Auf Netflix steht seit dieser Woche die dreiteilige Dokumentation „Arnold“ zur Verfügung. Hier blickt der 75-jährige Arnold Schwarzenegger auf seine ziemlich spannende Karriere zurück. Nicht nur auf die Zeit als Leinwandikone, sondern auch als Bodybuilder und ehemaliger Gouverneur. Für Filmliebhaber*innen ist es dabei natürlich besonders interessant, wenn der „Terminator“-Star ein wenig aus dem Nähkästchen plaudert und Hintergrundinformationen über seine großen Erfolge und herben Rückschläge offenbart.
So kommt Arnold Schwarzenegger in einer der Folgen auch auf „Last Action Hero“ zu sprechen, in dem der Action-Held in die Rolle des tapferen Helden Jack Slater schlüpft. Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein junger Filmnerd (Austin O'Brien), der nach dem Tod seines Vaters von einem Kinomitarbeiter eine magische Eintrittskarte erhält, die ihn direkt in einen Actionfilm versetzt, wo er sich mit dem hammerharten Slater anfreundet.
So verletzt war Arnold SchwarzeneggerKlingt spaßig? Ist es auch! Inzwischen genießt „Last Action Hero“ Kultstatus und wird als actiongeladene Meta-Sause wohlverdient abgefeiert. 1993, als der Film in den Kinos gestartet ist, sah die Sache aber ganz anders aus, denn die Action-Komödie avancierte mit einem weltweiten Einspielergebnis von 50 Millionen US-Dollar (Budget: 85 Millionen US-Dollar) zu Arnold Schwarzeneggers erstem richtig großen Flop. Und das hat der steirischen Eiche so richtig zugesetzt:
„Als ‚Last Action Hero‘ erschienen ist, hatte ich meinen Höhepunkt nach ‚Terminator 2‘ erreicht, der zum weltweit erfolgreichsten Film des Jahres aufgestiegen ist“, erzählt Schwarzenegger. Als dann nicht nur die Kritiken für „Last Action Hero“ sehr durchwachsen waren, sondern auch das Publikum offenbar kein Interesse an dem Film hatte, war Arnie am Boden zerstört: „Ich kann euch gar nicht sagen, wie bestürzt ich war. Das tut weh. Es verletzt deine Gefühle. Es ist schrecklich.“
James Cameron erinnert sich an den traurigen ArnieAuch James Cameron, der mit Schwarzenegger zuvor „Terminator“ und „Terminator 2“ gedreht hat, erinnert sich daran, wie er den Action-Star am Wochenende nach dem Kinostart von „Last Action Hero“ anrief: „Er hörte sich an, als läge er weinend im Bett. Das ist das einzige Mal gewesen, dass ich gehört habe, dass er niedergeschlagen war.“
Arnold Schwarzenegger fügt auf die Worte von Cameron hinzu: „Ich wollte eine Woche niemanden sehen. Aber man schuftet sich weiter ab. Und meine Schwiegermutter hat immer gesagt: ‚Lass uns einfach weitermachen‘. Das ist eine tolle Botschaft.“
Und genau das hat Arnold Schwarzenegger dann auch gemacht. Auf Anraten seines Schwagers sah sich Schwarzenegger die französische Abenteuer-Komödie „La Totale!“ an, die schließlich die Grundlage für „True Lies“ bilden sollte. Schwarzenegger hat das Projekt an Cameron herangetragen – und die Action-Komödie wurde mit 378 Millionen US-Dollar am globalen Box Office zu einem großen Erfolg.
"Sag mir nicht, wie ich schreiben soll": So hat James Cameron Arnold Schwarzenegger beim "Terminator"-Dreh angepflaumt