Debatte über Präsidentschaftskandidatur: Führende Gouverneure ...

3 Tage vor

Kann sich Joe Biden als Präsidentschaftsbewerber der Demokraten halten? Inmitten der hitzigen Debatte kamen führende demokratische Gouverneure ins Weiße Haus – und signalisierten im Anschluss Einigkeit.

Joe Biden - Figure 1
Foto DER SPIEGEL

04.07.2024, 03.55 Uhr

Kathy Hochul (v.l.), Wes Moore, Tim Walz vor dem Weißen Haus

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Susan Walsh / AP

Das Desaster bei der Fernsehdebatte mit Donald Trump hin oder her. Mehrere führende demokratische Gouverneure haben US-Präsident Joe Biden öffentlich ihr Vertrauen ausgesprochen.

Nach einem Treffen im Weißen Haus traten die Gouverneure von New York, Minnesota und Maryland vor die Presse und teilten mit, dass sie Biden für den geeigneten Kandidaten für die Präsidentschaftswahl im November halten. Immer noch.

Es habe eine »aufrichtige« Diskussion gegeben, sagte der Gouverneur von Maryland, Wes Moore. Man habe offen über Bidens schwache Leistung in der jüngsten TV-Debatte gesprochen. Aber: »Der Präsident hat uns immer Rückendeckung gegeben. Wir werden auch ihm den Rücken stärken.« Moore räumte zwar ein, dass bis zur Wahl am 5. November noch viel zu tun sei. Er betonte aber, dass Biden entschlossen sei, im Rennen zu bleiben.

Auch die Gouverneurin von New York, Kathy Hochul, äußerte nach dem Treffen im Weißen Haus ihre Zuversicht, in Biden den richtigen Kandidaten für die Wahl zu haben. Ihren Angaben zufolge sagten alle anwesenden Gouverneure Biden ihre Unterstützung zu.

Ähnlich klang das auch bei Tim Walz, Gouverneur von Minnesota und Vorsitzender der Demokratischen Gouverneursvereinigung. Er sagte, Bidens Auftritt beim TV-Duell mit Trump sei zwar schwach gewesen. Er denke aber weiterhin, Biden sei für das Amt geeignet.

Insgesamt nahmen 24 demokratische Gouverneure, Vizepräsidentin Kamala Harris und der Bürgermeister von Washington, D.C. an dem Gespräch teil. Teils online.

Im Anschluss meldete sich auch Gavin Newsom zu Wort. Der Gouverneur von Kalifornien gilt als ein möglicher Nachfolgekandidat für Biden – er stellte sich nun aber öffentlich hinter den Präsidenten.

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Fast wortgleich klang das bei der Gouverneurin des Bundesstaates Michigan, Gretchen Whitmer. Auch sie wird im Zusammenhang mit möglichen Alternativkandidaten regelmäßig genannt.

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Seit vergangenem Donnerstag wird in den USA und darüber hinaus verstärkt diskutiert, ob Biden wirklich noch einmal antreten sollte. Oder ob er nicht vielleicht doch lieber einer anderen, jüngeren Person den Vortritt lassen sollte, um eine neue Trump’sche Zeit im Weißen Haus zu verhindern. In Umfragen liegt Trump in Führung.

Heiser, fahrig – oder einfach nur müde?

Biden hatte in der Wahldebatte fahrig gewirkt, mit heiserer Stimme hatte er sich in Formulierungen verheddert, immer wieder wiederholt. Bei seinen Anhängern und Spendern steigt seither die Nervosität. So sehr, dass etwa die »New York Times« berichtete, dass Biden sogar selbst über einen Rückzug nachdenke. Einem engen Vertrauen zufolge seien demnach seine nächsten Auftritte entscheidend. Das Weiße Haus dementierte die Berichte jedoch vehement.

Joe Biden, 81. Wirklich bereit für eine zweite Amtszeit?

Foto: Susan Walsh / AP

Biden selbst begründete seine Performance beim TV-Duell damit, dass er nach internationalen Reisen müde gewesen sei. Jetlag als Erklärung? Es ist nicht klar, ob das bei Wählerinnen und Wählern verfängt. Erste Demokraten distanzierten sich von Biden .

In den vergangenen Tagen versuchten das Weiße Haus und Biden persönlich, seine Anhängerschaft davon zu überzeugen, dass er der richtige Kandidat für die Wahl ist. Nach Angaben des Weißen Hauses sprach der Präsident dafür auch mit dem demokratischen Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, und dem Minderheitenführer im Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries. Auch das Treffen mit den Gouverneuren sollte dazu dienen, Zweifel zu zerstreuen.

In den kommenden Tagen will Biden mehrere Auftritte absolvieren: Am Freitag ist ein Fernsehinterview geplant, in den kommenden Tagen sollen Wahlkampfauftritte in den Bundesstaaten Wisconsin und Pennsylvania sowie in der kommenden Woche eine Pressekonferenz beim Nato-Gipfel in der US-Hauptstadt Washington folgen.

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