ARD Plus: Was beinhaltet der Streamingservice und was kostet er?

Fragen und Antworten

Bildunterschrift anzeigen

Bildunterschrift anzeigen

Neben ihrer Mediathek bietet die ARD auch einen kostenpflichtigen Streamingservice, ARD Plus, an.

© Quelle: Britta Pedersen/dpa-zentralbild/

„Wiedersehen macht Freude“ – so bewirbt die ARD ihre eigene Streamingplattform ARD Plus, von der viele Menschen gar nicht wissen, dass es sie gibt. Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen.

ARD Plus ist ein abonnierbarer Streamingservice der ARD, der nicht über den Rundfunkbeitrag gedeckt ist. Wieso das so ist, erklären wir weiter unten. Gegründet wurde ARD Plus im Jahr 2020.

Im Unterschied zur ARD-Mediathek ist die Nutzung von ARD Plus kostenpflichtig. Auch das Angebot unterscheidet sich. Während in der ARD-Mediathek neben bereits ausgestrahlten Filmen, Serien, Shows und anderen TV-Formaten auch tagesaktuelle Inhalte, etwa als Livestream, abrufbar sind, handelt es sich beim ARD-Plus-Angebot ausschließlich um Inhalte, die nicht (mehr) im laufenden Programm der ARD gezeigt werden.

ARD Plus bietet Filme, Serien, Dokumentationen, Kinderprogramme und Shows. Auch alte „Tatort“-Folgen sind im Streamingangebot enthalten. Das Angebot wird monatlich ergänzt. Inhalte stehen mindestens ein Jahr, in den meisten Fällen auch deutlich länger, zur Verfügung.

Derzeit kostet ARD Plus 4,99 Euro im Monat. Das Abonnement kann 14 Tage kostenlos getestet werden und ist monatlich kündbar.

ARD Plus ist seit Ende 2022 als eigenständige Streamingplattform mit eigener Website verfügbar. Zusätzlich kann der Service über MagentaTV (dort im Abonnement enthalten), Amazon Prime (teilweise hinzubuchbar), Apple TV+ (teilweise hinzubuchbar) und Youtube (als Primetime-Kanal für 4,95 Euro) genutzt werden.

Zusätzlich dazu ist ARD Plus an Bord der Deutschen Bahn sowie an Bahnhöfen verfügbar und über die Bahn-App buchbar. In der Schweiz und in Liechtenstein werden ausgewählte ARD-Plus-Inhalte über Blue TV angeboten.

Hier geht es zur Website von ARD Plus.

Es ist eine der häufigsten Fragen im Zusammenhang mit dem Streamingservice des öffentlich-rechtlichen Sendeverbands: „Warum wird ARD Plus nicht über den Rundfunkbeitrag finanziert?“ Die Antwort: Lizenzrechte. Im Angebot von ARD Plus finden sich ausschließlich Inhalte, die die ARD nicht mehr im laufenden Programm zeigen darf und die dementsprechend auch nicht mehr in der ARD-Mediathek verfügbar sind. Auf Anfrage des RND heißt es: „ARD Plus fängt dort an, wo die ARD Inhalte nicht mehr anbieten kann, weil sie nach den rundfunkrechtlichen Vorgaben nur zeitlich befristet angeboten werden dürfen.“ Geregelt wird das im Medienstaatsvertrag (früher Rundfunkstaatsvertrag).

Da der Rundfunkbeitrag den Sendern ausschließlich dazu dient, ihren öffentlich-rechtlichen Auftrag zu erfüllen, muss alles, was darüber hinaus geht, nach den Regeln des freien Wettbewerbs finanziert werden. Bei ARD Plus handelt es sich deshalb um ein kommerzielles Tochterunternehmen, für dessen freiwilliges Angebot Marktpreise gezahlt werden müssen. Mit seinem Plus-Angebot reagiert die ARD sowohl auf zunehmenden Druck, konkurrenzfähig zu sein, sowie verändertes Konsumverhalten in der Gesellschaft.