Ab heute neuer Warnstreik bei Lufthansa - bisher keine Flugausfälle

28 Feb 2024

Stand: 28.02.2024 07:53 Uhr

Die Gewerkschaft ver.di erhöht im Tarifkonflikt mit der Lufthansa den Druck. Sie rief das Bodenpersonal im Technik-Bereich der Fluglinie von heute an zu einem dreitägigen Warnstreik auf.

Lufthansa Streik - Figure 1
Foto NDR.de

Der Ausstand habe wie geplant um 6 Uhr begonnen, sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft Verdi, Marvin Reschinsky. Die Passagierabfertigung und Flüge von Passagiermaschinen seien nicht beeinträchtigt, hieß es. Auch die Lufthansa geht nach eigenen Angaben davon aus, dass der Streik des Technik-Personals "keine größeren Auswirkungen auf den Lufthansa-Flugplan" am Mittwoch haben werde. Heute Morgen wiesen die Flugpläne in Hamburg und Hannover keine Besonderheiten auf. Passagiere sollten dennoch stets den Status ihres Fluges prüfen. Die Auswirkungen des Warnstreiks am Donnerstag und Freitag würden noch geprüft. 

Technik-Personal zum Streik aufgerufen

Zur Arbeitsniederlegung bis einschließlich Freitag aufgerufen sind Beschäftigte und Auszubildende der Lufthansa Technik, Lufthansa Aviation Training und Lufthansa Technical Training, teilte ver.di am Dienstagabend mit. Beschäftigte der Lufthansa Technik Logistik und Lufthansa Technik Logistik Services würden sich je nach Standort zu unterschiedlichen Zeiten der Arbeitsniederlegung anschließen.

Lufthansa Streik - Figure 2
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Hunderte Flugausfälle in der vergangenen Woche

Bislang hat ver.di in dem Tarifkonflikt bereits zwei Warnstreiks durchgeführt. Dabei waren jeweils mehrere Hundert Flüge ausgefallen - zuletzt in der vergangenen Woche. An insgesamt sieben deutschen Flughäfen, unter anderem in Hamburg, fiel der Großteil der Lufthansa-Flüge aus. Betroffen waren rund 100.000 Passagiere.

Gewerkschaft nennt neues Lufthansa-Angebot "unzureichend"

Unmittelbar nach diesem Warnstreik hatten die Lufthansa-Konzernführung und ver.di erneut über Gehaltserhöhungen verhandelt. Dabei habe die Lufthansa ihr Angebot an das Bodenpersonal aber "im Kern lediglich an zwei Stellen verbessert", erklärte ver.di am Dienstag. Die Gewerkschaft lehnte das Angebot als unzureichend ab. Im Detail würde demnach die erste von zwei geplanten Tariferhöhungen um vier Prozent von Dezember 2024 auf März dieses Jahres vorgezogen. Zudem soll die Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro schneller ausgezahlt werden.

Ver.di teilte mit, dass die auch im neuen Angebot noch vorhandenen Nullmonate reduziert und die nachhaltige Gehaltserhöhung um 0,5 Prozent verbessert worden seien. Gleichzeitig habe die Lufthansa die Laufzeit ihres Angebotes nochmals um drei Monate auf insgesamt 28 Monate verlängert. Die von ver.di aufgestellte Kernforderung von 12,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro monatlich mehr, werde auch in dem neuen Angebot bei mehr als doppelt so langer Laufzeit im Vergleich zur Forderung nicht erreicht, kritisierte die Gewerkschaft.

Lufthansa Streik - Figure 3
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VIDEO: Große Auswirkungen des Streiks bei Lufthansa in vergangener Woche (1 Min)
Nächste Verhandlungsrunde findet Mitte März statt

Ver.di wirft dem Konzern zudem vor, nicht auf einen Vermittlungsversuch eingegangen zu sein. "Wir beantworten dieses Aussitzen der Arbeitgeber nun im ersten Schritt bewusst so, dass die Passagiere nicht beeinträchtigt werden", erklärte ver.di-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky. "Sollte es jedoch bei diesem verantwortungslosen Verhalten der Lufthansa bleiben, werden zu unserem Bedauern in Kürze auch wieder Passagiere vom Streik betroffen sein. Die Lufthansa hat es in der Hand, das zu verhindern." Der bereits vereinbarte fünfte Verhandlungstermin finde am 13. und 14. März statt.

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NDR Info | Nachrichten | 27.02.2024 | 22:00 Uhr

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