Blitz tötet Rollerfahrer: Hagelsturm verwandelt Worms in ...
13.09.2023, 09:35 Uhr Artikel anhören

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Kurz und heftig zieht die Unwetterzelle über das rheinland-pfälzische Worms hinweg.
(Foto: IMAGO/Einsatz-Report24)
Ein heftiger Hagelsturm zieht über Worms hinweg und legt eine weiße Eisdecke über die Stadt. Die Feuerwehr ist am Abend im Dauereinsatz. Im Norden von Rheinland-Pfalz stirbt ein Mann durch einen Blitzschlag.
Ein Unwetter mit Starkregen und Hagel hat die Straßen in Worms am Abend in eine winterliche Landschaft verwandelt und einige Schäden verursacht. Spektakuläres Augenzeugenmaterial zeigte den Durchzug der Unwetterzelle. Golfballgroße Hagelkörner und Starkregen prasselten nieder. Autofahrer kämpften sich durch die Fluten. Straßen verwandelten sich in Flüsse, der Verkehr auf der A61 stand zeitweise still. Auf Fotos der Feuerwehr ist zu sehen, wie der Hagel die Straßen der Stadt in Rheinland-Pfalz so bedeckt, dass es wie eine dünne Schneedecke wirkt. Nach dem kurzen, aber extremen Unwetter gegen 19 Uhr war die Feuerwehr im Dauereinsatz. Bis 22 Uhr gab es in Worms nach Angaben der Feuerwehr rund 120 unwetterbedingte Einsätze.

Riesige Hagelkörner.
(Foto: IMAGO/Einsatz-Report24)
Beim Klinikum sei demnach das Dachfenster oberhalb der Operationssäle zerstört. Das THW sei dort und verschließe diese provisorisch, hieß es weiter. In den Rathauskeller sei Wasser eingedrungen. Am Dach einer Schule sei ein erheblicher Schaden entstanden. Zahlreiche Straßen seien überflutet worden und mehrere Gebäude hätten Wasser in den Kellern. In einigen Stadtteilen seien zudem Äste abgebrochen, Fenster zu Bruch gegangen oder Fahrzeuge beschädigt worden.
Die Straßen waren nach Angaben der Feuerwehr Worms vom späten Abend zuletzt befahrbar, allerdings könne es noch zu Beeinträchtigungen kommen, hieß es. Von vermeidbaren Fahrten riet die Feuerwehr ab.
Mann von Blitz erschlagenBei Gewittern über dem Norden von Rheinland-Pfalz wurde ein Mann von einem Blitz. Der 43-Jährige war mit seinem Roller unterwegs, als das Unglück im Rhein-Lahn-Kreis geschah, wie die Polizei in der Nacht mitteilte. Er starb demnach noch vor Ort. Im Kreis Cochem-Zell schlug ein Blitz in ein Wohnhaus ein. Der brennende Dachstuhl konnte aber gelöscht werden, Verletzte gab es hier nicht.

Insgesamt wurden durch die Unwetterfront mit Starkregen laut Polizei weit über 100 Keller überflutet. Wegen umgestürzter Bäume und Geröll auf den Fahrbahnen habe es etwa 25 kurzfristige Straßensperrungen gegeben. Im Bereich des Polizeipräsidiums Koblenz gab es bei zwölf wetterbedingten Verkehrsunfällen insgesamt zwei Leicht- und zwei Schwerverletzte. An manchen Orten im Rhein-Hunsrück-Kreis fiel für etwa fünf Stunden der Strom aus.
Aufgrund von Unwetterschäden kam es am Mittwochmorgen noch zu Einschränkungen im Regionalverkehr. Auf der Strecke zwischen Nassau (Lahn) und Limburg (Lahn) etwa fallen Züge aus.
In Nordrhein-Westfalen hatte Starkregen am Nachmittag die Autobahn A2 so stark überflutet, dass Autos fast zur Hälfte im Wasser versanken. Das Wasser sorgte im Münsterland in Richtung Hannover für eine stundenlange Sperrung. Solch eine Überflutung der Fahrbahn habe er noch nicht erlebt, sagte ein Polizeisprecher. Das Wasser habe den stecken gebliebenen Pkw fast bis zu den Scheiben gestanden. In der Folge kam es zu einem acht Kilometer langen Stau. Unwetter sorgten auch in anderen Teilen Nordrhein-Westfalens vereinzelt für überflutete Straßen und vollgelaufene Keller. Betroffen waren Orte in Ostwestfalen-Lippe, im Münsterland und im Ruhrgebiet.

Quelle: ntv.de, mau/hul/AFP/dpa
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