Käse-Rückruf ausgeweitet: Rewe warnt vor weiteren Produkten

14 Tage vor
StartseiteVerbraucher

Stand: 16.04.2024, 15:59 Uhr

Von: Kai Hartwig, Sandra Sporer

KommentareDrucken

Mehrere Käsesorten eines Herstellers sind von einem Rückruf betroffen. Sie könnten einen Erreger enthalten, der sogar Hirnhautentzündungen auslösen kann.

Käse-Rückruf - Figure 1
Foto kreiszeitung.de

Update vom 16. April, 11.07 Uhr: Nach dem Rückruf mehrerer Käse-Produkte der Feinkäserei Sarzbüttel gibt es offenbar weitere betroffene Mindesthaltbarkeitsdaten (MHD). Laut Rewe-Homepage besteht beim „Nordseekäse – Scheiben in der 160 Gramm-Schale“ (im Hersteller-Rückrufschreiben als „Nordseekäse 55% Fett i. Tr.“ bezeichnet) auch bei folgenden MHD der Verdacht einer „mikrobiologischen Verunreinigung mit Listeria monocytogenes“:

16.05.202422.05.202427.05.2024

Es wird dringend vom Verzehr abgeraten, sollten Kunden entsprechende Käse-Packungen des „Nordseekäse 55% Fett i. Tr.“ mit den genannten MHD im Kühlschrank haben. Auf Anfrage von IPPEN.MEDIA erklärte eine Sprecherin der Feinkäserei Sarzbüttel, die Angaben von Rewe müssten erst innerhalb des eigenen Unternehmens geprüft werden, ehe man dazu Stellung beziehen könne.

Einige Käse-Produkte, die auch bei Rewe verkauft werden, sind von einem Rückruf betroffen. © Fredrik von Erichsen/Monika Skolimowska/dpaVier Käsesorten von Rückruf betroffen: Produkte könnten Listerien enthalten

Erstmeldung vom 13. April: Kassel – Käse macht sich gut als Snack zu einem Glas Wein, schmeckt aber auch schlicht als Käsebrot. Und auch gerieben auf einer leckeren Portion Spaghetti macht er sich gut. Bei den Produkten der Meierei-Genossenschaft Sarzbüttel sollte man vor dem Verzehr aktuell einen genaueren Blick auf die Verpackung werfen. Für mehrere Chargen diverser Sorten gibt es einen Rückruf. Bei Betroffenen Produkten kann nicht ausgeschlossen, dass diese mit Listerien belastet sind. Auch für Käse eines weiteren Herstellers gibt es momentan einen Rückruf.

„Leider kann eine mikrobiologische Belastung (Listeria monocytogenes) nicht ausgeschlossen werden“, erklärt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Der Rückruf schließt insgesamt vier Produkte ein. Diese listet das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit auf ihrer Webseite lebensmittelwarnung.de auf:

Schlemmerkäse 60% Fett i. TrOsterkäse 60% Fett i. TrWestwind 55% Fett i. TrNordseekäse 55% Fett i. Tr

Für mehrere Käsesorten der Meierei-Genossenschaft Sarzbüttel gibt es aktuell einen Rückruf. Eine Belastung mit Listerien kann nicht ausgeschlossen werden. © Shotshop/IMAGO

Beim Schlemmerkäse ist die Chargennummer 362-2 mit den Mindesthaltbarkeitsdaten 25.7.2024 und 1.8.2024 betroffen. Beim Osterkäse ist es die Chargennummer 034-2 und das Mindesthaltbarkeitsdatum 22.9.2024. Beim Käse „Westwind“ sind Produkte der Chargennummer 045-2 mit Mindesthaltbarkeitsdatum 19.9.2024 vom Rückruf betroffen. Beim Nordseekäse ist es die Chargennummer 059-2 mit Mindesthaltbarkeitsdatum 26.9.2024. Die Chargennummer findet sich auf dem Rücketikett.

Vom Käse-Rückruf betroffene Kundinnen und Kunden bekommen ihr Geld zurück

Wer ein Produkt der betroffenen Chargen hat, kann dieses zurückgeben und erhält sein Geld zurück. Für weitere Fragen steht das Qualitätsmanagement des Unternehmens unter der Nummer 04806/901410 oder via E-Mali an [email protected] zur Verfügung.

Hier noch einmal alle Informationen zum Rückruf im Überblick:

ProduktChargennummer / MindesthaltbarkeitsdatumSchlemmerkäse 60% Fett i. Tr362-2 / 25.7.2024 & 1.8.2024Osterkäse 60% Fett i. Tr034-2 / 22.9.2024Westwind 55% Fett i. Tr045-2 / 19.9.2024Nordseekäse 55% Fett i. Tr059-2 / 26.9.2024
Mit Listerien belastete Produkte sollten keinesfalls gegessen werden – Infektion kann schwere Folgen haben

Verzehrt werden sollten betroffene Produkte keinesfalls. Denn eine Infektion mit Listerien kann schwerwiegende Folgen haben. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kann dies zu „leichten, grippeähnlichen Erkrankungen (...) über systemische Infektionen bis hin zu Hirnhaut- und Gehirnentzündungen mit einem hohen Anteil an tödlichen Verläufen“ führen.

Vor allem bei Menschen mit einem schwächeren oder geschwächten Immunsystem – zum Beispiel Senioren oder Kinder – ist ein schwerwiegender Verlauf wahrscheinlich. Gesunde Erwachsene entwickeln meist nur leichte Symptome. Besondere Vorsicht ist für Schwangere geboten. „Infektionen bei Schwangeren können Fehl- oder Frühgeburten zur Folge haben“, warnt das BfR.

Einen Rückruf gibt es auch für einige Gewürze – sie enthalten krebserregende Stoffe. Ebenfalls zurückgerufen wird eine beliebte Backware. (sp)

Auch interessant
Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten
Die beliebtesten Nachrichten der Woche