Neue TV-Doku: Schwarzenegger spricht über Schwarzenegger ...
Schwarzenegger spricht in der Serie von seinem Vater als »Tyrannen«. Dieser habe nach dem Zweiten Weltkrieg an einer posttraumatischen Belastungsstörung gelitten. »Österreich war ein Land gebrochener Menschen. Es gab Zeiten, in denen unser Vater das nicht ertragen konnte. Dann ohrfeigte er uns, schlug uns mit dem Gürtel.« Gustav Schwarzenegger war Berichten zufolge Mitglied der NSDAP und der SA gewesen. Im Krieg wurde er in Leningrad verwundet, darüber sprach sein Sohn Arnold im März 2022 in einem Twittervideo.
»Je älter ich wurde und je mehr ich über die Welt außerhalb Österreichs las, desto mehr hatte ich das Gefühl, nicht am richtigen Ort zu sein«, sagt Schwarzenegger in der Doku. Mit Anfang 20 wanderte er in die USA aus.
Sein Traum vom Bodybuilding entstand demnach durch den Kinofilm »Herkules erobert Atlantis« mit dem muskelbepackten Schauspieler Reg Park. »Ich war so erstaunt von dem Körper, dass er mir nicht mehr aus dem Sinn ging.« Er übernahm Parks Trainingsprogramm, »er war so was wie meine Blaupause dafür, wohin ich im Leben wollte«, sagt Schwarzenegger in der Doku.
In der Serie kommen neben Schwarzenegger auch Weggefährten, Journalisten, Freunde und Kritiker zu Wort. Ex-Ehefrau Maria Shriver jedoch nicht. 1986 hatte Schwarzenegger die Kennedy-Nichte geheiratet. Sie haben vier gemeinsame Kinder, die älteste Tochter ist 33, der jüngste Sohn 25 Jahre alt. 2011, kurz nach dem 25. Hochzeitstag, gaben sie überraschend die Trennung bekannt.
Schwarzenegger hatte seiner Frau eine lange verheimlichte Affäre gestanden. Shriver habe ihn in einer Therapiesitzung direkt darauf angesprochen, ob er ein Kind mit der Haushälterin des Paares gezeugt habe. »Ich dachte, mein Herz bleibt stehen, und dann habe ich die Wahrheit gesagt«, erzählt Schwarzenegger. Die Affäre sei sein größter Fehler gewesen. Er habe seiner Familie viel Kummer bereitet und das werde ihn nun bis ans Ende seines Lebens begleiten.
Die Doku blickt auch auf Vorwürfe von sexueller Belästigung zurück, die mehrere Frauen im Jahr 2003 kurz vor seiner Wahl zum kalifornischen Gouverneur in der »Los Angeles Times« vorgebracht hatten. Sechs Frauen warfen Schwarzenegger in dem Bericht vor, sie begrabscht zu haben.
Die Vorwürfe gingen bis ins Jahr 1975 zurück. Unter massivem Druck räumte Schwarzenegger damals zögerlich ein, dass er sich in der Vergangenheit »schlecht benommen« und während der Dreharbeiten an »wilden Sets« Dinge gemacht habe, die nicht richtig gewesen seien. Er habe sie als »spielerisch« betrachtet, ruderte er zugleich zurück. In der Doku sagt er nun deutlicher, dass sein Verhalten falsch gewesen und nicht zu entschuldigen sei.