"Good Bye, Lenin!"-Regisseur Wolfgang Becker gestorben
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Mit einem tragikomischen Film über eine Familie in der Wendezeit wurde Wolfgang Becker einem breiten Publikum bekannt. Über seine Tätigkeit als Regisseur hinaus engagierte er sich für den deutschen Film.
Der Filmregisseur und Drehbuchautor Wolfgang Becker ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von 70 Jahren nach schwerer Krankheit, wie die PR-Agentur Just Publicity unter Berufung auf seine Familie mitteilte.
Becker ist vor allem mit den Filmen "Das Leben ist eine Baustelle" (1997) und "Good Bye, Lenin!" (2003) bekannt geworden und hat für sie auch zahlreiche Preise bekommen - darunter den Europäischen und den Deutschen Filmpreis und den französischen César.
In "Good Bye, Lenin!" verschläft Katrin Sass als Lehrerin im Koma die Deutsche Wende. Als sie erwacht, versucht ihr Sohn, gespielt von Daniel Brühl, die DDR für seine Mutter noch ein wenig länger aufrecht zu erhalten.
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Der 1954 im westfälischen Hemer geborene Becker studierte zunächst an der Freien Universität Berlin, später wechselte er an die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin. Bereits sein Abschlussfilm "Schmetterlinge" (1988) gewann mehrere Preise, darunter den Goldenen Leoparden beim Filmfest in Locarno.
Gemeinsam mit den Regisseuren Tom Tykwer und Dani Levy sowie dem Produzenten Stefan Arndt gründete er Mitte der 1990er Jahre die Produktionsfirma X Filme. Beckers "Das Leben ist eine Baustelle" mit Jürgen Vogel und Christiane Paul in den Hauprollen war eine der ersten Produktionen der neuen Firma. Die drei Partner verabschiedeten sich am Freitag mit einer gemeinsamen Erklärung von Becker: "Good Bye, Wolfgang! Du einzigartiger Freund und Weggefährte. Deine Liebe, Kraft und Kreativität wird uns unendlich fehlen."
Becker gehörte außerdem 2003 zu den knapp 90 Gründungsmitgliedern der Deutschen Filmakademie, die den Deutschen Filmpreis Lola vergibt.
Bei "Good Bye, Lenin!", an dessen Drehbuch er mitwirkte, habe er den Wind der Geschichte durch eine kleine Plattenbauwohnung wehen lassen wollen, sagte Becker zu seinem 65. Geburtstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Zeitgeschichte als Hintergrund, eine Familie im Vordergrund. Und über allem schwebt eine Lüge.
Danach sei gerade durch Shows im Fernsehen der Begriff "Ostalgie" aufgekommen, sagt Becker. Er finde diesen im Zusammenhang mit seinem Film "überhaupt nicht passend". Wenn dem Film jedoch vorgeworfen werde, er habe einen "rosaroten, ostalgischen Blick auf die DDR", sei quasi eine nachträgliche Idealisierung oder Romantisierung eines Unrechtsregimes, "dann kann ich nur sagen: Ihr habt den Film nicht wirklich gesehen".
Mit mehr als sechs Millionen Besuchern wurde "Good Bye, Lenin!" der erfolgreichste Film des Jahres 2003. Beim Deutschen Filmpreis wurde der Film in insgesamt neun Kategorien ausgezeichnet. Auch international überzeugte "Good Bye, Lenin!" und gewann unter anderem sechs europäische Filmpreise.
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Auch als "Tatort"-Regisseur war Wolfgang Becker aktiv - hier im Jahr 1991 mit der Berliner Folge "Blutwurstwalzer". Auf dem Bild zu sehen: Günter Lamprecht (links) und Heinz Hoenig.
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1992 entstand Beckers Film "Kinderspiele": Der sensible Micha (Jonas Kipp) leidet unter der Engstirnigkeit seines Vaters (Burghart Klaußner) und der Gleichgültigkeit seiner Mutter. Dennoch versucht er alles, um das Scheitern der Ehe seiner Eltern zu verhindern.
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1997 führte Becker Regie im vielbeachteten Film "Das Leben ist eine Baustelle" - hier zu sehen die beiden Hauptdarsteller Jürgen Vogel und Christiane Paul.
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Wolfgang Beckers erfolgreichster Film: "Good Bye, Lenin", entstanden 2003 mit Daniel Brühl in der Hauptrolle.
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Im Jahr 2009 war Becker beteiligt am Episodenfilm "Deutschland 09". Die "13 kurzen Filme zur Lage der Nation" feierten bei der Berlinale 2009 ihre Premiere, initiiert von Tom Tykwer. Auf dem Bild zu sehen: Edeltraud Schubert (links) in Beckers Episode "Krankes Haus".
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2015 kam der letzte zu Lebzeiten erschienene Film unter Regie von Wolfgang Becker auf die Leinwände: "Ich und Kaminski" nach einem Roman von Daniel Kehlmann. Eine der Hauptrollen übernahm wiederum Daniel Brühl (links), daneben Wolfgang Becker und rechts der dänische Schauspieler Jesper Christensen.
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