GDL verkündet Einigung im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn

25 Mär 2024
GDL
Nach sechs Streiks Bahn und GDL einigen sich im Tarifstreit

Stand: 25.03.2024 20:30 Uhr

Sechs Mal hatte die GDL gestreikt - jetzt gibt es gute Nachrichten für Bahnreisende: Die Lokführergewerkschaft und der Konzern teilten mit, sich im Tarifkonflikt geeinigt zu haben. Details sollen am Dienstag verkündet werden.

Die Lokführergewerkschaft GDL und die Deutsche Bahn haben in ihrem monatelangen Tarifstreit eine Einigung erzielt und damit weitere Streiks abgewendet. Das teilte die GDL am Abend mit. Ein Sprecher der Bahn bestätigte die Einigung auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa.

Der GDL zufolge sind noch Details zu klären. "Deswegen wird heute auch noch nicht mehr verraten", sagte RBB-Korrespondentin Anke Hahn in der tagesschau. Beide Seiten wollen am Dienstagvormittag in separaten Pressekonferenzen in Berlin über die Details informieren. Streiks drohen den Fahrgästen der Bahn jedenfalls nicht mehr. 

Bahn und GDL verhandelten kürzlich wieder

Mitte März hatten der Konzern und die Gewerkschaft mitgeteilt, die Verhandlungen wieder aufgenommen zu haben. Sowohl die Bahn als auch GDL-Chef Claus Weselsky äußerten sich zuletzt zuversichtlich, zu einer baldigen Lösung im Konflikt zu kommen. Von der Bahn hieß es damals, zu vielen Themen sei bereits eine Verständigung erreicht worden. Bis zum Abschluss der Tarifverhandlungen hatten beide Seiten Stillschweigen vereinbart.

Der Streit zwischen Bahn und GDL war zuvor lange festgefahren. Zuletzt saßen beide Seiten im Februar für mehrere Wochen hinter verschlossenen Türen zusammen, um zu einer Lösung in dem Tarifkonflikt zu kommen. Der frühere Bundesinnenminister Thomas de Maizière sowie Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (beide CDU) hatten als externe Vermittler einen Kompromissvorschlag vorgelegt.

Reduzierung der Arbeitszeit war Hauptstreitpunkt

Ein Hauptstreitpunkt war zuletzt eine von der GDL geforderte Arbeitszeitreduzierung für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Wochenstunden bei gleich bleibendem Gehalt. Der Kompromissvorschlag sah eine Absenkung der Wochenarbeitszeit in zwei Schritten auf 36 Stunden bis 2028 bei vollem Lohnausgleich vor - die Bahn hatte dies angenommen. Die GDL lehnte allerdings ab.

Auch drang die Bahn laut GDL auf den Wegfall bisheriger Urlaubswahlmodelle, was die Gewerkschaft ablehnte. Außerdem war die GDL mit der bislang angebotenen Lohnerhöhung und der Laufzeit des Tarifvertrages unzufrieden: Die vorgeschlagenen 30 Monate seien deutlich zu lang. Die GDL erklärte die Verhandlung für gescheitert: Es folgten zwei weitere Streiks mit erheblichen Einschränkungen im Personenverkehr. 

Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten