Deutschlands Zeitumstellung 2023: Wann die Uhr im März auf ...

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Erstellt: 25.03.2023, 21:35 Uhr

Von: Christoph Gschoßmann

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Bald ist es wieder so weit: Die Uhren werden auf Sommerzeit umgestellt. Warum eigentlich? Und in welche Richtung? Wichtige Informationen zur Zeitumstellung im Überblick.

München - Vor oder zurück? Diese Frage beschäftigt die Menschen immer wieder, wenn die Zeitumstellung näher rückt. Auch Ende März ist es wieder so weit. Doch seit wann stellen wir überhaupt die Uhren um, und wie steht die Mehrheit der Menschen dazu?

Zeitumstellung auf Sommerzeit 2023: An welchem Tag wird umgestellt und in welche Richtung?

In der Nacht auf Sonntag, den 26. März 2023 wird von Winter- auf Sommerzeit umgestellt. Und zwar: Nach vorne. Wir verlieren eine Stunde, wenn der Zeiger um 2 Uhr auf 3 Uhr vorgestellt wird. Der 26. März hat also für uns nur 23 Stunden. Auf Ende Oktober dürfen wir uns dagegen freuen: Da können wir länger schlafen, da der Tag 25 Stunden hat.

Sommer- und Winterzeit: Seit wann stellen wir die Uhren um, und warum?

In den 1970er Jahren kam es zur Ölkrise. Auch deswegen stand die Prämisse „Strom sparen“ plötzlich viel prominenter im Zentrum öffentlicher Diskussion. Eines der Resultate war die Einführung der Sommerzeit im Jahr 1980. Man wollte dadurch das Tageslicht besser nutzen. Bis heute ist unklar, ob dies über die Jahre eine Rechnung war, die aufgegangen ist. Selbst laut Experten sind die Einsparungen, die dadurch entstehen, bestenfalls minimal. Auch während des Ersten und Zweiten Weltkriegs hatte es bereits Zeitumstellungen gegeben.

Zeitumstellungen: An welchem Tag werden die Uhren umgestellt?

Zu der Einführung 1980 einige man sich auf den letzten Sonntag im September als Startpunkt für die Winterzeit und den letzten Sonntag im März für die Sommerzeit. Als Folge einer EU-Richtlinie aus dem Jahr 1996 beginnt die Winterzeit nicht mehr im September, sondern im Oktober - ebenfalls am letzten Sonntag. Zuletzt war dies der 31. Oktober 2021. Im März fällt der Tag der Umstellung auf Sonntag, den 26. März 2023. Im Herbst bekommen wir die Stunde wieder zurück.

Zeitumstellung 2023: Eselsbrücke für die Sommer- und Winterzeit

Vor oder zurück - da kommen viele Menschen durcheinander. Die wohl bekannteste Eselsbrücke dreht sich um Gartenmöbel. So heißt es: „Im Sommer stellt man die Gartenmöbel ‚vor‘ die Tür, im Winter stellt man sie ‚zurück‘ in den Schuppen.“ Genauso verhält es sich mit den Uhren: Für den Sommer werden sie vorgestellt, für den Winter zurück.

Zeitumstellung 2023: Wann wird die Sommer- und Winterzeit abgeschafft?

Vielen Menschen ist die Zeitumstellung ein Ärgernis. Nicht nur, weil sie manche Uhren von Hand umstellen müssen, sondern auch, weil sie den inneren Schlaf- und Biorhythmus durcheinander bringt. So gab es im Jahr 2018 eine große Online-Befragung in der gesamten EU, an der 4,6 Millionen Menschen teilnahmen. 84 Prozent der Teilnehmer sprachen sich dafür aus, die Zeitumstellungen abzuschaffen. So verständigten sich die EU-Länder darauf, den Willen der Menschen bis 2021 umzusetzen.

Dies ist aber bisher noch nicht in die Tat umgesetzt worden, weil sich die Länder nicht darauf einigen konnten, was als Normalzeit gelten sollte - Sommer- oder Winterzeit. Sollte keine Einheitlichkeit herrschen, droht ein europaweiter Flickenteppich an Uhrzeiten. Es dauert also vermutlich noch, bis die Zeitumstellungen endgültig abgeschafft werden. Oder anders ausgedrückt: „Die Zeit vergeht definitiv langsam, wenn es um die Zeitumstellung geht“, sagte daher Eric Mamer, Sprecher von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Anfang Oktober 2021.

Die Zeitumstellung bringt nicht nur den Schlafrhythmus vieler Menschen durcheinander. Sie wirkt sich auch auf den Körper aus. (Symbolbild).

Die Zeitumstellung bringt nicht nur den Schlafrhythmus vieler Menschen durcheinander. Sie wirkt sich auch auf den Körper aus. (Symbolbild). © Imago/U. GrabowskyZeitumstellung: Stimmen Sie mit ab.Zeitumstellung: Wie wirkt sie sich auf die Gesundheit aus, und kann ich meinen Körper darauf einstellen?

Die Umstellung im Herbst, bei der wir eine Stunde „bekommen“ sei unproblematischer als die im Frühjahr, sagte Schlafmediziner Alfred Wiater der Deutschen Presse-Agentur: „Die sogenannte Winterzeit entspricht auch mehr unserer inneren Uhr als die sogenannte Sommerzeit.“ Er verglich die Umstellung im Frühjahr mit einem Mini-Jetlag. Besonders empfindlich sei dieser für Säuglinge, die gerade ihren Schlafrhyhmus gefunden hätten. Sein Tipp für alle, um die Umstellung zu erleichtern: „Einfach sukzessive etwas später zu Bett gehen.“ Nicht nur bei Säuglingen, sondern auch bei Erwachsenen können nach der Zeitumstellung Beschwerden auftreten, die bis zu einer Woche andauern können: So leiden Menschen dann etwa unter Müdigkeit, Bluthochdruck, Schlafstörungen und Konzentrationsschwäche. Laut einer DAK-Umfrage litt jeder Dritte Deutsche bereits an solchen Beschwerden. 18 Prozent der Befragten kamen außerdem wegen der Zeitumstellung schon einmal zu spät zur Arbeit. (cg mit dpa) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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