Harmlose Unioner verlieren zum Jahresabschluss in Bremen
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Der versöhnliche Jahresabschluss bleibt aus. Im letzten Spiel vor der Winterpause zeigte sich Union gegen spielfreudige Bremer hinten unkonzentriert und vorne ungefährlich. Seit mehr als zwei Monaten haben die Berliner nun nicht mehr gewonnen.
Der 1. FC Union Berlin hat einen Befreiungsschlag zum Jahresabschluss verpasst. Die Köpenicker unterlagen am Samstag beim SV Werder Bremen mit 1:4 (1:3) und sind damit seit neun Spielen in Folge sieglos. Damit überwintert das Team von Trainer Bo Svensson auf dem zwölften Tabellenplatz. In der Bundesliga geht es für Union am 11. Januar mit einem Auswärtsspiel beim 1. FC Heidenheim weiter.
Der SpielverlaufIm Weserstadion tat sich Union von Beginn an schwer und wurde nach vorne kaum gefährlich. Stattdessen machten die Gastgeber das Spiel und profitierten immer wieder vom schwachen Abwehrverhalten der Berliner. In der 13. Minute kam Romano Schmid auf dem rechten Flügel völlig frei zum Flanken und fand in der Mitte seinen österreichischen Landsmann Marco Grüll, der sich zwischen zwei Berliner Verteidigern hochschraubte und per Kopf ins linke Eck verwandelte. Nur wenige Minuten später schnürte der Stürmer seinen Doppelpack, als er eine flache Hereingabe aus 13 Metern per Direktabnahme knallhart mittig ins Tor zimmerte (17.).
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Union agierte im Anschluss zwar mutiger nach vorne, der Anschlusstreffer in der 23. Minute fiel trotzdem mehr oder weniger aus dem Nichts. Von der linken Seite brachte Tom Rothe den Ball punktgenau auf den langen Pfosten, wo Andras Schäfer aus kurzer Distanz volley zum 1:2 verwandelte. Im Anschluss agierten die Berliner mutiger und es entwickelte sich eine attraktive Partie, in der Werder allerdings die besseren Chancen hatte und den alten Abstand noch vor der Pause wieder herstellte. Gegen die unkonzentrierte Unioner Abwehrkette kombinierten sich die Bremer sehenswert durch, bevor der eingerückte Mitchell Weiser ein Zuspiel im Strafraum nur noch über die Linie drücken musste (45.).
Auch nach der Pause blieb Bremen die klar überlegene Mannschaft und ließ gegen ideenlose Unioner nur wenig zu. Coach Svensson versuchte zwar mit mehreren Wechseln noch einmal frischen Wind ins Spiel und sein Team zu bringen, doch den Berlinern fehlte es bis zum Schluss an Durchschlagskraft. Werder verwaltete den Vorsprung hingegen sicher und setzte kurz vor dem Ende durch einen Treffer von Jens Stage den Deckel drauf. Gegen aufgerückte Berliner musste der Däne am Ende eines Konters nur noch einschieben (87.).
Innerhalb von nur vier Minuten schnürte Stürmer Marco Grüll in der ersten Hälfte seinen Doppelpack und stellte die Weichen für Werder auf Sieg. Für den Österreicher, der im Sommer von Rapid Wien nach Bremen gewechselt war, war es zudem eine Premiere. Noch nie traf er in der Bundesliga doppelt und im Weserstadion waren es sogar seine ersten beiden Tore überhaupt. Zudem strahlte er gemeinsam mit Marvin Ducksch in der Doppelspitze immer wieder Gefahr aus. Er absolvierte in seinem Team die meisten Sprints der Partie (33) und hinterlief dabei immer wieder die Berliner Defensive.
Was war denn da los?Eine beeindruckende Anzahl von mehr als 4.000 Union-Fans begleiteten ihre Mannschaft aus der Hauptstadt in den hohen Norden und hüllten den Gästeblock zum Anpfiff mit einer sehenswerten Choreo in ein weiß-rotes Fahnenmeer. Neben den Fahnen hatten sie allerdings auch einiges an Feuerwerk mitgebracht, das sie kurz nach der Pause zündeten und damit für eine riesige Rauchschwade im Weserstadion sorgten. Schiedsrichter Florian Exner musste die Partie minutenlang unterbrechen, bis sich der Rauch wieder gelichtet hatte.
ZählbaresChristopher Trimmel (1. FC Union Berlin): "Die Enttäuschung ist sehr groß. Wir haben heute sehr schlecht verteidigt. Das war das Negativste am ganzen Spiel. Klar, Werder ist gut drauf und hat sehr viel Qualität in der Offensive, aber wir haben es trotzdem auch speziell in der Box sehr schlecht gemacht. Das müssen wir besser verteidigen und am Ende ist es zu wenig."
Ole Werner (Trainer, SV Werder Bremen): "Wir freuen uns jetzt über die Pause. Auch, wenn wir sie von unserer Form her nicht bräuchten. Aber sie gibt uns die Möglichkeit, mal ein bisschen Luft zu holen. Wir sind froh, noch einmal mit einem guten Spiel und einem guten Ergebnis in die Pause zu gehen. Das war ein sehr guter Jahresabschluss von uns."
Sendung: rbb Inforadio, 21.12.24, 15:30 Uhr