Wohmobilhersteller: Knaus Tabbert entlässt zwei Vorstände wegen ...

12 Stunden vor
Knaus Tabbert

Nach der Razzia bei Knaus Tabbert zieht das Unternehmen Konsequenzen und entlässt fristlos zwei Manager aus dem Vorstand. Gegen beide ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Korruptionsverdachts. Der Aufsichtsrat habe laut einer Mitteilung des Unternehmens beschlossen, die Bestellung der beiden Verdächtigen zu Vorstandsmitgliedern „aufgrund strafrechtlicher Vorwürfe mit sofortiger Wirkung aus wichtigem Grund zu widerrufen“, teilte das im niederbayerischen Jandelsbrunn ansässige Unternehmen mit.

Die Staatsanwaltschaft Landshut hatte zuvor Büros und Geschäftsräume am Firmensitz mit einem Großaufgebot von über 160 Polizisten durchsucht, zwei Manager sitzen in Untersuchungshaft. Auch die Wohnung eines Verdächtigen wurde durchsucht. Weitere Razzien gab es in Niedersachsen, Baden-Württemberg, im Saarland, Hessen, Rheinland-Pfalz sowie in der Schweiz. Über die Durchsuchung am Firmensitz hatte zuerst die „Passauer Neue Presse“ berichtet.

Bei den Verdächtigen, die unter Korruptionsverdacht stehen, handelt es sich laut Staatsanwaltschaft um zwei Manager sowie einen Verantwortlichen einer saarländischen Investmentgesellschaft. Sie sollen Bestechungsgelder von einzelnen Zulieferern angenommen haben, wie die Ermittlungsbehörde und das Polizeipräsidium Niederbayern mitteilten. Als Gegenleistung sollen die zahlenden Zulieferer bei einzelnen Aufträgen bevorzugt worden sein.

Die operativen Aufgaben der beiden Topmanager sollen vorübergehend von direkten Mitarbeitern übernommen werden. Knaus Tabbert kooperiere im Rahmen der Ermittlungen in vollem Umfang mit den Behörden. „Es ist wichtig zu betonen, dass dem Unternehmen selbst derzeit kein Fehlverhalten vorgeworfen wird, sondern dass es ein Geschädigter ist, dem ein Schaden entstanden ist“, heißt es von dem Unternehmen.

Unruhen im Vorstand seit Monaten

In der Chefetage des Unternehmens hat es in diesem Jahr beträchtliche Unruhe gegeben. Erst vor wenigen Wochen teilte das Unternehmen mit, dass der Großaktionär Wim de Pundert das Ruder in dem Unternehmen übernimmt. De Pundert ist geschäftsführender Gesellschafter der Private-Equity-Firma HTP Investments, die 41 Prozent der Aktien von Knaus Tabbert hält. De Pundert war bislang selbst Mitglied des Aufsichtsrats.

Zuerst hatte im Februar Finanzvorständin Caroline Schürmann das Unternehmen verlassen, ihre Aufgaben übernahm Vorstandschef Wolfgang Speck – bis dieser Ende Oktober „aus persönlichen Gründen“ ebenfalls ausschied und nur noch zwei Vorstandsmitglieder verblieben.

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