Tot: Trauer um Schauspieler Fritz Wepper - Derrick und Um ...
Bereits als Neunjähriger wirkte Fritz Wepper in diversen Kindersendungen beim Bayerischen Rundfunk mit. Es folgte eine Jahrzehnte andauernde Kino- und Fernsehkarriere mit vielen Preisen und Auszeichnungen. Doch zuletzt plagten den Schauspieler immer wieder gesundheitliche Probleme.
Nun ist der Schauspieler nach Angaben der "Bild"-Zeitung im Alter von 82 Jahren gestorben. Demnach sei er am Montag (25.03.) in einem Hospiz in Oberbayern friedlich eingeschlafen.
Fritz Wepper musste einige Schicksalsschläge in Kauf nehmen, die ihn zunehmend schwächten. Erst im Dezember 2023 erkrankte der Schauspieler an einer Sepsis, von der er sich nicht mehr wirklich erholte. Fünf Wochen lag er im Krankenhaus, bevor er Anfang März 2024 ins Hospiz nach Oberbayern eingeliefert werden musste.
Im Februar 2021 wurde bekannt, dass er an Hautkrebs, der bereits Metastasen gebildet hatte, erkrankt war. Im März 2021 unterzog er sich einer Not-OP wegen eines Tumors im Bauchraum und später erkrankte er an COVID-19, was zu einem monatelangen Krankenhausaufenthalt führte.
Im Oktober 2023 starb sein jüngerer Bruder Elmar mit 79 Jahren. Die Brüder pflegten ein besonders inniges Verhältnis. In seiner Autobiografie schreibt Fritz Wepper: "Wenn er nicht mein Bruder wäre, wäre er mein bester Freund."
Trotz der Tiefen im Leben hat sich Fritz Wepper immer seine Zuversicht bewahrt und lebte getreu seinem Motto: "Nimm das Leben so, wie es sich anbietet. Unvoreingenommen und meistens sehr positiv."
Geboren wurde Fritz Wepper im Kriegssommer 1941. Knapp drei Jahre später kam sein Bruder Elmar zur Welt. Als Kinder liebten sie die Geschichten, die ihnen ihre Mutter erzählte und gaben Vorstellungen mit dem Kasperltheater. Eine glückliche Zeit. "Mutti überschüttete uns mit Liebe", schreibt Fritz Wepper in seiner Biografie.
Doch es lag ein Schatten über der Familie: Vater Friedrich galt ab 1944 als in Russland vermisst und kehrte nicht aus dem Zweiten Weltkrieg zurück.
Mit elf Jahren gab Fritz Wepper sein Schauspieldebüt am Theater im Kinderstück "Peter Pan". Ein paar Jahre später folgte der international gefeierte Anti-Kriegsfilm "Die Brücke" von Bernhard Wicki.
Die Träume von Hollywood zerschlugen sich zwar, berühmt wurde der Schauspieler trotzdem. Vor allem mit zwei Rollen: als Kommissars-Assistent Harry Klein in der ZDF-Krimireihe "Derrick" und als intriganter Bürgermeister Wolfgang Wöller in der ARD-Serie "Um Himmels Willen".
Als Schauspieler wurde Fritz Wepper unter anderem mit dem Bambi, dem Deutschen Fernsehpreis und der Goldenen Kamera ausgezeichnet. Er genoss aber auch ein gewisses Jetset-Leben, wie sein guter Freund und Schauspiel-Kollege Bernd Herzsprung verrät: "Fritzi hat Besitzerstolz, ist Sammler, Jäger und Fischer mit Leidenschaft. Auf Genuss zu verzichten, ist nicht Teil seiner DNA." Und so umgab Fritz Wepper sich gern mit illustren und bekannten Leuten.
Er feierte mit Leopold Prinz von Bayern, tanzte mit Schwedens Königin Silvia und verstand sich mit der US-Schauspielerin Liza Minelli, die er beim Dreh des Musicals "Cabaret" kennenlernte.
Mit Iris Berben drehte er 1968 den Krimi "Der Mann mit dem Glasauge". "Wir sahen uns ab und zu und wie das eben so ist, waren wir plötzlich mehr als nur Kollegen", schreibt er in seinem Buch. Zusammen seien sie nicht wirklich gewesen. "Aber wenn wir uns trafen, dann war das sehr erfreulich."
Seine Ehefrau wurde dann aber eine andere. 1979 heiratete er seine Freundin Angela von Morgen, die zwei Töchter in die Ehe brachte. 1981 kam das gemeinsame Kind Sophie auf die Welt.
Dann 2009 ein Skandal: Fritz Weppers Beziehung zur mehr als 30 Jahre jüngeren Kamerafrau Susanne Kellermann. Eine Krise mit der Gattin? "Susanne wäre nie in eine funktionierende Ehe eingedrungen. Ich hatte ihr glaubhaft versichert, dass ich nicht mehr kann, mich innerlich gelöst habe", versichert der Schauspieler in seinem Buch.
Auch mit ihr bekam er eine Tochter, doch bald nach der Geburt trennte sich das Paar. Fritz Wepper kehrte zu seiner Gattin zurück, bis diese 2019 überraschend starb.
So schwer der Verlust seiner Frau Angela auch war, Fritz Wepper und seine Ex-Geliebte Susanne Kellermann fanden wieder zusammen, gaben sich 2020 sogar heimlich das Ja-Wort.
Angst vor dem Lebensende hatte Fritz Wepper nicht. "Dass ich irgendwann sterben werde, habe ich akzeptiert. Aber das Wie bereitet mir Sorgen. Niemand wünscht sich ein qualvolles Ende."
Er war vorbereitet, nicht nur mit einem Testament. "Beerdigt werden möchte ich in meinem schwarzen Kimono, den ich zum Meditieren trage", schreibt er in der Autobiografie. Dazu ein buddhistisches Armband mit hölzernen Perlen. "Beides Symbole des Loslassens." Auch seine letzte Ruhestätte hat er festgelgt: Das Familiengrab in München.