Technologiekonzern: 25.000 Bosch-Beschäftigte demonstrieren ...

20 Mär 2024
Bosch

Tausende Bosch-Beschäftigte haben bundesweit gegen den geplanten Stellenabbau bei dem Technologieunternehmen protestiert. Allein vor die Konzernzentrale auf der Gerlinger Schillerhöhe bei Stuttgart sind mehr als 10.000 Menschen gekommen, wie Betriebsrat und IG Metall am Mittwoch mitteilten. Weitere Aktionen gab es demzufolge in Ansbach, Blaichach/Immenstadt, Bamberg, Eisenach, Hildesheim, Homburg, Nürnberg und Salzgitter – mit weiteren etwa 15.000 Teilnehmern.

Sie alle hätten eine Botschaft, sagte der Gesamtbetriebsratschef der Zuliefersparte, Frank Sell, am Mittwoch in Gerlingen. „Die Botschaft ist: Stopp, so geht es nicht weiter. So lassen wir mit uns nicht umgehen. Stoppt diesen wahnsinnigen Personalabbau.“ Man stehe hier, weil man über Chancen sprechen wolle. Zentrale Gespräche würden bislang von der Geschäftsführung jedoch abgelehnt: „Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: So ein Riesenunternehmen. Und dann wird uns mitgeteilt: Der Personalabbau soll Standort für Standort verhandelt werden. Nach dem Motto: Teile und herrsche.“

Arbeitnehmer fordern Investitionen

Der Konzern verteidigte am Mittwoch den geplanten Stellenabbau gegen die Kritik. Das Unternehmen habe Verständnis für die Sorgen der Belegschaft und sei zum Dialog bereit. „Wir gehen mit Augenmaß vor und wollen mit den Arbeitnehmervertretern sozial verträgliche Lösungen finden. An dem notwendigen Stellenabbau kommen wir jedoch nicht vorbei“, sagte Personalchef Stefan Grosch. Das müsse außerdem schnell gehen. „Denn wir haben bereits an vielen Stellen Überkapazitäten und die Herausforderungen nehmen weiter deutlich zu.“ Wettbewerbs- und Preisdruck hätten sich stark erhöht.

Die Arbeitnehmer forderten hingegen Alternativen zum Stellenabbau und Investitionen in Zukunftstechnologien wie Elektromobilität und autonomes Fahren, erklärtem Frank Sell und die IG-Metall-Chefin im Bezirk Baden-Württemberg, Barbara Resch. „Diese Entscheidungen gefährden nicht nur unsere Lebensgrundlage, sondern auch die Innovationskraft und Zukunftssicherheit von Bosch“, sagte Sell. Schon in den vergangenen vier Jahren seien 4000 Stellen im Kerngeschäftsfeld gestrichen worden, in dem weltweit mehr als 230.000 Menschen arbeiten.

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