Streik des Bodenpersonals: Lufthansa-Flüge fallen aus

5 Mär 2024

Stand: 05.03.2024 12:53 Uhr

Der nächste ver.di-Warnstreik bei der Lufthansa trifft wieder die Passagiere. Die Gewerkschaft rief am Montag das gesamte Bodenpersonal für Donnerstag und Freitag dieser Woche zu einem Ausstand auf. Unter anderem sind die Flughäfen in Hamburg und Hannover betroffen.

Der Warnstreik soll in den passagiernahen Bereichen am Donnerstag um 4 Uhr beginnen und am Sonnabend um 7.10 Uhr enden. Wegen des Streiks der Bodenbeschäftigten bei der Lufthansa fallen am Donnerstag und am Freitag in Hamburg mehrere Flüge aus. Betroffen sind Verbindungen von und nach Frankfurt und München. Die Lufthansa-Tochter Eurowings, die ebenfalls diese Strecken bedient, hat bislang keine Flüge gestrichen. Vom Streik betroffene Passagiere werden vom Hamburger Airport gebeten, sich über Streichungen und Umbuchungsmöglichkeiten bei ihrer Fluggesellschaft zu informieren. 

Lufthansa-Flüge auch in Hannover gestrichen

Am Flughafen in Hannover wird es am Donnerstag und Freitag keine Lufthansa-Flüge geben. "Wie auch bei den vergangenen Streiks sind am Donnerstag und Freitag alle Lufthansa-Verbindungen von und nach München und Frankfurt gestrichen", erklärte eine Sprecherin des Flughafens Hannover.

Tarifkonflikt betrifft 25.000 Beschäftigte

Im laufenden Tarifkonflikt für rund 25.000 Bodenbeschäftigte hatte es bereits zwei Warnstreikwellen gegeben, die den Passagierverkehr jeweils für rund einen Tag lahmlegten. In der vergangenen Woche hatte ver.di Lufthansa-Betriebsteile in der Technik und Frachtabfertigung bestreikt, um ein verbessertes Angebot des Unternehmens zu erzwingen.

Ver.di fordert erhöhtes Angebot

Bislang ist die nächste Runde für den 13. und 14. März angesetzt. Für frühere Gespräche ist ver.di nur bei einem erhöhten Angebot bereit. Laut ver.di traten am Sonnabend Beschäftigte in den Ausstand, die bei Lufthansa Cargo die Beladung von Maschinen steuern oder für die Abwicklung der Fracht zuständig sind. Laut einer Lufthansa-Sprecherin gab es wegen des Warnstreiks zum Beispiel Annahmestopps für Spezialfracht. Man versuche jetzt, den Rückstau schnellstmöglich abzuarbeiten.

Lufthansa empört

Die Lufthansa reagierte empört auf die Streikankündigung und kritiserte die Vorbedingungen von ver.di, um an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Der Konzern stellte deswegen die Tarifverhandlungen insgesamt infrage. Ver.di-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky bedauerte in einer Mitteilung die Auswirkungen auf Passagiere: "In den vergangenen Tagen haben wir bewusst den Passagierverkehr mit unseren Streiks ausgelassen. Lufthansa vermittelt uns mit dem Ignorieren unserer Verhandlungsaufforderung jedoch, dass sie sich erst bewegen wird, wenn der Druck weiter steigt. Für die Passagiere braucht es dringend Lösungen und Zuverlässigkeit. Die Beschäftigten und wir sind bereit, dies mit einem ernsthaften Angebot herzustellen."

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 04.03.2024 | 13:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel Flugverkehr

NDR Logo

Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten