Schmid mit Wucht Leverkusen verspielt in Bremen zwei Führungen

5 Tage vor

Der SV Werder Bremen hat mal wieder das Nebelhorn ausgelöst - und einen Punkt gegen den Meister ergattert. Der Gast aus Leverkusen musste sich derweil vorwerfen lassen, gleich zwei Führungen verspielt zu haben.

Werder Bremen – Leverkusen - Figure 1
Foto kicker

Punktgarant: Romano Schmid und Justin Njinmah (li.) feiern über das späte 2:2 beim Duell mit Leverkusen. IMAGO/Nordphoto

Gleich zwei große Fragen waren vor diesem Samstagabendspiel des 8. Spieltags gestellt worden: Würde Bremen nach über 160 Tagen ohne Heimtreffer mal wieder das Nebelhorn samt der Torhymne "I would walk 500 miles" von den "Proclaimers" erklingen lassen? Oder würde der defensiv doch etwas anfällige Meister aus Leverkusen (13 Gegentreffer in sieben Partien) dicht halten?

Die Tendenz: Die im Vergleich zum letztlich überzeugenden 4:2-Auswärtssieg in Wolfsburg nur auf einer Position umgebaute Startelf von Werder-Coach Ole Werner (Pieper für den auf die Bank verfrachteten und nach Adduktorenproblemen nicht bei 100 Prozent stehenden Jung) suchte von Beginn an den Weg nach vorn. Und damit kamen die von Trainer Xabi Alonso nach dem enttäuschenden 1:1 in der Champions League bei Stade Brest gleich siebenmal umgebauten Leverkusener - Kapitän Hradecky für Kovar im Kasten, ansonsten Tapsoba, Frimpong, Xhaka, Andrich, Terrier und Boniface für Mukiele, Tella, Palacios, Aleix Garcia, Hofmann und Schick - nicht zurecht.

Bundesliga - 8. Spieltag
Ducksch muss sich ärgern

Die Folge: Eine erste ganz gute Abschlusschance für Ducksch, der nach erst wenigen gespielten Sekunden aber zu zentral in die Arme von Hradecky zielte. Das sollte nur der Beginn eines insgesamt guten Werder-Vortrags in den ersten 45 Minuten sein. Denn die Norddeutschen pressten klug, stellten die Werkself vor Aufgaben und ließen darüber hinaus selbst defensiv kaum etwas zu.

Werder Bremen – Leverkusen - Figure 2
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Das nächste Highlight gehörte nach Weiser-Traumpass auch direkt wieder Ducksch, der sich nach seiner Annahme aber für einen Heber aus 17 Metern entschloss und diesen direkt in die Arme von Hradecky hob (14.). Am Bayer-Kapitän verzweifelte Ducksch außerdem in der 19. Minute, als ein eigentlich passender Schlenzer von ihm stark zur Seite pariert wurde. Weiser durfte obendrein aus der Drehung feuern, verfehlte aber auch (23.).

Eiskalt, eiskälter, Leverkusen

Der einzige Vorwurf, der Bremen also gemacht werden konnte: die schwache Chancenverwertung.

Die Konsequenz: Das sollte sich noch rächen, weil die starke Werder-Abwehr um Kapitän Friedl eben zwei Möglichkeiten gewährte. Bei der ersten schoss Boniface, der nach Autounfall und Verpassen des Königsklassen-Matches wieder in die Startelf gerückt war, noch zu ungenau (3.). In der 30. Minute vollstreckte der Nigerianer aber und brachte ein eiskaltes Leverkusen so zur gefeierten 1:0-Pausenführung.

Es wird turbulent: Ducksch, Agu, Schmidt und Wirtz

Die zweiten 45 Minuten ging der amtierende Meister fokussierter an - und mit mehr Druck. Während die Defensivspieler unter anderem einen pressenden Bittencourt mehrfach abkochten, verbuchte Wirtz die ersten Chancen. Scheiterte hier aber zweimal an Zetterer (53.). Der Werder-Torwächter war auch in der 55. Minute gefragt, als er einen Knaller von Boniface stark zur Seite lenkte und später auch gegen Wirtz zur Stelle war (62.). Bremen kam in dieser Phase zwar kürzer als vor der Pause, zeigte sich aber in Momenten gefällig. Wie in den Minuten 56, 67 und 69, als Ducksch zu ungenau feuerte und seinen Meister dabei auch in Hradecky fand.

Werder Bremen – Leverkusen - Figure 3
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In Minute 74 war es aber soweit - und der SV Werder erzielte durch Ducksch, der nach Malatini-Zuspiel goldrichtig stand und gegen die Laufrichtung von Hradecky köpfte, den ersten Heimtreffer nach 161-tägiger Torlosigkeit im Weserstadion (4:1 in der Vorsaison gegen Bochum). Das Nebelhorn samt der Torhymne "I would walk 500 miles" von den "Proclaimers" durfte erklingen. Damit begannen turbulente Schlussminuten aber erst: Zunächst einmal unterlief Agu in dieser Phase ein unglückliches Eigentor zum 1:2 aus SVW-Sicht (78.), ehe Wirtz mit einem famosen Pfostenknaller nur um ein Haar das vorentscheidende 3:1 verpasste (84.). Das rächte sich, weil Schmid in der 90. Minute nochmals aus der Deckung abzog und so den womöglich überraschten Hradecky überwand - zum 2:2-Endstand.

Tore und Karten

0:1 Boniface (30')

1:1 Ducksch (74')

   

Spieldaten

Schiedsrichter-Team

Spielinfo
Stadion Weserstadion Zuschauer 42.100 (ausverkauft)

Werder Bremen holte sich am Ende dieses kurzweiligen Abendspiels weiteres Selbstvertrauen, verdiente sich den Punkt in der Gesamtrechnung auch - und ist nun am Mittwoch um 18 Uhr (LIVE! bei kicker) beim SC Paderborn im DFB-Pokal gefordert. Leverkusen, das wieder Gegentore hinnehmen musste und die finale Chance durch Wirtz vergab (90.+7), empfängt die SV Elversberg am Dienstag um 18 Uhr.

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