Vorfall am Münchner Flughafen: Was der Zoll zur Posse um ...
Weil er eine wertvolle Luxusuhr nicht angemeldet haben soll, ist Hollywoodstar Arnold Schwarzenegger am Mittwoch zeitweise vom Zoll am Münchner Flughafen festgehalten worden. Mehrere Medien berichteten später von Problemen bei der Zahlung ausstehender Gelder: Demnach sollen die Beamten eine Stunde lang vergeblich versucht haben, die Summe mithilfe eines Zahlungsgeräts von Schwarzeneggers Kreditkarte abzubuchen. Danach sollen sie ihn zu einem Geldautomaten gebracht haben, der so eine hohe Summe jedoch nicht habe auszahlen können. Die dazugehörige Bank sei ebenfalls geschlossen gewesen. Geleistet habe der 76-Jährige die Zahlung letztlich mittels eines neuen Kartenlesegeräts.
Dieser Darstellung widerspricht das Hauptzollamt München nun.
Wie ein Sprecher dem SPIEGEL mitteilte, sollen die Beamten lediglich 15 Minuten lang versucht haben, die ausstehende Steuerabgabe mithilfe eines Zahlungsgeräts von Schwarzeneggers Kreditkarte abzubuchen. Mit einem Ersatzgerät habe die Transaktion dann funktioniert. Eine weitere Zahlung – eine Sicherheitsleistung, die der Schauspieler im Rahmen eines nun eingeleiteten Steuerstrafverfahrens zu zahlen hatte – habe aufgrund interner Sicherheitsrichtlinien nicht mit derselben Kreditkarte gezahlt werden können. Schwarzenegger sei daraufhin zu einem Geldautomaten gegangen – ohne behördliche Begleitung. »Wir waren bewusst nicht dabei, weil wir kein Aufsehen erregen wollten, und haben ihn ohne Zollbeamte in den öffentlichen Bereich geschickt«, so der Sprecher. Der Schauspieler sei jedoch ohne Bargeld zurückgekommen. Für die ausstehende Zahlung der Sicherheitsleistung habe man dann eine »andere Lösung gefunden«.
Der Filmstar hatte die Uhr dabei, um sie am Donnerstag bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung bei Kitzbühel für den Umweltschutz zu versteigern, wie die von ihm gegründete Klimainitiative mitteilte.
Schwarzenegger habe sich in München bereit erklärt, den Zoll für seine persönliche Uhr zu bezahlen, teilte die Schwarzenegger Climate Initiative auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. »Er kooperierte zu jedem Zeitpunkt, obwohl es eine inkompetente Untersuchung war, eine totale Komödie voller Fehler, die allerdings einen sehr lustigen Polizeifilm abgeben würde«, hieß es in der Stellungnahme.
Der Fall wird laut Zoll voraussichtlich noch strafrechtliche Konsequenzen für Schwarzenegger haben. »Wir haben die Sache aufgenommen. Der Fall geht jetzt zur zuständigen Straf- und Bußgeldstelle nach Augsburg«, sagte der Zoll-Sprecher.
»Wir hoffen, Deutschland investiert so viel Energie darin, seine Wirtschaft umzubauen und ökologischer zu gestalten, wie darauf, Zölle auf das Eigentum von Menschen einzuheben«, meinte Schwarzeneggers Klimainitiative. Der Erlös der Auktion soll Klimaprojekten zugutekommen. Der Schauspieler will im österreichischen Kitzbühel auch das Hahnenkammrennen am Wochenende besuchen.