Börse am Vormittag: Dax strebt Richtung Rekordhoch
Am Aktienmarkt bleibt es nach dem Feiertag in den USA erneut ruhig: Der Dax notiert leicht im Plus und behält die Marke von 19.000 Punkten im Blick.
28.05.2024, 09.01 Uhr
Börse in Frankfurt: Der Dax bleibt auf hohem Niveau
Foto: Arne Dedert / dpaDer deutsche Aktienmarkt verzeichnet am Dienstag weitere Kursgewinne: Der Dax legte zuletzt 0,3 Prozent zu auf 18.826 Punkte.
Damit bewegt sich der deutsche Leitindex in Trippelschritten wieder auf sein Rekordhoch von Mitte Mai bei 18.892 Punkten zu. Zwischenzeitlich hatte die Unsicherheit über den weiteren geldpolitischen Kurs der Notenbanken zu einer kleinen Korrektur bis auf 18.515 Punkte geführt.
Der MDax der mittelgroßen Werte stieg am Dienstagmorgen um 0,3 Prozent zu 27.361 Punkte. Der EuroStoxx 50, das Leitbarometer der Eurozone, gewann 0,2 Prozent.
„Nach dem US-Feiertag geht die Börsenwoche erst heute richtig los", betonte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. "So niedrig wie gestern war das Handelsvolumen bei den 40 Dax-Werten zuletzt am letzten Handelstag des Jahres 2023. Von daher muss sich heute erst zeigen, ob die gestrigen Kursgewinne nachhaltig sind.“
Unternehmensseitig bleibt es sehr ruhig. Interessant finden Börsianer vor allem ein optimistisches „Handelsblatt“-Interview mit dem Chef der Siemens-Sparte Smart-Infrastructure, Matthias Rebellius. Darin avisierte er schnelleres Wachstum und Marktanteilsgewinne seines Bereichs, und stellte auch höhere Profitabilitätsziele in Aussicht.
Evotec sollten auch im Auge behalten werden. Die CHDI Foundation, eine gemeinnützige biomedizinische Forschungsorganisation, verlängerte ihre Kooperation mit dem Wirkstoffforscher in der Suche nach Mitteln gegen die Erbkrankheit Huntington.
Vorgaben von der Wall Street bleiben am Dienstag aus, wegen des Feiertages war die New Yorker Börse am Montag geschlossen. Die asiatischen Märkte dagegen wurden am Dienstag durch Gewinnmitnahmen bei Chipherstellern und Zurückhaltung im Vorfeld einiger wichtiger Inflationsdaten belastet. Die großen Risikoereignisse der Woche stehen erst am Freitag an, wenn die Zahlen zu den privaten Konsumausgaben in den USA – das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank – und die Inflationsdaten aus der Eurozone den Handel bestimmen werden.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index verlor 0,3 Prozent auf 38.783 Punkte, da die Anleger den wahrscheinlichen Zeitpunkt einer weiteren Straffung der Geldpolitik der Bank of Japan (BoJ) abwägten. Der breiter gefasste Topix gab um 0,1 Prozent auf 2762 Punkte nach. Die drei größten Belastungsfaktoren für den Nikkei kamen allesamt aus der Halbleiterbranche: Der Chipriese Tokyo Electron verlor 1,29 Prozent, gefolgt vom Chiptester Lasetec mit einem Minus von 3,97 Prozent und dem Chiptest-Hersteller Advantest mit einem Minus von 1,27 Prozent. Einen Lichtblick bildeten die Versorger, allen voran Furukawa Electric mit einem Plus von 8 Prozent. Kansai Electric zog um 4,55 Prozent an.
Die Börse in Shanghai gab um 0,1 Prozent auf 3122 Stellen nach. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 0,3 Prozent auf 3626 Punkte.
Die Ölpreise sind am Dienstag im frühen Handel gestiegen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli 83,24 US-Dollar. Das waren 14 Cent mehr als am Abend zuvor. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) legte zwar rechnerisch um gut einen Dollar auf 78,85 Dollar zu. Allerdings bezieht sich die Preisveränderung feiertagsbedingt auf das letztverfügbare Settlement vom Freitag.
Die Erdölpreise bewegen sich nach wie vor in einer engen Handelsspanne. Die zahlreichen Krisen und Kriege auf der Welt haben am Ölmarkt nur zeitweise zu höheren Risikoaufschlägen geführt. Der Gaza-Krieg stellt zwar grundsätzlich eine Bedrohung für die Rohölproduktion im Nahen Osten dar. Bisher ist die Förderung aber nicht in größerem Ausmaß von dem Konflikt betroffen.
Aufmerksamkeit rief ein Schusswechsel zwischen israelischen und ägyptischen Truppen hervor, bei dem ein ägyptischer Soldat getötet wurde. Das Verhältnis zwischen Israel und Ägypten hat sich seit Beginn des Gaza-Kriegs eingetrübt. Schon zu Beginn des Kriegs kam es zu einem Zwischenfall, bei dem Israel aus Versehen einen ägyptischen Militärposten in der Nähe eines Grenzübergangs beschossen hatte.