Wolfsburg - Mainz 4:3: Wind sorgt für späte Freude
Dreimal führten die Mainzer in Wolfsburg - und schauen am Ende doch nur in die Röhre. Der FSV machte zwar ein gutes Spiel, doch die Wölfe bewiesen Effizienz, große Comeback-Qualitäten und sind seit nunmehr acht Spielen ungeschlagen.
Lass dich drücken: VfL Trainer Ralph Hasenhüttl herzt Doppelpacker Jonas Wind. IMAGO/Jan Huebner
Beide Mannschaften hatten kurioserweise ihr jeweils letztes Pflichtspiel gegen die TSG Hoffenheim bestritten - und beide hatten dabei einen Sieg eingefahren: Wolfsburg schlug die TSG im Pokal-Achtelfinale mit 3:0, zuvor hatten die Mainzer einen 2:0-Heimsieg in der Liga gegen die Sinsheimer gefeiert. Eine weitere Gemeinsamkeit war, dass sowohl VfL-Coach Ralph Hasenhüttl als auch dessen 05er Pendant Bo Henriksen auf personelle Wechsel verzichteten.
Das Spiel startete denkbar schlecht für die Mainzer, denn da Costa verletzte sich bei einem Sprint in der Leistengegend und musste nur wenige Sekunden nach Anpfiff ausgewechselt werden (Hanche-Olsen kam, 5.). Ansonsten entwickelte sich ein intensives und umkämpftes Duell. Sowohl die Wölfe als auch die Mainzer waren um eine stabile Defensive bemüht. Beide Mannschaften standen dicht gestaffelt, verschoben gut und gestatteten dem Gegner kaum Freiräume.
Amoura kontert aus dem NichtsDen etwas besseren Eindruck machten die 05er, die gerade im Spiel nach vorne zielstrebiger war und in Ballbesitz schneller umschalteten als die teils etwas träge wirkenden Wölfe. So war es auch nicht überraschend, dass die Gäste als erstes zustachen: Sano eroberte den Ball und fand Lee, der wiederum das Auge für den startenden Nebel hatte - 1:0 (11.).
Nachdem Burkardt eine gute Chance leichtfertig vergeben hatte (18.), zeigte sich der VfL erstmals vorne - und schlug sofort zu, war dabei aber mit dem Glück im Bunde: Tiago Tomas' Zuspiel von der Grundlinie wurde mehrfach abgefälscht, ehe es bei Amoura ankam. Der Algerier drückte die Kugel über die Linie und unterstrich so die Wolfsburger Effizienz (19.).
Rekordmann BurkardtMainzer Rekordtorjäger: Jonathan Burkardt. picture alliance/dpa
Das Tor änderte am Spielverlauf nichts. Es blieb intensiv und umkämpft - und Mainz hatte weiterhin Vorteile: Amiris Freistoß ging noch knapp vorbei (28.), doch dann eroberte Hanche-Olsen den Ball gegen Amoura. Amiri übernahm und passte nach rechts zu Caci, dessen Flanke verlängerte Bell per Kopf in den Fünfer zu Burkardt, der per Brust vollstreckte und so gleich zwei Bestmarken aufstellte: Der 24-Jährige ist der erste Mainzer, der zweistellig in der Hinrunde traf - und er zog mit jetzt 33 Toren mit Karim Onisiwo als erfolgreichster Mainzer Torschütze der Bundesliga-Geschichte gleich (39.).
Die Mainzer erwischten auch den besseren Start in Hälfte zwei, die besseren Chancen hatte jedoch der VfL über Tiago Tomas (52.) und Arnold (53.). In der 57. Minute spielte Amoura schließlich sein enormes Tempo auf der rechten Außenbahn durch und flankte scharf nach innen zu Tiago Tomas - 2:2 (57.).
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06.12.24 - 06:00 Uhr 49:55 Minuten
Abermals hatte der VfL mit Effizienz geglänzt, doch die Antwort der 05er ließ nicht lange auf sich warten: Bei einem langen Pass kam Burkardt vor Koulierakis an den Ball, den er mit dem Schienbein per Bogenlampe aufs Tor brachte. Grabara stand einen Tick zu weit vorne, rettete zunächst aber noch, war bei Nebels Abstauber dann aber machtlos (66.).
Danach verflachte die Partie ein wenig, es schlichen sich mehr und mehr Fehler ein und der Spielfluss litt ein wenig. Der VfL aber sollte sich ein weiteres Mal zurückmelden: Maehle schoss zunächst drüber (82.), war dann aber bei einem Missverständnis von Bell und Hanche-Olsen zur Stelle, um den eingewechselten Wind in Szene zu setzen. Der Däne bedankte sich und jagte den Ball aus zentraler Position satt in die Maschen zum 3:3 (84.).
Das war aber noch längst nicht alles, denn tief in der Nachspielzeit brachte Arnold eine Freistoßflanke von links vors Tor und fand Wind, der aus fünf Metern zum vielumjubelten 4:3 einköpfte (90.+4). Danach war noch Bangen angesagt, denn der Treffer wurde auf ein vermeintliches Abseits überprüft. Als dann klar war, dass er zählte, kannte die Freude in Wolfsburg kaum Grenzen mehr.
0:1 Nebel (11')
1:1 Amoura (19')
Spieldaten
Der VfL Wolfsburg ist kommende Woche bereits am Freitag (20.30 Uhr) auswärts beim SC Freiburg gefordert, während die Mainzer tags darauf (15.30 Uhr) den FC Bayern München empfangen.