Großer Andrang auf der Fanmeile in Berlin für EM-Finale
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Am Sonntag gipfelten vier Wochen Fußball-EM im Endspiel zwischen Spanien und England im Berliner Olympiastadion. Tausende Fans kamen dafür in die Hauptstadt. Auf der Fanmeile sahen vor allem etliche England-Fans den knappen spanischen Sieg.
Tausende Fußball-Fans haben das Finale der Europameisterschaft zwischen England und Spanien am Sonntagabend auf der Fanmeile vor dem Brandenburg Tor verfolgt. Wie eine Sprecherin dem rbb sagte, verlief der Finaltag bis zum späten Sonntagabend "störungsfrei".
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Spanien ist der neue Fußball-Europameister. Im Berliner Olympiastadion setzte sich die Mannschaft von Luis de la Fuente verdient gegen England durch. Keine andere Nation hat nun öfter den Titel geholt.
Hier und da habe es auf der Fanmeile am Brandenburger Tor und vor dem Reichtstagsgebäude kleinere Gerangel gegeben. Laut der Polizei wurden zudem die beiden Zugänge am Brandenburger Tor bereits vor der Partie geschlossen.
Außerdem hätten einige Gruppen versucht, ohne ein Ticket für das Finale zum Olympia-Stadion zu gelangen. Gegen diese werde jetzt wegen Hausfriedensbruch ermittelt, hieß es weiter. Wenn man aber bedenke, wie viele Menschen in der Stadt unterwegs gewesen seien, sei es insgesamt sehr friedlich gewesen, so die Sprecherin der Polizei.
Die Veranstalter der Fanmeile sprechen von 118.000 Besuchern während des Finales. Die Stimmung sei gut gewesen, sagte eine Sprecherin des Veranstalter. Seit Beginn der EM vor vier Wochen sind laut Angaben rund eine Million Menschen zu Liveübertragungen der Spiele auf den beiden Fanmeilen zu Gast gewesen.
Nach Angaben der Polizei sei der Einsatz aber noch nicht vorüber. Am Montagvormittag will Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) eine gesamte Bilanz der Einsätze rund um die Berliner Spiele bei der Fußball-Europameisterschaft ziehen.
Spätestens am Montag beginnt der Abbau der Fanmeile am Brandenburger Tor. Die Straße des 17. Juni ist nach Angaben der Verkehrsinformationszentrale noch bis zum 26. Juli, 18.00 Uhr, gesperrt.
Bereits seit den Mittagsstunden hatten zuvor englische Fans auf dem Breitscheidplatz in Charlottenburg eine große Fußball-Party gefeiert. Auch in anderen Stadtteilen machten die Anhänger der "Three Lions" mit lautstarken Gesängen auf sich aufmerksam, insgesamt sollen sich über 50.000 Engländer auf den Weg nach Berlin gemacht haben.
Treffpunkt der spanischen Fans war der Hammarskjöldplatz am Messegelände, auch dort wurde ausgelassen gefeiert. Am späten Nachmittag startete ein spanischer Fanmarsch vom Hammarskjöldplatz zum Olympiastadion. Daran nahmen gut 2.000 Menschen teil. Nach Angaben der Polizei gab es auch hier keine besonderen Vorkommnisse.
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Die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland neigt sich dem Ende zu - mit dem Finale steht aber noch ein Höhepunkt aus. Doch wie lief das Turnier für Berlin und Brandenburg - sportlich, wirtschaftlich, für die Fans? Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen.
Anreise über den BER problemlosDie Anreise vieler Fans über den Flughafen BER in Schönefeld verlief weitgehend reibungslos. Das hat die Flughafensprecherin Sabine Deckwerth rbb24 Brandenburg aktuell am frühen Sonntagnachmittag mitgeteilt. Man habe sich gut darauf vorbereitet.
"Wir haben den normalen Flugverkehr, die Fans kommen mit Linien-Maschinen, aber die Fans kommen auch mit Charter-Maschinen über ihre Fußballvereine oder Reiseveranstalter. Und so haben wir gut zu tun und freuen uns."
Laut Deckwerth werden etwa 50 zusätzliche Charterflüge abgefertigt, mit denen Fans aus Spanien und Großbritannien an- und abreisen. Alleine mit diesen zusätzlichen Fliegern würden rund 10.000 Menschen nach Berlin kommen. Die Weiterreise der Fans Richtung Berlin geschehe in der Regel mit gecharterten Bussen. Auch dies verlief laut einem rbb-Reporter ohne größere Probleme.
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Nach vier Wochen EM-Euphorie findet am Sonntag das Finale in Berlin statt. Es treten an: Spanien gegen England.
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England oder Spanien? Hauptsache Finalist!
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Seit dem Mittag bringen sich die Fans der englischen Nationalmannschaft unter anderem am Breitscheidplatz in Stimmung - wie es sich gehört singend und mit nackten Oberkörpern. Viele Anhänger stimmen die Nationalhymne "God save the King" an, auch das Lied "Sweet Caroline" wird laut mitgesungen.
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Insgesamt sollen sich über 50.000 Engländer auf den Weg nach Berlin gemacht haben.
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Die spanischen Fans treffen sich vor dem Berliner Messegelände, bevor sie gemeinsam zum Olympiastadion ziehen.
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Am späten Nachmittag startet ein spanischer Fanmarsch vom Hammarskjöldplatz zum Olympiastadion. Daran nehmen gut 2.000 Menschen teil.
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Bereits Stunden vor dem Anpfiff des EM-Finals um 21 Uhr durchsucht die Bundeswehr gemeinsam mit der Berliner Polizei das Olympiastadion nach Sprengstoff. Dabei kommen auch Spürhunde zum Einsatz. "Alles sicher", heißt es nach der Untersuchung beim Kurznachrichtendienst X.
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Einige englische Fans sind schon einen Tag vor dem Endspiel am Berliner Hauptbahnhof eingetroffen.
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Im Stadtbild nicht zu übersehen: die englischen Flaggen - wie zum Beispiel an der Weidendammer Brücke.
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Die Partie ist zwar ausverkauft, doch versuchen kann man es ja mal - wie hier diese spanischen Fans: "I need Ticket", "Busco Entrada" steht auf dem Schild.
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Etwa 8.000 von den spanischen Fans sollen Tickets für das Spiel haben, in dem sich Spanien zum alleinigen Rekord-Europameister krönen kann.
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Beisiegelt wird der Final-Einzug der Engländer am 10. Juli in Dortmund gegen die Niederlande mit 2:1.
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Einen Tag vorher steht Spanien bereits als EM-Finalist fest. Die Iberer besiegen Frankreich mit 2:1 und die Fans feiern das ausgiebig.
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Rudi-Völler-Trikot, schwarzes Instrument, Sonnenbrille: Andre Schnura rockte die EM-Fanmeilen deutschlandweit mit seinem Saxofon - seine Auftritte sind im Internet der Hit. Zum EM-Abschluss heizt er auch in der Hauptstadt den Fans nochmal ordentlich ein.
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Einen bleibenden Eindruck hinterlassen die Oranje Fans in Berlin. Hier feiern sie im Olympiastadion den 2:1-Sieg im Viertelfinale gegen die Türkei am 6. Juli.
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Am Nachmittag ist die Stimmung weitgehend gut: Türkei-Fans feiern am 6. Juli vor dem Viertelfinale gegen die Niederlande am Breitscheidplatz in Berlin.
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Debatten löst der von Nationalspieler Merih Demiral gezeigte "Wolfsgruß" aus. Demiral wurde von der Uefa gesperrt. Nachdem auf dem Fanzug durch Berlin das Handzeichen der türkischen ultranationalistischen Organisation "Graue Wölfe" mehrfach gezeigt wird, wird der Zug von der Polizei vorzeitig beendet.
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Zum Viertelfinale gegen die Niederlande im Olympiastadion reist auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan mit Frau Emine Erdogan nach Berlin. Im Stadion zeigen viele Anhänger der türkischen Nationalmannschaft während der Nationalhymne den "Wolfsgruß".
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Jubel und Tränen auf der Fanmeile vor dem Brandenburger Tor: Deutschland scheidet am 5. Juli im Viertelfinale gegen Spanien aus. Nach einem Tor von Dani Olmo in der 52. Minute rettet Florian Wirtz in der 89. zum 1:1. Kurz vor Ende der Nachspielzeit trifft dann aber Mikel Merino in der 119. Minute für Spanien.
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Auch für Fans der spanischen Nationalmannschaft ist die Partie daher lange alles andere als entspannt. Am Ende unterliegt die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann mit 1:2. Die spanische Mannschaft zieht ins Halbfinale ein.
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Verkleidet und mit super Laune wird am 29. Juni dem Achtelfinale zwischen Italien und der Schweiz im Olympiastadion entgegengefiebert.
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Am Ende des Spiels freuen sich dann aber nur die Schweizer Fans über den Sieg.
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Jubelnd hoch hinaus will am Samstag, den 29. Juni auch dieser Fan auf der Fanmeile beim Tiergarten während des Achtelfinalspiels Deutschland gegen Dänemark. Deutschland gewinnt die Partie.
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Der Achtelfinalsieg am 29. Juni wird mit Autokorso und Feuerwerk am Kurfürstendam gefeiert.
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Auch die Fans der türkischen Nationalmannschaft haben Grund zu feiern: Bis spät in die Nacht des 25. Juni feiern die Fans, wie hier in Berlin-Kreuzberg, den Einzug der türkischen Nationalmannschaft ins Achtelfinale.
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Am 25. Juni wird Berlin erstmals orange eingefärbt: Die niederländischen Fans laufen in einem Fanmarsch zum Olympiastadion - von links und nach rechts hüpfend zu Partymusik.
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Mit drei Toren gewinnt das letzte Gruppenspiel im Olympiastadion dann aber die österreichische Nationalmannschaft. Den Niederländern gelingen zwei Tore.
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Zum Spiel reisen auch viele niederländische Fans an. "Wenn wir alle in Weiß unterwegs wären, würde man uns nicht sehen. Wir haben Glück, dass Orange unsere Farbe ist", erzählt Sandra rbb|24, natürlich in Orange gekleidet.
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Am Sonntag, 23. Juni gehen die Blicke in Berlin und Brandenburg nach Frankfurt. Deutschland spielt gegen die Schweiz zum Abschluss der Vorrunde um den Gruppensieg. Nach einem aberkannten deutschen Tor in der Anfangsphase gelingt in der 28. Minute dem Schweizer Dan Ndoye der Führungstreffer für die Eidgenossen. Deutsche Fans müssen erstmals bei der Europameisterschaft mit einem Rückstand umgehen.
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Auf ihrem Weg zur Fanzone am Brandenburger Tor überqueren am Sonntag (23.6.) zahlreiche Fußballfans eine Brücke im Regierungsviertel.
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Als das 2:0 im Spiel gegen Ungarn für Deutschland fällt, jubeln die Fans am 19. Juni in der Fanzone am Reichstagsgebäude. Damit steht das Team von Julian Nagelsmann vorzeitig im Achtelfinale.
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Am 18. Juni feiern die Fans der türkischen Fußball-Nationalmannschaft den 3:1-Erfolg über Georgien. Viele schwenken am Abend Türkei-Fahnen und ziehen jubelnd durch die Straßen, unter anderem um den Breitscheidplatz und das Kottbusser Tor.
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Keinen guten Start haben kroatische Fans am 15. Juni. Beim Spiel gegen Spanien müssen die Fans auf jeden Torjubel verzichten, das 0:3 ist eine echter Dämpfer für die Ambitionen des Vizeweltmeisters von 2018.
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Vor dem Spiel verwandeln die Fans der Kroaten das Berliner Olympiastadion in ein Tollhaus.
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Das Pyroverbot der Uefa und die Sicherheitskontrollen an den Stadien können den Hardcorefans traditionell nur ein müdes Lächeln abringen. Auch das Olympiastadion in Berlin ist am Samstag (15. Juni) zeitweise in dichten Rauch gehüllt. Strafbescheid der Uefa folgt sicher.
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Von asiatischen Fans ist ja bekannt, dass sie ihren Müll auf den WM-Fanfesten vorbildlich selber einsammeln. Leider ist grad "nur" EM - so bleibt es der Berliner Stadtreinigung überlassen, den Breitscheidplatz nach einem Fanfest am 15. Juni zu säubern - zumindest bis das nächste Spiel in Berlin ansteht.
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Die Preise für Speisen und Getränke auf den Fanfesten sorgen bei vielen für Frust: 5 Euro für einen halben Liter Mineralwasser, 6 Euro für eine simple Bratwurst - in den sozialen Medien wird schnell von "Züricher Preisen" gesprochen.
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Der Glaube kann Berge versetzen. Das Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland am 14. Juni 2024 wird in der Gedächniskirche übertragen.
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Es geht los und hoch hinaus. Die Eröffnungsfeier der Fanmeile am Brandenburger Tor wird am 12. Juni 2024 mit einem Feuerwerk zelebriert.
Sendung: rbb24 Inforadio, 14.07.2024, 10:00 Uhr
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Sendung: rbb24 Inforadio, 14.07.24, 17:00 Uhr
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