Drama um Carlo von Tiedemann: „Ich bin dem Tod von der Schippe ...

Carlo von Tiedemann ist in Norddeutschland eine echte Radio- und Fernseh-Legende: Seit mehr als 50 Jahren arbeitet der Kult-Moderator beim NDR. Er dürfte vielen als Gastgeber der unvergessenen „Aktuellen Schaubude“ bekannt sein. Von Tiedemann ist einer, der irgendwie immer da war und für viele Hörer und Zuschauer fast zur Familie gehört. Drei Monate lang war er jetzt verschwunden. Nun kommt raus: Der Moderator lag ein Viertel Jahr lang im Krankenhaus, kämpfte um sein Leben!

„Ich bin echt fertig“, sagt von Tiedemann, als die MOPO ihn am Dienstagnachmittag am Telefon erreicht. Eine halbe Stunde zuvor wurde er in ein Pflegeheim gebracht. Er müsse sich jetzt erstmal akklimatisieren, sagt der 80-Jährige. Hinter ihm liegen zwölf harte Wochen.

Anfang des Jahres wurde von Tiedemann mit einer bakteriellen Infektion an den Herzkranzgefäßen ins Albertinen-Krankenhaus nach Schnelsen gebracht. Sein Herzschrittmacher musste entfernt werden. Von Tiedemann: „Es war lebensbedrohlich! Ich bin dem Tod gerade noch von der Schippe gesprungen!“

Nach der Herz-OP musste er dann noch zweimal am Rücken operiert werden – im Krankenhaus hatte er sich nämlich einen Wirbel gebrochen. Wie das passieren konnte, kann er sich nicht erklären. Zu allem Unglück kam dann auch noch eine Lungenentzündung dazu.

Die Nachbehandlung sei sehr schmerzhaft gewesen, sagte von Tiedemann gegenüber der „Bild“, die über seinen Krankenhausaufenthalt zuerst berichtete. „Jetzt muss ich alles wieder neu lernen, mich richtig zu bewegen. Ich war am Anfang nicht in der Lage, mich zu bewegen. Ich war stocksteif“, so der 80-Jährige.

Nach acht Wochen Klinik ging von Tiedemann einen Monat lang in die Reha. Jetzt heißt es: Erholung auf dem Land. Für die nächsten vier Wochen ist in einer stationären Kurzzeitpflege in Wrist, einer 2500-Einwohner-Gemeinde im Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein.

In den vergangenen Jahren hatte Carlo von Tiedemann zunehmend mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen: Er leidet unter der seltenen Herzkrankheit Amyloidose, bei der der Körper nicht mehr optimal mit Blut versorgt werden kann. Im vergangenen Jahr hatte er zudem in Quickborn einen Autounfall, bei dem er leicht verletzt wurde.

Zu den gesundheitlichen Problemen kam dann im vergangenen Sommer auch noch Stress mit seinem Haussender: Von Tiedemann verlor seine Live-Sendung bei NDR 90,3 – für ihn war sein Aus damals völlig überraschend. Er habe sich nicht mal von den Hörern verabschieden können.

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Als Alternative bekam er einen Sendeplatz am Samstagvormittag, wo er in aufgezeichneten Beiträgen aus seinem Show-Leben erzählt. Wegen seines Krankenhausaufenthalts fielen die vergangenen Sendungen für ihn aus.

Von Tiedemann hofft, dass er in spätestens zwei Monaten wieder im Radio zu hören sein wird. Hoffentlich dann wieder in seiner typischen, locker-flockigen Art, „Alter!“