Energie Cottbus feiert Torfestival gegen 1860 München und ist ...
imago images/Steffen Beyer
Die unglaubliche Erfolgsserie von Energie Cottbus geht weiter: In einer spektakulären Partie zeigte sich der Aufsteiger unglaublich effizient und setzte sich am Ende mit 5:1 gegen 1860 München durch. Damit sind die Lausitzer neuer Tabellenführer.
Der FC Energie Cottbus ist weiter nicht zu stoppen. Zum Ende einer englischen Woche gewannen die Lausitzer am Sonntag zuhause gegen 1860 München mit 5:1 (4:1) und sind nun seit neun Pflichtspielen in Folge ungeschlagen. Mit 23 Punkten und einer Tordifferenz von +16 nach zwölf Spieltagen übernehmen sie zudem die Tabellenführung in der 3. Liga.
Der SpielverlaufDie unglaublich lautstarke Kulisse auf den Rängen des LEAG Energie Stadions schien sich von Beginn an auf den Rasen zu übertragen. Nach nur 2 Minuten und 12 Sekunden brachte Energies Yannik Möker die Gastgeber mit einem präzisen Schuss von der Strafraumkante in Führung. Im weiteren Verlauf hatten die Gäste gleich mehrere große Chancen, scheiterten jedoch am stark aufgelegten Cottbuser Keeper Elias Bethke.
IMAGO / Matthias Koch
1 min
Der FC Energie Cottbus bleibt auch im achten Pflichtspiel in Folge ungeschlagen. Am Dienstagabend siegten die Lausitzer mit 3:1 beim FC Erzgebirge Aue. Timmy Thiele trumpfte erneut auf - und der FCE klettert weiter.
Inmitten dieser Drangphase gelang es den Lausitzern stattdessen, ihre Führung weiter auszubauen: Lucas Copado verwandelte eine scharf gespielte Vorlage am zweiten Pfosten zum 2:0 (21.). Nur wenige Minuten später jubelten dann aber doch auch die Münchner, als Morris Schröter den Ball nach einer Ecke aus kurzer Distanz zum Anschluss ins Netz beförderte (26.).
Energie ließ sich davon jedoch nicht verunsichern, spielte munter weiter nach vorne und stellte kurz darauf durch das zweite Tor von Copado den alten Vorsprung wieder her (30.). Dem Spektakel in der ersten Hälfte setzte dann noch Tolcay Cigerci die Kirsche oben drauf und zirkelte den Ball traumhaft zum 4:1 in den linken Winkel (45+1).
In der zweiten Hälfte ging es dann etwas ruhiger zur Sache. Trotzdem hatte Energie die Partie weiter unter Kontrolle und natürlich durfte auch Top-Torjäger Timmy Thiele nicht auf der Liste der Torschützen fehlen. An der Strafraumkante nahm er den Ball mit der Brust an und verwandelte dann sehenswert direkt ins linke Toreck zum 5:1-Endstand (61.).
Bei der geschlossen starken Offensivleistung der Lausitzer fällt es an diesem Tag schwierig, einen einzelnen Spieler hervorzuheben. Am ehesten würde sich dafür wohl Lucas Copado anbieten, der mit seinem Doppelpack innerhalb von neun Minuten die Weichen für den Sieg stellte. Beim ersten Treffer stand er genau dort, wo ein Stürmer stehen muss, beim zweiten tanzte er seinen Gegenspieler gekonnt aus. Und all das vor den Augen seines Vaters Francisco, der früher selbst in 1. und 2. Bundesliga auf Torejagd ging und nach der Partie am Mikrofon von Magenta verriet, dass er die Bewegung vor dem zweiten Tor seines Sohnes mit ihm gemeinsam einstudiert hätte.
Was war denn da los?Die Kulisse im LEAG Energie Stadion hätte an diesem Sonntag wohl mit vielen Zweitligastadien mithalten können. Euphorisch und voller Energie peitschten die Lausitzer Fans ihre Mannschaft zum Sieg und an die Tabellenspitze. Mit 14.779 Zuschauern stellte Energie zudem einen neuen Saisonrekord auf. Wenn es auf dem Rasen weiter so gut läuft, wird es wohl nicht der letzte in dieser Spielzeit gewesen sein.
Zählbares31 Tore nach 12 Spieltagen - kein anderes Team der Liga ist offensiv so gefährlich wie Energie Cottbus.
In der ersten Hälfte zeigte sich der Gastgeber gnadenlos effizient. Alle vier Schüsse aufs Tor landeten im Netz. 1860 machte hingegen aus neun Torschüssen nur einen Treffer.
5:1-Endstand - es ist der höchste Drittligasieg in der Cottbuser Vereinsgeschichte.
Claus-Dieter Wollitz (Trainer, FC Energie Cottbus): "Wenn man nach zwölf Spielen in einer relativ ausgeglichenen Liga Tabellenführer ist, dann fragt man natürlich, wo das hinführen soll. Wir hätten natürlich nichts dagegen, wenn es so bleibt. Dennoch sollten wir realistisch sein. (…) Wir tun gut daran, das sachlich zu analysieren. Die Euphorie drumherum kriegen wir auch mit und das war auch unser Ziel. Wir wollten die Menschen mit einer attraktiven Spielweise ins Stadion holen. Aber es gibt die Gefahr, dass die Erwartungshaltung zu groß wird und ich bin gespannt, wie das Umfeld hier reagiert, wenn es auch mal wieder einen Rückschlag gibt."
Argirios Giannikis (Trainer, TSV 1860 München): "Wir haben nach vorne viele Chancen liegen gelassen. Eigentlich hatten wir ähnlich viele Möglichkeiten, wie Cottbus, aber die haben ihre eben gemacht und wir nicht. Wir haben uns bei der umschaltstärksten Mannschaft der Liga auf einen offenen Schlagabtausch eingelassen. Das hätte nicht passieren dürfen."
Sendung: rbb UM6, 27.10.2024, 18 Uhr