Soziale Medien: Weniger Schminktipps, mehr Selbstliebe: Bianca ...

Bianca Heinicke

Mit "Bibi's Beauty Palace" wurde Bianca Heinicke zum Youtube-Star. Jetzt kehrt die Influencerin zurück. Bleibt sie bei ihrem Geschäftsmodell?

Vielleicht ist Bianca Heinicke erwachsen geworden. Die neue Frisur, der gemütliche Kuschelpulli. Die nachdenklichen, dankbaren Blicke zur Decke, wenn sie von ihrer Auszeit erzählt. Okay, geschminkt ist die ehemalige Beauty-Influencerin immer noch, aber etwas dezenter. Und anders als die "Bibi" von früher zitiert die neue Bianca Heinicke jetzt Schopenhauer, sagt Sätze wie: "Meines Erachtens ist das Bewusstsein der Schlüssel und das Zauberwort zu einem glücklichen und erfüllten Leben." 

Die Influencerin, die vor einem Jahrzehnt mit ihrem Kanal "Bibi's Beauty Palace" zum Youtube-Star wurde, hat sich am Dienstag in einer Instagram-Story von einer fast zweijährigen Pause zurückgemeldet. In dem fünfminütigen Video erklärt die 31-Jährige, worum es auf ihren Social-Media-Kanälen künftig gehen soll: vor allem um Veganismus sowie gesellschaftliche Fragen rund um Selbstliebe und Selbstfindung. Konkreter wird sie aber nicht.

Beruf und Privatleben verschmolzen so sehr, "dass ich nicht mehr konnte und wollte"

Bereits Anfang des Jahres meldete sich Heinicke zum ersten Mal in den sozialen Medien zurück. In einem längeren Text, dem auf Instagram mehr als 1,2 Millionen Menschen ein Herzchen gaben, blickte sie kritisch auf ihr Dasein als Influencerin zurück. "Über zehn Jahre habe ich Social Media in einem extremen Ausmaß als meinen Beruf ausgeübt, der so intensiv mit meinem Privatleben verschmolzen war, dass ich am Ende nicht mehr konnte und wollte", schrieb Heinicke. Meditation, Bücher und weniger Zeit vor dem Handy hätten ihr demnach geholfen, aus dieser Krise wieder herauszufinden.

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Dabei hat die Kölnerin vom Boom der sozialen Medien und der Generation Smartphone profitiert wie nur wenige andere – Stichwort "Bibi's Beauty Palace". Was 2012 als Mode- und Kosmetikblog begann, entwickelte sich binnen weniger Jahre zum erfolgreichsten weiblichen Youtube-Kanal Deutschlands mit heute mehr als 5,8 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten. Zum Vergleich: Das sind fast fünfmal so viele wie der Nachrichtenkanal des ZDF.

Mit dem Song "Wab Bap" zog Bibi die Häme des Internets auf sich

Ihre Frisurentipps und Schminkanleitungen wurden millionenfach geklickt, zu den erfolgreichsten Videos zählen jene mit ihrem Ex-Freund Julian Claßen. Parodierte Alltagsszenen zwischen Geschwistern oder Eltern hatten auf der Video-Plattform bis zu 15 Millionen Aufrufe und mit Videos wie "50 Arten sich zu küssen" traf das Paar Heinicke-Claßen bei Teenie-Fans einen Nerv.

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Doch es gab auch Tiefpunkte. Ein 2017 veröffentlichter Song mit dem einfältigen Refrain "Wab Bap" erreichte zwar die Top Ten der Musikcharts und hatte auf Youtube ähnlich viele Aufrufe wie der Falco-Hit "Jeanny". Doch bis heute erhielt kein Video auf Youtube so viele Negativbewertungen, Heinicke zog die Häme des Internets auf sich.

Comeback von Bianca Heinicke: Wird sie am Influencer-Marketing festhalten?

Nachdem sich Heinicke und ihr Freund 2022 getrennt hatten, zog sie sich aus den sozialen Medien weitestgehend zurück. Finanziell dürfte sich die Zusammenarbeit des Paares durchaus gelohnt haben. Schon 2017 hatten Experten ausgerechnet, dass Heinicke alias Bibi pro Monat bis zu 100.000 Euro verdient haben könnte. Die Kölnerin warb in ihren Videos bislang vor allem für fremde Produkte, unter der Marke "Bilou" vertreibt sie außerdem Kosmetikartikel wie Duschschaum und Badesalz. Die Tatsache, dass sich Influencer wie Heinicke mit ihrer Vermarktung vor allem an Minderjährige richten, wurde häufig kritisiert.

Unklar ist, ob die Influencerin an diesen Geschäftsmodellen festhalten wird. In ihrem Video vom Dienstag reißt Heinicke das Thema nur an. "Das Schöne und Befreiende ist, dass ich mich nach niemandem mehr richten werde", sagt sie dort und macht eine erleichterte Geste. Stattdessen wolle sie in Zukunft nur noch teilen, wovon sie glaube, dass es ihren Fans einen Mehrwert biete.

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