Tarifstreit Lufthansa-Technikpersonal im Ausstand

Aktualisiert am 28.02.24 um 09:45 Uhr

Audio 00:27 Min. | 28.02.24 |Roman Warschauer

Ausstand bei Lufthansa-Technikern

Streikender hängt Plakate mit der Aufschrift "Heute Warnstreik" bei der Lufthansa Technik auf.

Am Frankfurter Flughafen läuft der nächste Streik: Das Technik-Personal der Lufthansa hat für drei Tage die Arbeit niedergelegt. Die Airline kritisiert das "als völlig unangemessene Eskalation".

Die Lufthansa hat den Warnstreik der Gewerkschaft Verdi scharf kritisiert und schnelle Verhandlungen in dem Tarifkonflikt gefordert. "Dieser kurzfristige Aufruf in den Technikbetrieben mit gerade einmal zwölf Stunden Vorlauf zu einem dritten sogenannten Warnstreik mit einer Länge von drei Tagen ist eine nicht nachvollziehbare und völlig unangemessene Eskalation", erklärte das Unternehmen am Mittwoch.

Man habe Verdi angeboten, jederzeit weiterzuverhandeln - das gelte nach wie vor. "Ganz konkret möchten wir die Verhandlungen am 4. März, also am ersten Arbeitstag nach Streikende, fortsetzen." Ziel bleibe eine schnelle Einigung. Bisher war die nächste Verhandlungsrunde für den 13. und 14. März angesetzt.

Kaum Auswirkungen auf Flugplan

Verdi hatte am Dienstagabend zu einem dreitägigen Warnstreik in Technikbereichen bei der Lufthansa aufgerufen. Der Ausstand begann am Mittwoch um 6 Uhr. An der bundesweiten Aktion beteiligen sich laut Gewerkschaft unter anderem Beschäftigte und Auszubildende der Lufthansa Technik, Lufthansa Aviation Training und Lufthansa Technical Training.

Die Lufthansa geht nach eigenen Angaben davon aus, dass der Warnstreik keine größeren Auswirkungen auf den Flugplan am Mittwoch hat. Passagiere sollten dennoch stets den Status ihres Fluges auf lufthansa.com oder in der Lufthansa App prüfen. Die Auswirkungen des Verdi-Warnstreiks am Donnerstag und Freitag würden zurzeit geprüft. 

Die Fluggesellschaft kritisierte, sie sei am vergangenen Donnerstag mit einem verbesserten Angebot einen Schritt auf Verdi zugegangen und erfülle zentrale Forderungen. Bislang hat Verdi in dem Konflikt zwei mehr als ganztägige Warnstreiks geführt, bei denen jeweils hunderte Flüge ausfielen. Die Arbeitnehmervertreter lehnten zuletzt das Angebot der Lufthansa als unzureichend ab und kündigten an, sollte die Lufthansa nicht auf die Gewerkschaft zugehen, "werden zu unserem Bedauern in Kürze auch wieder Passagiere vom Streik betroffen sein".

Erhöhtes Lufthansa-Angebot abgelehnt

Nach zwei Warnstreiks mit jeweils mehreren hundert Flugausfällen - der jüngste davon erst vor einer Woche - hatten die Gewerkschaft und die Lufthansa ihre Tarifverhandlungen für die rund 25.000 Bodenbeschäftigten in der vergangenen Woche fortgesetzt, ohne ein Ergebnis zu erzielen.

"Wir haben erneut einen großen Schritt auf Verdi zugemacht und ein neues, noch einmal verbessertes Angebot vorgelegt", sagte Personalvorstand Michael Niggemann nach der Verhandlungsrunde. Im Detail hieße das, dass die erste von zwei geplanten Entgelterhöhungen um vier Prozent von Dezember 2024 auf März dieses Jahres vorgezogen würde. Zudem würde die Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro nun schneller ausgezahlt.

Verdi bemängelte, der Konzern habe sein Angebot lediglich an zwei Stellen erhöht. Bei einer mehr als doppelt so langen Laufzeit werde noch nicht einmal die Höhe der Ursprungsforderung erreicht. "Das bedeutet, dass das Angebot nicht einmal die Hälfte unserer Forderung erfüllt."

Bei einer um drei auf 28 Monate erhöhten Laufzeit soll es nach dem Lufthansa-Angebot um zehn Prozent höhere Gehälter geben. Verdi hatte für die Beschäftigten 12,5 Prozent mehr Geld und die Inflationsausgleichsprämie bei zwölf Monaten Laufzeit gefordert.

Weitere Informationen

Sendung: hr-iNFO, 28.02.2024, 6.30 Uhr

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