Warnstreiks durchgeführt. Dabei waren jeweils mehrere Hundert Flüge ausgefallen - zuletzt in der vergangenen Woche. An insgesamt sieben deutschen Flughäfen, unter anderem in Hamburg, fiel der Großteil der Lufthansa-Flüge aus. Betroffen waren rund 100.000 Passagiere.

Lufthansa Streik - Figure 2
Foto NDR.de
Gewerkschaft nennt neues Lufthansa-Angebot "unzureichend"

Unmittelbar nach dem vergangenen Warnstreik hatten die Lufthansa-Konzernführung und ver.di erneut über Gehaltserhöhungen verhandelt. Dabei habe die Lufthansa ihr Angebot an das Bodenpersonal aber "im Kern lediglich an zwei Stellen verbessert", erklärte ver.di am Dienstag. Die Gewerkschaft lehnte das Angebot als unzureichend ab. Im Detail würde demnach die erste von zwei geplanten Tariferhöhungen um vier Prozent von Dezember 2024 auf März dieses Jahres vorgezogen. Zudem soll die Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro schneller ausgezahlt werden.

Ver.di teilte mit, dass die auch im neuen Angebot noch vorhandenen Nullmonate reduziert und die nachhaltige Gehaltserhöhung um 0,5 Prozent verbessert worden seien. Gleichzeitig habe die Lufthansa die Laufzeit ihres Angebotes nochmals verlängert. Die ver.di-Kernforderung werde weiterhin nicht erreicht: 12,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro monatlich mehr. Die Lufthansa erklärte hingegen, sie sei mit dem verbesserten Angebot einen Schritt auf ver.di zugegangen und erfülle zentrale Forderungen.

Lufthansa Streik - Figure 3
Foto NDR.de
VIDEO: Große Auswirkungen des Streiks bei Lufthansa in vergangener Woche (1 Min)
Nächste Verhandlungsrunde findet Mitte März statt

Ver.di wirft dem Konzern zudem vor, nicht auf einen Vermittlungsversuch eingegangen zu sein. "Wir beantworten dieses Aussitzen der Arbeitgeber nun im ersten Schritt bewusst so, dass die Passagiere nicht beeinträchtigt werden", erklärte ver.di-Verhandlungsführer Reschinsky. "Sollte es jedoch bei diesem verantwortungslosen Verhalten der Lufthansa bleiben, werden zu unserem Bedauern in Kürze auch wieder Passagiere vom Streik betroffen sein. Die Lufthansa hat es in der Hand, das zu verhindern."

Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Nachrichten | 27.02.2024 | 22:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel Flugverkehr

Mehr Nachrichten

3 Min

1 Min

Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten