Krimi-Vote: Wie gefiel Ihnen der Abschieds-»Tatort« von Dagmar ...

15 Stunden vor
Dagmar Manzel

Auf einmal stand sie nackt auf dem Acker, auf dem sich zwei Familien grimmig den Garaus machen wollten. »Wir scheitern immer wieder«, sprach die Kommissarin Ringelhahn (Dagmar Manzel) fast pastoral zu den Konfliktparteien – wohl um ihnen deutlich zu machen, dass sie in ihrem Schmerz und ihrer Unvollkommenheit nicht allein sind. Die Szene wirkte wie eine säkulare Andacht. Dass Ringelhahn auf einmal entgegen der Handlungslogik für ein paar Filmsekunden unbekleidet dastand, gab diesem gefühlvollen und grausamen Krimi noch einmal eine besondere Wirkung.

Erzählt wurde von zwei Familien, die durch ein Verbrechen in der Vergangenheit in eine Gewaltspirale geraten waren. Die Brutalität wurde immer wieder mit sanften Passagen konterkariert. Am Anfang schmetterte der Protestsänger Barry McGuire : »But you tell me over and over and over again, my friend / Ah, you don’t believe we’re on the eve of destruction« und entfachte so auf fast zärtliche Art und Weise den fatalistischen Sog des Krimis.

In unserer Kritik schrieben wir: »Unentwegt und unvermittelt geht in diesem ›Tatort‹ die Temperatur rauf und runter. Es gibt manche warme Umarmung – aber nur, damit danach die Eisesstimmung umso grausamer wirkt. Man fühlt sich wie in einer überlangen Kälteschock-Therapie. Nur dass hier am Ende kein Pfleger bereitsteht, der einen in eine Decke hüllt und sagt: alles gut.«

Wir gaben 8 von 10 Punkten. Was ist Ihre Meinung zu dem Krimi?

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