Deutschlands EM-Aus: Kein Sommermärchen - aber ein Anfang?

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Kommentar nach Viertelfinal-Niederlage Deutschlands EM-Aus: Kein Sommermärchen – aber ein Anfang?

Meinung – Malte Goltsche | 05.07.2024, 21:00 Uhr | Update vor 3 Std.

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist nach einem 1:2-Verlängerungs-K.o. gegen Spanien aus der Heim-EM ausgeschieden. Zum Sommermärchen 2.0 hat es nicht ganz gereicht. Aber die Mannschaft hat Ähnliches erreicht, wie die von 2006.

Eine Fußball-Nation am Boden, in Selbstzweifeln gefangen und qualitativ nicht mehr auf Topniveau - das war Deutschland vor der WM 2006, genauso wie noch vor wenigen Monaten vor der EM 2024. Beide Turniere drehten die Stimmung im Land und brachten Deutschland zurück ins Favoritenfeld bei den großen Meisterschaften.

Ersteres ist dabei fast wichtiger als alle fußballerischen Fragen. Mit dem DFB und seiner Mannschaft identifizierte sich vor kurzer Zeit noch fast niemand im Land. Man beäugte “die Mannschaft” eher mit Argwohn als mit Zuneigung. Das ist auch nach dem bitteren wie knappen Ausscheiden gegen die Weltklasse-Mannschaft von Spanien anders. Weil die Mannschaft sich endlich wieder wehrte, anders als noch in den Enttäuschungen und Debakeln der letzten Jahre.

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Es gibt wieder junge Gesichter wie Florian Wirtz und Jamal Musiala in dieser Elf, die Menschen mitreißen und dazu noch auf sportlichem Top-Level sind. Nun hat es - übrigens sehr ähnlich wie 2006 gegen Italien - auf die knappste Art und Weise nicht gereicht, um Spanien, die wohl beste Mannschaft im Turnier, zu schlagen und ins Halbfinale zu springen. Das ist schade - aber es kann nur der Anfang sein für eine Entwicklung in den nächsten Jahren. Mit Julian Nagelsmann hat die Mannschaft einen jungen, impulsiven, aber cleveren Trainer.

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Risiko mit Nagelsmann geht auf

Der 36-Jährige hat vieles richtig gemacht in der Kaderzusammenstellung und der Herangehensweise ans Turnier. Den Job als Bundestrainer anzunehmen und ihm ihn zu geben war ein Risiko für beide Seiten, Nagelsmann und den DFB. Es hat sich ausgezahlt - und der Trainer selbst wurde mit einer automatischen Vertragsverlängerung belohnt. Deutschland geht mit ihm in die WM 2026. Seit diesem Sommer darf man wieder hoffen.

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