Nordkoreas Diktator in Russland: Putin empfängt Kim mit langem ...

Das vom Kreml veröffentlichte Video zeigt ein gut 40 Sekunden langes Händeschütteln, beide Männer lächeln einander an, blicken sich lange in die Augen: Russlands Machthaber Wladimir Putin hat Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un empfangen. »Ich bin froh, dich zu sehen«, sagte demnach Putin.

Als Ort ihrer Zusammenkunft haben die Staatschefs den neuen russischen Weltraumbahnhof Wostotschny als Treffpunkt gewählt. Kim hatte sich am Dienstag aus Pjöngjang in seinem schwer gepanzerten Sonderzug auf den Weg zum dortigen Bahnhof gemacht. Nach der Begrüßung begannen laut russischen Medien politische Gespräche zwischen beiden.

Putin verkündete demnach vorab, sein Land werde Nordkorea beim Bau von Satelliten helfen. »Deshalb sind wir zum Kosmodrom Wostotschny gekommen«, so Putin. Der nordkoreanische Staatschef zeige großes Interesse an der Raketentechnologie. Auf die Frage, ob auch über eine militärisch-technische Zusammenarbeit gesprochen wird, sagte Putin, man werde »über alle Themen sprechen, ohne Eile. Dafür ist Zeit.«

Kim lobte mit Blick auf die Spannungen mit dem Westen und die Invasion der Ukraine den russischen »Kampf für Souveränität und Sicherheit«. Nordkorea habe immer alle Entscheidungen Putins und der russischen Regierung unterstützt.

Russland benötigt für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine dringend Munition. Nordkorea wiederum hofft auf russische Technologie, um etwa Satelliten und Atom-U-Boote zu bauen. Für Kim, der vorab die »strategische Wichtigkeit der Beziehungen« beider Länder beschwor, ist es der zweite Besuch in Russland nach einem Treffen mit Putin im April 2019 in Wladiwostok.

Der Weltraumbahnhof Wostotschny liegt im Gebiet Amur rund 100 Kilometer von der Grenze zu China entfernt. Wostotschny gilt als Ergänzung des von Moskau gepachteten Kosmodroms Baikonur in Kasachstan. Der Weltraumbahnhof soll Russlands Abhängigkeit von Kasachstan in der Raumfahrt verringern.

Parallel zum Treffen feuerte Nordkorea abermals ballistische Raketen ab. Südkoreas Militär habe am Mittwochvormittag (Ortszeit) den Start zweier Kurzstreckenraketen im Gebiet um Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang erfasst, teilte der Generalstab in Seoul mit. Die Raketen seien ostwärts in Richtung offenes Meer geflogen. Wie weit sie flogen, war zunächst unklar. Die Streitkräfte hätten ihre Wachsamkeit erhöht, hieß es.